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Programm Jubiläumsfeier 60 Jahre Balthasar-Neumann-Kaserne am 12.11.2025

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Mit der Einweihung der neugebauten Balthasar-Neumann-Kaserne am 1. Oktober 1965 wurde Veitshöchheim vor 60 Jahren Garnisongemeinde. Dies war der Beginn einer langjährigen Partnerschaft zwischen den dort stationierten Bundeswehr-Verbänden, der Gemeindeverwaltung und der Veitshöchheimer Einwohner. Das 60-jährige Bestehen des Bundeswehr-Standortes Veitshöchheim und zugleich das 70-jährige Bestehen der Bundeswehr feiert die Truppe gemeinsam mit der Gemeinde Veitshöchheim. 

Hierüber wird nachstehend auf Veitshöchheim News ausführlich von Oberstleutnant Karsten Dyba,  Redakteur der Pressestelle der 10. PzDiv berichtet.

Gefeiert wird am Mittwoch, 12. November 2025:

 10 – 17 Uhr

 Präsentation der Bundeswehr-Dienststellen

 Ausstellung zur Geschichte der  Kaserne und der Bundeswehr 

 Podiumsgespräche mit Zeitzeugen

 Mainfrankensäle
 17 Uhr  Platzkonzert des Heeresmusikkorps Veitshöchheim  Rokoko-Garten
 18.30  Festakt für geladene Gäste,  Mainfrankensäle

 


Festtag „60 Jahre Balthasar-Neumann-Kaserne“ in den Mainfrankensälen, Mittwoch, 12. November 2025

Podiumsgespräche mit Zeitzeugen - Kleiner Saal 

Oberstleutnant Karsten Dyba spricht mit aktiven und vor allem mit ehemaligen Soldaten, die in
Veitshöchheim dienten, über ihre Erinnerungen an ihre Dienstzeit.
 

11 Uhr

Hptm Torben Fedder

Infrastrukturoffizier beim Kasernenkommandanten

 Veränderungen und Neubauten in der BNK
12 Uhr

Leutnant d.R. Thomas Ruff, Freiburg

Ausbildungskompanie 6/12 (Fernmeldebataillon 12) - 1970 bis 1972

 Manöver mit Fernmeldetruppe, Tag der offenen Tür 1971

 (Link)

13 Uhr

Obergefreiter a.D. Jürgen Götz, Bürgermeister von Veitshöchheim
1990 bis 1991

Wehrpflichtiger (W12) im Sanitäsbataillon 12

 Transport US-amerikanische Verwundete der Operation Desert Storm im Golfkrieg von Ramstein in die amerikanischen Militärkrankenhäuser

(Link)

14 Uhr Oberstabsfeldwebel a.D. Ludwig Eckert, Erlabrunn
1965
 Traditionsverband 12. PzDiv - Eckert war einer der ersten Soldaten in der BNK
15 Uhr Stabsfeldwebel a.D. Helmut Schantz
1956

war einer der ersten Freiwilligen der Bundeswehr, Luftlandenachschieber, zuletzt Leiter der
Fahrschule in der BNK

(Link)


 Rückblick

Am Tag der Einweihung  am 1.10.1965 marschierten die ersten Soldaten des Sanitätsbataillons 12 aus Bad Mergentheim begleitet vom Heeresmusikkorps 12 durch das Kasernentor in der Oberdürrbacher Straße.


Veitshöchheim. Am Anfang stand die Entscheidung eines Bayern im Bonner Verteidigungsministerium: Minister Franz-Josef Strauß ordnete im Jahr 1960 mit dem Aufstellungsbefehl 594 (H) die Aufstellung des Stabes und der Stabskompanie der 12. Panzerdivision an. Die Bundeswehr war noch jung – 1956 gegründet, war die Truppe noch am Wachsen. Die letzte von insgesamt zwölf Divisionen der Bundeswehr sollte in Würzburg stationiert werden, doch in der Stadt war keine Kaserne mehr frei. Sämtliche in den vergangenen Jahrzehnten dort errichteten Truppenunterkünfte waren seit 1945 von den US-Streitkräften belegt.

Wo also eine neue Kaserne für die Bundeswehr einrichten? Die Wahl fiel auf ein Gelände nördlich des Schenkenbergs: Der Schleehof, ein abgegangenes Hofgut an der Gemarkungsgrenze zwischen Würzburg und Veitshöchheim bot sich als Bauland an. Das Gelände um den Schenkenberg wurde schon seit Jahrzehnten militärisch genutzt, zuletzt als Standortübungsplatz der 1936 gebauten Nordkaserne. Von Anfang an war klar: In die neue Kaserne soll der Stab der 12. Panzerdivision einziehen, zudem zwei Bataillone und weitere Dienststellen. Der Bau der Kaserne schritt zügig voran, so dass sie bereits am 1. Oktober 1965 als „Balthasar-Neumann-Kaserne“ eingeweiht werden konnte. Die neue Kaserne trägt den Namen des bedeutendsten Baumeisters des süddeutschen Barock im 18. Jahrhundert, der in der fürstbischöflich-würzburgischen Artillerie als Architekt Karriere machte und später im Dienstgrad eines Obristen zum Würzburger Oberbaudirektor avancierte. Sein in Sandstein gehauenes Konterfei grüßt heute an der Kaserneneinfahrt die Besucher.

