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Die gebührende Feier des 25jährigen Jubiläums der Partnerschaft mit Pont-l'Evêque fiel im Vorjahr der Corona-Pandemie zum Opfer - Nun gibt es eine Foto-Ausstellung in der Bücherei im Bahnhof

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Sie freuten sich bei der Eröffnung über die gelungene Ausstellung v.l. Bürgermeister Jürgen Götz, Partnerschaftsbeauftragte Eva Trampe und Altbürgermeister Rainer Kinzkofer.

Anlässlich der immer noch zu feiernden 25 - nun schon 26 Jahre - intensiven Partnerschaft mit Pont-l'Evêque  lädt das Veitshöchheimer Partnerschafts-Komitee zu einer Ausstellung in die Bücherei im Bahnhof ein. 

Partnerschaftsvorsitzende Eva Trampe: "Lassen Sie sich durch eindrucksvolle Landschaftsbilder, durch die Darstellung besonderer Ausflüge sowie durch prägende Ereignisse und Persönlichkeiten ein stückweit nach Frankreich entführen. Die Ausstellung ist bis Ende Juli zu den Öffnungszeiten der Bücherei kostenlos für Sie geöffnet. Amusez-vous bien!"

Bei der Ausstellungseröffnung waren zugegen v.l.n.r. vorne Bürgermeister Jürgen Götz, die Eheleute Christl und Günter Röhm, Büchereileiterin Astrida Wallat, Reinhilde Keller, Doris Laug und Partnerschaftsvorsitzende Eva Trampe, hinten Kulturreferent des Gemeinderates Bernhard von der Goltz, Altbürgermeister Rainer Kinzkofer und die Eheleute Elisabeth und Richard Landfried

Mit einem von Doris Laug gemixten Calvados-Birnensaft-Erfrischungsgetränk stieß  die französische Partnerschaftsbeauftragte Eva Trampe im Lesecafé der Bücherei im Bahhof mit ihren Gästen bei der Ausstellungseröffnung an, die wegen der Corona-Beschränkungen nur im kleinen Kreis stattfinden konnte.

Der Dank von Trampe galt besonders der Werbegrafikerin Reinhilde Keller, für die mit sehr viel Herzblut erfolgte Konzeption und Gestaltung der Ausstellung sowie der Büchereileiterin Astrida Wallat für ihre Unterstützung.

Vor den ausgestellten Fotos schwelgen Bürgermeister Jürgen Götz und sein Vorgänger Rainer Kinzkofer in alten Erinnerungen.

Der Bürgermeister brachte seine Freude über die Ausstellung zum Ausdruck und rief in Erinnerung, wie die Partnerschaft über die Jahre sich entwickelt hat, bei den gegenseitigen Bürgerreisen viele Freundschaften entstanden sind und vielfältige Aktivitäten stattfanden (siehe nachstehender Rückblick). Er selbst sei schon in den Anfängen mit dem Musikverein im Calvados gewesen.

Sein besonderer Dank galt Eva Trampe, die als Nachfolgerin von Christel Teroerde seit sechs Jahren als Partnerschaftsbeauftragte die Partnerschaft mit neuen Ideen belebt habe. Er bedauerte, dass wegen der Corona-Pandemie das 25jährige Jubiläum der Partnerschaft nicht gebührend gefeiert werden konnte und hofft, dass alsbald wieder gegenseitige Begegnungen erfolgen können.

Ein kleiner Wermutstropfen, so Götz, sei im Vorjahr der Tod von Philipp Carre (rechts auf dem Foto neben seinem Bürgermeister Yves Deshayes am EU-Mittelpunkt im Mai 2019), der von Anfang an auf französischer Seite die Partnerschaft begleitet hatte.

