Fertigstellung Höchheimer Mainsteg ungewiss - Lupp kündigte Bauvertrag
Gemeinsame Pressemitteilung der Gemeinden Margetshöchheim, Veitshöchheim und des Wasserstraßen-Neubauamtes Aschaffenburg
vom 02.08.2022
Als Ersatz für den Ludwig-Volk-Steg lässt das Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg (WNA) in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Margetshöchheim und Veitshöchheim den neuen Höchheimer Mainsteg in Form einer rückverankerten Hängebrücke errichten.
Die bauausführende Firma Adolf Lupp GmbH hat den Bauvertrag nunmehr einseitig gekündigt.
Das Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg beauftragte im Ergebnis der öffentlichen Ausschreibung im August 2020 die Firma Adolf Lupp GmbH + Co KGm mit dem Neubau des Höchheimer Mainsteges.
Der Bund und die Gemeinden teilen sich die Baukosten anteilig.
Die Firma Adolf Lupp GmbH + Co KG hat den Bauvertrag nunmehr einseitig gekündigt.
Begründet wird dies mit vertraglichen Differenzen zu Nachtragsforderungen und Abrechnungsthemen.
Das WNA Aschaffenburg stuft die einseitige Kündigung als unberechtigt ein und hat den Auftragnehmer zur Wiederaufnahme der Tätigkeiten aufgefordert.
Aussagen zum weiteren zeitlichen Verlauf der Maßnahme können aktuell noch nicht getroffen werden.
Nach Lieferung des Treppenturms am 18. Juli tat sich nichts mehr an der Baustelle (Treppenturm wird in das runde Stützfundament eingepasst). Zu diesem Zeitpunkt hatte das WNA, sofern keine Schwingungstilger benötigt werden, mit einer Fertigstellung im Aug./Sept. 2022 gerechnet.
Ursprünglich sollte der Mainsteg schon im März 2022 fertig sein. So hatte WNA-Projektleiterin Silke Buchsot noch am 15.11.2021, als die Fertigteile des Stegüberbaus eingehängt wurden, erklärt: "Die Maßnahme ist voll im Zeitplan. Es sieht deshalb im Moment gut aus, dass der neue Mainsteg im März 2022 übergeben werden kann."
Doch zwischen der Baufirma Lupp und dem WNA gab es bereits früher Differenzen, die zu zeitlichen Bau-Verzögerungen führten (siehe nach stehende Links auf Berichte vom 17.6.2021,31.1.22, 4.2.22 und 11.2.22), bis schließlich Lupp-Baupolier Michael Krapp die Nase voll hatte und er im Februar das Baufeld räumte und eine andere Baustelle übernahm.
Wie zu erfahren war, hat die Baufirma vor, die Baustelle komplett zu räumen. Dabei müsste nur noch der Treppenturm mit dem Kran hochgehievt und oben angeschweisst werden, der Handlauf angebracht und eine rutschhemmende Schicht aufgetragen werden.
Aber den Steg wird wohl jemand anders fertig bauen müssen, hieß es aus Kreisen der Baufirma. Der Firmenanwalt habe geraten, den Vertrag zu kündigen, wegen der ausstehender Nachforderungen von knapp zwei Millionen Euro, die durch unvorhersehbare Probleme wie mit Schadstoffen belasteter Aushub nach Baubeginn entstanden seien, der Auftraggeber diese aber nicht bezahlen wolle. Die Firma habe deshalb auf Anraten des Firmenanwalts die Notbremse gezogen, um, wenn das WNA nicht einlenke, das Ganze vor Gericht klären zu lassen.
Fotos Dieter Gürz
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