Das Sanitätsbataillon 12 zog seinerzeit unter den feierlichen Klängen des Heeresmusikkorps 12 in die Kaserne ein. In den Monaten darauf folgten weitere Einheiten: eine Feldjägerkompanie und eine Nachschubkompanie, das Heeresmusikkorps sowie das Fernmeldebataillon 12. Im Frühjahr 1966 wechselte ein motorisierter Panzergrenadierzug von Bad Mergentheim nach Veitshöchheim über, um dort die Aufnahme des Divisionsstabes vorzubereiten. Mit der Verlegung von Stab und Stabskompanie der 12. Panzerdivision am 10. Januar 1967 endete die Erstbelegung der Balthasar-Neumann-Kaserne.

Jahrzehnte nach dem Bau der Kaserne verdunkelten sich die Wolken über Veitshöchheim: Nach dem Ende der Ost-West-Konfrontation waren die dort stationierten Verbände aufgelöst worden. 2011 war die Zukunft der Kaserne unsicher, viele andere Kasernen in der Region waren bereits geschlossen worden. Dann die Erleichterung: „Die Entscheidung des Verteidigungsministeriums im Oktober 2011, den Standort Veitshöchheim auch in Zukunft als Heimat eines Divisionsstabes zu erhalten, war für uns hier in Veitshöchheim sehr erfreulich“, erinnert sich Bürgermeister Götz. Es ging wieder aufwärts: 2012 kam der Stab der Division Luftbewegliche Operationen nach Veitshöchheim, abgelöst vom Stab der 10. Panzerdivision im Jahr 2015.

Mit der Neuaufstellung des Fernmeldebataillons 10 im Jahr 2021 zog auch wieder Truppe in die Kaserne ein. Die Tatsache, dass in den nächsten Jahren zudem auch viel Geld in die Kaserne investiert wird bestärke die Freude der Gemeinde zusätzlich, sagt Bürgermeister Götz.


 

Richtfest für die Wirtschaftsgebäude der Balthasar-Neumann-Kaserne mit dem Heeresmusikkorps 12: Einige Gebäude sind noch nicht ganz fertiggestellt.

Unter den Argusaugen des Würzburger Bildhauers Otto Sonnleitner wird eine bronzene Löwenmutter vor dem Stabsgebäude der 12. Panzerdivision auf einen Betonsockel gehoben. Die Löwenmutter ist noch heute Wahrzeichen der Balthasar-Neumann-Kaserne.

Fotos: Archiv 12. Panzerdivision



 


 

Bürgermeister Jürgen Götz


Etliche Soldatenfamilien hätten in den vergangenen Jahren in Veitshöchheim eine zweite oder gar neue Heimat gefunden, betont Bürgermeister Götz. „Sie sind seither ein fester, erfreulicher Bestandteil in unserem Gemeindeleben.“


Einer davon ist Wolfgang Hagedorn. Der pensionierte Stabsoffizier ist heute Präsident des Traditionsverbandes 12. Panzerdivision, der mit seinen 240 Mitgliedern die Erinnerung an längst aufgelöste Veitshöchheimer Großverbände hochhält und die Kameradschaft unter Ehemaligen pflegt. Der gebürtige Niedersachse ist nach sieben Umzügen quer durch die Republik zum Ende seiner 40-jährigen Dienstzeit in Veitshöchheim sesshaft geworden. „Das Gemeindeleben wäre ohne die vielen Generationen an Soldaten gar nicht mehr vorstellbar“, weiß Hagedorn. „Viele sind im Vereinsleben sehr aktiv, beispielsweise im Musikverein oder in den Sportvereinen.“

 

 

 


Die Gemeinde unterstrich die enge Zusammengehörigkeit zwischen Garnison und Militär im Jahr 2020 mit einer gelben Schleife, die seither an den Ortseingängen die Verbundenheit mit der Bundeswehr symbolisiert. Kürzlich zog die Nachbargemeinde Güntersleben nach, in der ebenfalls viele Bundeswehrangehörige leben. Brigadegeneral André Abed, als Standortältester zuständig für alle Belange der Kaserne, freut der sichtbare Rückhalt in der Bevölkerung: „Das ist ernst gemeint, das ist ehrlich, und das tut den Soldaten auch gut.“

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