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Brigadegeneral André Abed spricht beim Veitshöchheimer CSU-Stammtisch über die Weltlage

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Großes Interesse an sicherheitspolitischen Einschätzungen aus erster Hand

Großes Interesse herrschte beim jüngsten CSU-Stammtisch im Restaurant Rokoko: Rund 40 Bürger waren gekommen, um die sicherheitspolitischen Einschätzungen von Brigadegeneral André Abed aus erster Hand zu hören. Der Kommandeur der Divisionstruppen der 10. Panzerdivision und Standortälteste Veitshöchheim sprach über die aktuelle Weltlage und deren Auswirkungen auf Deutschland.


„Wir haben den Eindruck, wir hätten noch ewig Zeit“

Gleich zu Beginn machte Abed deutlich, dass die sogenannte „Zeitenwende“ bislang kaum mit der nötigen Konsequenz umgesetzt werde. „Zwar reden alle von Dingen, die getan werden müssen“, sagte er, „aber oft bleibt es bei Worten. Auch das Bewusstsein der Bevölkerung für die reale Bedrohung scheint nicht in letzter Konsequenz vorhanden. Man hat den Eindruck, wir hätten noch ewig Zeit.“


Wehrfähigkeit und Reformbedarf

Im Mittelpunkt seines Vortrags stand die Wehrfähigkeit Deutschlands. Abed erläuterte, welche Reformen und strukturellen Veränderungen aus seiner Sicht notwendig wären, um die Bundeswehr für künftige Herausforderungen zu rüsten. Dabei sprach er offen über Defizite in der Ausrüstung, überlange Beschaffungsprozesse und die Schwierigkeit, ausreichend Personal zu gewinnen.


„Grauzone zwischen Frieden und Krieg“

Ausführlich ging der General auf den Krieg in der Ukraine ein. Die Folgen des russischen Angriffs reichten weit über die Region hinaus, betonte er. Europa befinde sich längst mitten in einer systemischen Auseinandersetzung Russlands mit dem Westen – einem Konflikt, in dem die westlichen Staaten nicht immer geschlossen aufträten. Mit Blick auf hybride Bedrohungen durch Drohnen, Desinformation und Cyberangriffe konstatierte Abed: „Wir leben in einer Zeit, in der weder Frieden noch Krieg herrscht – in einer Grauzone dazwischen.“


Globale Spannungen nehmen zu

Auch die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China, insbesondere im Hinblick auf Taiwan, nahm Abed in den Blick. Der Konflikt um die Insel sei ein möglicher globaler Brennpunkt, dessen Bedeutung für die internationale Sicherheitsordnung stetig wachse. Ebenso sprach er über die jüngsten Eskalationen im Nahen Osten, deren Dynamiken er im Kontext weltweiter Machtverschiebungen einordnete.


Lebhafte Diskussion mit dem Publikum

Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Viele der Anwesenden nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen, eigene Sichtweisen einzubringen und mit dem Referenten ins Gespräch zu kommen. Dabei wurde deutlich, wie groß das gesellschaftliche Interesse an sicherheitspolitischen Themen derzeit ist – und wie wichtig der sachliche Austausch zwischen Fachleuten und Bürgern bleibt. „Es geht nicht darum, Panik zu schüren“, lautete eine Wortmeldung aus dem Publikum, „sondern endlich wachzurütteln.“


Dank an den Referenten

Ortsvorsitzender Simon Kneitz und Bürgermeister Jürgen Götz dankten Brigadegeneral Abed für seinen aufschlussreichen Vortrag und verabschiedeten ihn mit einem Präsent in den Feierabend.

Fotos CSU VHH

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