Trotz derzeitigem Baustillstand auf Veitshöchheimer Seite ist der Neubau des Mainsteges noch im Bauzeitplan - Aufstellung der Brücke im September 2021 dauert nur 14 Tage - Verkehrsfreigabe im März 2022 geplant
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Seit Anfang Februar sind in Veitshöchheim die Bauarbeiten für den einschließlich Rückbau des alten Steges rund 10 Millionen Euro teuren Neubau der Pylon-Fußgänger- und Radbrücke über den Main nach Margetshöchheim im Gange, an deren Finanzierung die Gemeinde Veitshöchheim mit 1,3 Mio. Euro beteiligt ist.
Bislang ist in Veitshöchheim über der Erde noch wenig zu sehen. Im Bürgermeistergespräch mit RadioWürzburg TV hatte Jürgen Götz angedeutet, dass um den 10. August es soweit sein soll, dass die beiden Pylone auf beiden Mainseiten in einer Aktion aufgerichtet werden, ein Highlight in technischer Sicht. Für die Seilspannungen werde dann tageweise auch die Schifffahrt gesperrt.
Doch in den letzten Tagen hat sich nur wenig auf der Baustelle getan. Baupolier Michael Krapp von der ausführenden Firma Lupp erklärt auf Nachfrage: "Im Moment tun wir die Straße kehren und sauber machen". Wie man auf den Fotos oben und unten sieht, ist die Baustelle blitzblank aufgeräumt. In Spitzenzeiten sind von seiner Firma hüben und drüben 25 Leute im Einsatz, derzeit nur fünf.
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Krapp konnte sich deshalb auch genügend Zeit nehmen, Fragen zur Bautechnik und über den weiteren Bauablauf zu beantworten. 25 Meter, so hoch wie der auskragende Kran, werden die Pylone, die über zwei Tragseile verbunden, den neuen Mainsteg tragen.
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Eigentlich sollten jetzt bereits alle Bohrschablonen, wie oben im auslaufenden Teil der Rampe (oder auch wie unten zu sehen), fertiggestellt sein. Der nächste Schritt ist dann, dass eine Bohrmaschine in den auf den Fotos zu sehenden Löchern bis zu 16 Meter Tiefe bohrt, in der dann Gewindestäbe zur Verankerung mit dem Muschelkalkboden eingelassen und mittels eines Federkorbabstandhalters zentriert werden. Anschließend wird das Bohrloch von unten nach oben mit Zementmörtel verpresst.
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Die Bohrschablonen fliegen dann wieder raus. Anschließend werden um die herausstehenden Gewi-Stäbe 60 bis 80 Zentimeter hohe Betonfundamente als Anker erstellt, die ausschließlich die Last von bis zu 80 Tonnen aufnehmen müssen, da der Boden nicht belastbar ist und die Fundamente ohne die Gewi-Stäbe die Brücke nicht tragen könnten.
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Momentan wartet der Baupolier noch auf die planerische Freigabe, dass er zwei solche Bohrschablonen auch im Bereich der Abspannseile einschalen und betonieren kann. Dazu benötigt er von den Planern die genauen Koordinaten.
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Dies gilt auch für den Standort des Pylons in der Mitte zwischen den beiden Betonkästen.
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Ursache für die Bauverzögerung ist, dass aus den Bodengutachten nicht ersichtlich war, dass beim Aushub der Spundwände so viel Steinmaterial anfällt. Die zum Teil schadstoffbelasteten Stein- und Betonbrocken unter der Teerdecke hatte niemand auf der Rechnung. Sie müssen gesondert beseitigt werden. Wie Krapp sagt, wurden von diesem Material schon zehn Sattelzüge wegggefahren, musste ein kompletter Bodenaustausch gemacht werden. Dies erforderte eine nochmalige planerische Überprüfung der Geotechnik. Krapp hofft, dass er alsbald von den Planern die genauen Koordinaten für die noch zu erstellenden Bohrschablonen erhält.
Ab dem Zeitpunkt, wo er die Freigabe erhält, braucht er zwei Wochen zum Bohren und drei Wochen für die sehr komplizierten Fundamente, die zwar relativ klein sind, aber in verschiedenen Etappen aufgebaut werden müssen. Dann müsse man bei den beiden schräg geneigten Abspannfundamenten, wo die ganze Brücke mit ihren Zugkräften dranhängt, erst mal vier Wochen warten, bis der Beton verfestigt ist.
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Krapp rechnet deshalb damit, dass die Pylone erst im September aufgerichtet werden können. Er verspricht, dass dies auch für die Anwohner sehr interessant sein wird. Dann stehe drüben in Margetshöchheim ein 250 Tonner Autokran und in Veitshöchheim ein 200 Tonner Autokran, die die Pylone hochziehen und zwei Tage lang die Pylone halten, bis die Abspannung und die Tragseile zwischen den beiden 110 Meter entfernt stehenden Pylonen drübergelegt sind. Dann können die Kräne abgelassen und weggebaut werden und es so langsam mit dem Aufbau der Brücke losgehen.
Auf dem Wasser werde dazu, von einer holländischen Firma ausgeliehen, ein 60 Meter langer Ponton (Schiffbrücke) gestellt, mit einem riesengroßen Raupenkran für schwere Hebearbeiten, der über dem Wasser die Fertigteile einhängt. In gut 14 Tagen könnte die Aufstellung der Brücke über die Bühne gehen, was allerdings Sperrpausen für die Schifffahrt erfordere. Die 29 Fertigteile sollen in drei Tagen reingehängt werden, dann 30 Vergusstaschen zur Verbindung der Fertigteile eingeschalt und ausgegossen werden. Schließlich kommen auch noch die Geländer hin.
Die Rampen sollen bis Ende Oktober fertig sein. Wie der Baupolier erläutert, muss der Stahlbau 90 Tage stehen. Im Februar 2022 würden dann Setzungsmessungen gemacht, um zu sehen, ob und wie sich das Ganze über den Winter gesetzt hat. Eventuell muss dann nochmals nachgespannt werden. Der Baupolier ist aber optimistich, dass die Verkehrsfreigabe, wie im Bauzeitenplan vorgesehen, im März erfolgen kann.
Der Baupolier, der bis auf die für seine Firma vorher nicht ersichtlichen Mängel des Baugrundes von einer wunderschönen Baustelle spricht, versichert: "Als Baufirma haben wir es in der Hand, entsprechend Gas zu geben, so dass dies möglich."
Fotos Dieter Gürz