An die Anfangszeit, wie die Partnerschaft entstand, erinnerte Altbürgermeister Rainer Kinzkofer, der Vater der Partnerschaftsbeauftragten, der die Partnerschaft vor 26 Jahren mit seiner Unterschrift besiegelt hatte. Es sei damals schwierig gewesen, eine mit Veitshöchheim vergleichbare Kommune in Frankreich zu finden. Auch das vom Bezirk Unterfranken vorgeschlagene Pays de Pont-l'Evêque mt seinen 4.000 Einwohnern in 31 Ortsteilen sei schließlich ganz anders als Veitshöchheim strukturiert. Alternativ habe auch die 70.000 Einwohner zählende Stadt Bayeux zur Diskussion gestanden. Gleichwohl seien die bisherigen 26 Jahre mit Inhalt gefüllt worden. Wichtig sei, die Urkunde mit Leben zu erfüllen, gegenseitige Kontakte zu pflegen und einen Schwerpunkt bei der Jugend zu setzen, um so weiter zusammenzuwachsen.

Kulturreferent Bernhard von der Goltz erinnerte an seinen Urgroßvater Rüdiger von der Goltz, der als General im 1. Weltkrieg gegen Frankreich gekämpft habe. Mit seinen Memoiren im Gepäck sei er im Calvados gewandert und habe dabei auch Soldaten-Friedhöfe besichtigt. Heute könne man sich überhaupt nicht mehr vorstellen, dass Deutsche und Franzosen auch im 2. Weltkrieg gegeneinander gekämpft haben und so viel Schreckliches passiert ist. Deshalb könnte das Deutsch-Französische Freundschaftswerk als ein Vorbild für alle ähnlich gelagerten Fälle fungieren.

Im Verbindungsgang zum Königspavillon findet sich an den Glasfenstern eine große Bandbreite ausgestellter neuerer Bilder,  grob geordnet in Landschaften, Menschen und Ereignisse.
Im Verbindungsgang zum Königspavillon findet sich an den Glasfenstern eine große Bandbreite ausgestellter neuerer Bilder,  grob geordnet in Landschaften, Menschen und Ereignisse.
Im Verbindungsgang zum Königspavillon findet sich an den Glasfenstern eine große Bandbreite ausgestellter neuerer Bilder,  grob geordnet in Landschaften, Menschen und Ereignisse.

Im Verbindungsgang zum Königspavillon findet sich an den Glasfenstern eine große Bandbreite ausgestellter neuerer Bilder, grob geordnet in Landschaften, Menschen und Ereignisse.

Schließlich sind noch im "Blauen Salon" der Bücherei auf großen Bannern Collagen mit Bildern aus Pont-l'Evêque zu sehen:

Im Königspavillon positioniert sind professionelle Bilder von Günter Röhm, seit Anbeginn mit seiner Frau Christel ein Förderer der Partnerschaft, u.a. des Frühfranzösisch im Kindergarten St. Martin.
Im Königspavillon positioniert sind professionelle Bilder von Günter Röhm, seit Anbeginn mit seiner Frau Christel ein Förderer der Partnerschaft, u.a. des Frühfranzösisch im Kindergarten St. Martin.
Im Königspavillon positioniert sind professionelle Bilder von Günter Röhm, seit Anbeginn mit seiner Frau Christel ein Förderer der Partnerschaft, u.a. des Frühfranzösisch im Kindergarten St. Martin.
Im Königspavillon positioniert sind professionelle Bilder von Günter Röhm, seit Anbeginn mit seiner Frau Christel ein Förderer der Partnerschaft, u.a. des Frühfranzösisch im Kindergarten St. Martin.
Im Königspavillon positioniert sind professionelle Bilder von Günter Röhm, seit Anbeginn mit seiner Frau Christel ein Förderer der Partnerschaft, u.a. des Frühfranzösisch im Kindergarten St. Martin.

Im Königspavillon positioniert sind professionelle Bilder von Günter Röhm, seit Anbeginn mit seiner Frau Christel ein Förderer der Partnerschaft, u.a. des Frühfranzösisch im Kindergarten St. Martin.

