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Differenzen zwischen WNA und Firma Lupp ausgeräumt - Bauarbeiten am Höchheimer Steg gehen weiter

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Auch am letzten Tag der ersten Februarwoche 2022 herrscht an der Baustelle Höchheimer Steg eine "gähnende Leere", ist sie außerordenltich sauber aufgeräumt.

,„Wir haben bis Ende Februar die Bauarbeiten eingestellt,“ hatte am letzten Montag Lupp-Baupolier Michael Krapp erklärt (siehe nachstehender Link auf Veitshöchheim News-Artikel - dort ist ersichtlich, dass WNA die Abkürzung für Wasserstraßenneubauamt Aschaffenburg ist).

Im Interview führte der Baupolier als Grund für den vorübergehenden Baustopp Differenzen mit dem WNA bei der Bauausführung an. Seine Firma vertrat die Auffassung, dass nach der ZTV-ING (Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten) für Betonarbeiten eine Umgebungstemperatur von fünf Grad über Null ausreicht, während das WNA hier laut Bauvertrag von  zehn Grad ausgehe. Da solche Temperaturen im Februar über einen längeren Zeitraum sehr fraglich seien, habe sich seine Firma dazu entschlossen, die Baustelle bis Anfang März dichtzumachen.

„Der neue Mainsteg wird als integrales Brückenbauwerk fugenlos errichtet, da Bauwerksfugen in der Praxis häufig zu erhöhten baulichen Unterhaltungsaufwendungen führen,“ erklärte dazu auf Nachfrage WNA-Amtsleiterin Mareike Bodsch. Zum statischen Nachweis der Brückengeometrie werde deshalb im Bauvertrag vom Auftragnehmer die sogenannte Designtemperatur von 10 Grad als normative Vorgabe gefordert.

Wie berichtet ist aber laut Krapp die vom WNA bislang angestrebte Fertigstellung Ende  März nicht nur wegen dem vorläufigen Abzug seiner Bauleute völlig illusorisch.

Wegen der im Bericht geschilderten Bauablauffolge,  die Krapp mit dem Bauoberleiter seiner Firma abgesprochen hatte, ist eine Fertigstellung der Maßnahme erst im Laufe des August  2022 realistisch, sofern nicht  kaltes Wetter im März und April zu einer weiteren Bauverzögerung führen.

Völlig überrascht waren dann die Bürgermeister Waldemar Brohm (Margetshöchheim) und Jürgen Götz (Veitshöchheim), als sie von dieser zeitlichen Verzögerung der Fertigstellung um fast ein halbes Jahr hörten. Beide Gemeinden sind mit jeweils  1,3 Millionen Euro Eigenanteil an der Finanzierung der einschließlich Rückbau des alten Ludwig-Volk-Steges rund zehn Millionen Euro teuren Baumaßnahme beteiligt.

„Wir haben gleich für den nächsten Tag mit der WNA-Amtsleitung einen Besprechungstermin vereinbart,“ so Brohm, dessen Gemeinde offiziell Baulastträger des Höchheimer Steges ist. Wie dann tags darauf sein Kollege aus Veitshöchheim mitteilte, gebe es zwischen  WNA und der Firma Lupp keine Meinungsverschiedenheiten mehr bezüglich der zu beachtenden Temperaturen. Die Baufirma werde deshalb in den nächsten Tagen die Arbeiten wieder aufnehmen.

Der zeitlichen Verzögerung gewinnt Bürgermeister Götz sogar noch etwas Gutes ab: „Ich gehe davon aus, dass wir im Sommer die Fertigstellung des Steges auf beiden Seiten des Maines viel besser feiern können, als zu Frühjahrsbeginn.“ Im Gegensatz zu den beiden anderen Baustellen im Altort und der Kreisstraße mit Ortsdurchfahrt Gadheim sei hier die Bevölkerung von der zeitlichen Verzögerung nicht tangiert, da ja der alte Steg weiter voll nutzbar sei.

Anmerkung: Wie Michael Krapp noch mitteilte, hat er gstern das Baufeld hier am Main als Baupolier geräumt, nachdem er bis auf die Betonarbeiten hier ganze Arbeit geleistet hat. Er hat gestern bereits seinen Nachfolger eingewiesen. Sein neues Betätigungsfeld als Baupolier ist der Neubau einer Autobahnbrücke der A 7 in der Nähe von Fulda, die noch länger ist als die Bahnbrücke in Nähe des Mainsteges.

Als nächstes steht die Betonierung der Fugen zwischen den 19 Fertigteilen und der Anschlüsse an die Rampen an, sobald es die Witterung zulässt. Die Fugen wurden dazu bereits vor Weihnachten von unten mit einer Schalung aus Holzträgern und mit Einbauteilen aus Edelstahl versehen und bewehrt.

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