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Aktueller Baustand Höchheimer Steg: Betonage der Fertigteilfugen verzögert sich - Ab nächster Woche beginnt Betonschalung für Rampen

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Zuletzt wurde hier am 4. Februar darüber berichtet (siehe vorstehender Link), dass die Differenzen zwischen WNA und Firma Lupp ausgeräumt sind und die Bauarbeiten am Höchheimer Steg weitergehen. Doch auch diese Woche tat sich noch nichts.  So wollte am gestrigen Donnerstag eigentlich die Baufirma Lupp, nachdem die Temperaturen auf über fünf Grad Celsius angestiegen waren, als nächsten Schritt die Fugen zwischen den 19 Fertigteilen  (siehe Foto) ausbetonieren. In den Tagen zuvor hatten Bauarbeiter der Firma letzte Hand angelegt und nach der zweimonatigen Winterpause auch die Fugen-Verschalungen abgespritzt und für das Betonieren vorbereitet.

Doch früh am Morgen musste die Baufirma kurzfristig einen Rückzieher machen, war auch heute die Baustelle wieder wie leergefegt.

„Die Betonage der Fugen konnte nicht freigegeben werden, da erforderliche statische Nachweise für die Jochscheiben zum Abtrag der Horizontallasten durch die Fa. Lupp nicht vorgelegt wurden,“ erklärte dazu heute auf Nachfrage WNA-Amtsleiterin Mareike Bodsch.  Der Prüfingenieur habe mitgeteilt, so Bodsch, dass er wegen dieser bislang nicht vorgelegten statischen Nachweise das Traggerüst nicht abnehmen könne. Sobald die statischen Nachweise durch die Baufirma vorgelegt werden und die Freigabe des Traggerüstes durch den Prüfingenieur erfolgt ist, könne betoniert werden.

Der Gießener Lupp-Niederlassungsleiter Hans Klemann nahm nun dazu am 14. Februar wie folgt Stellung:

"Die Betonage des Brückenüberbaues ist vom Amt in Aschaffenburg freigegeben worden. Kurzfristig hat die WNA-Amtsleitung dann festgestellt, daß von einem untergeordneten Bauteil (Jochscheiben an beiden Widerlagern)  noch der Prüfnachweis der statischen Berechnung fehlt.  Dieser Nachweis muß von uns bzw. unserem Nachunternehmer erbracht werden. Coronabedingt ist diese Formalie allerdings liegengeblieben. Um die Brücke auszurichten, wurden die Jochscheiben jedoch  bereits zur Freigabe der Fugenbetonage seit geraumer Zeit in Betrieb genommen.  In Kenntnis und mit Einverständnis des Amtes. Wie geht es weiter?  Wir haben dem Amt angezeigt, daß wir in der ordnungsgemäßen Ausführung unserer Leistung z.Zt. behindert werden.  Wenn der fehlende statische Nachweis dann erbracht wurde und von der Prüfstatikerin freigegeben ist, werden wir betonieren.  Wenn es die Witterung zuläßt.  Wir waren an dieser Stelle leider zu schnell für das WNA Aschaffenburg."

Die Firma Lupp kündigte aber an, bereits nächste Woche mit der Schalung der drei Meter breiten Rampenwege auf dem bereits vor der Winterpause fertiggestellten Traggerüst zu beginnen. Bauoberleiter Pascal Haus rechnet hierfür mit einem Zeitaufwand von vier Wochen. Es dauere dann bis Ende April, bis die in fünf Abschnitten geplante Betonage der jeweils 100 Meter langen Rampen auf beiden Mainseiten durch sei.

Zur Festigung des Betons müsse man weitere 28 Tage warten. Ende Mai sei vorgesehen, mit einer Kugelstrahlmaschine die 900 Quadratmeter große Geh- und Radfahrfläche des Bauwerkes aufzurauen. Drei Wochen dauere es dann, hierauf das Rutschfestgranulat R10 aufzuspachteln. Erst danach könne die Firma Pfeifer structures die Geländerpfosten mit dem 1,10 Meter hohen feinmaschigen Edelstahl-Drahtseilnetz installieren, worauf dann noch ein Edelstahl-Handlauf mit integriertem LED-Licht kommt, das nach unten den Brücken- und Rampenbelag ausleuchtet.

Aus dieser Bauablauffolge ergibt sich, so der Bauoberleiter, dass eine Fertigstellung der in Bauträgerschaft der Gemeinde Margetshöchheim stehenden Maßnahme erst im Laufe des August 2022 realistisch ist, sofern nicht kaltes Wetter im März und April zu einer weiteren Bauverzögerung führen. Die Gemeinden auf den beiden Mainseiten sind mit je 1,3 Mio. Euro beteiligt.

Bei der Bürgerversammlung am 18. November 2021 war Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz noch von einer Fertigstellung Ende März 2022 ausgegangen.

Der zeitlichen Verzögerung gewann Bürgermeister Götz aber etwas Gutes ab: „Ich gehe davon aus, dass wir im Sommer die Fertigstellung des Steges auf beiden Seiten des Maines viel besser feiern können, als zu Frühjahrsbeginn.“ Im Gegensatz zu den beiden anderen Baustellen im Altort und der Kreisstraße mit Ortsdurchfahrt Gadheim sei hier die Bevölkerung von der zeitlichen Verzögerung nicht tangiert, da ja der alte Steg weiter voll nutzbar sei.

Fotos Dieter Gürz

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