Die gebührende Feier des 25jährigen Jubiläums der Partnerschaft mit Pont-l'Evêque fiel  im Vorjahr der Corona-Pandemie zum Opfer - Nun gibt es eine Foto-Ausstellung in der Bücherei im Bahnhof
Die gebührende Feier des 25jährigen Jubiläums der Partnerschaft mit Pont-l'Evêque fiel  im Vorjahr der Corona-Pandemie zum Opfer - Nun gibt es eine Foto-Ausstellung in der Bücherei im Bahnhof
Die gebührende Feier des 25jährigen Jubiläums der Partnerschaft mit Pont-l'Evêque fiel  im Vorjahr der Corona-Pandemie zum Opfer - Nun gibt es eine Foto-Ausstellung in der Bücherei im Bahnhof
Die gebührende Feier des 25jährigen Jubiläums der Partnerschaft mit Pont-l'Evêque fiel  im Vorjahr der Corona-Pandemie zum Opfer - Nun gibt es eine Foto-Ausstellung in der Bücherei im Bahnhof
Die gebührende Feier des 25jährigen Jubiläums der Partnerschaft mit Pont-l'Evêque fiel  im Vorjahr der Corona-Pandemie zum Opfer - Nun gibt es eine Foto-Ausstellung in der Bücherei im Bahnhof

Fotos Dieter Gürz

Ein Rückblick

Bereits seit 1991 strebten die  Veitshöchheimer mit dem im Departement Calvodos unweit der berühmten Hafen- und Badestädte Deauville und Honfleur liegenden Ort Pont-l'Evêque eine Partnerschaft an. Die durch ihren Käse und ihren Apfelschnaps berühmte, auf halber Strecke zwischen Rouen und Caen liegende Stadt zählt zwar nur 3.700 Einwohner. Sie hat aber für 15 umliegende Gemeinden eine Mittelpunktfunktion. In die Partnerschaft wurden deshalb auch diese Gemeinden einbezogen.

Wie dieser Zeitungsartikel  zeigt, begab sich dann im Mai 1993 eine neunköpfige Veitshöchheimer Delegation auf "Verlobungsreise" in Frankreich, bei der der damalige Bürgermeister Rainer Kinzkofer zum Ritter einer Käsebruderschaft geschlagen wurde.

Im Mai 1994 kam dann eine 43-köpfige Delegation aus Pont-l'Evêque mit Departementsrat Gérard Pruvost an der Spitze nach Veitshöchheim.

Am 25. Februar 1995 war es dann soweit, dass die Bürgermeister Michel Touchard für Pont-I'Eveque und Rainer Kinzkofer für Veitshöchheim mit ihrer Unterschrift den Vertrag besiegelten, worin als Ziel dieser Partnerschaft formuliert ist, im Geiste der Freiheit und Freundschaft gegenseitige, ständige Bande zu knüpfen, den Austausch der Einwohner, insbesondere der Jugend, zu unterstützen, ein besseres gegenseitiges Verständnis zu fördern, zur Sicherung einer glücklichen Zukunft in einem geeinten Europa beizutragen.

"Hier haben Käse und Wein zusammen gefunden", hatte damals Bezirkstagspräsident Raimund Schmitt befunden. Ein Zeichen dafür, dass im künftigen gemeinsamen Leben der Genuss eine Rolle spielen wird“,  so hatte er damals mit launigen Worten bemerkt, was sich dann im Nachhinein bis heute auch voll bestätigte.

Die damals vereinbarten Ziele wurden bisher während der bisherigen 26 Jahre von beiden Seiten nicht aus den Augen verloren. Jedes Jahr fanden wechselseitig Bürgerreisen mit stets abwechslungsreichem Programm und persönlichen Begegnungen statt (seit 2012 hier auf Veitshöchheim News dokumentiert - siehe nachstehende Links).

Bei Jugendcamps kamen Jugendliche aus Veitshöchheim und Pont-I'Eveque zusammen. Musiker und Musikgruppen vermittelten die Musik von Land und Regionen bei zahlreichen öffentlichen Konzerten. Das Orchestre l'Harmonie Municipale pflegt seit 2008 intensive Kontakte mit der Veitshöchheimer B27 Bigband.

Sportlich erfolgte im Basketball ein Austausch, war der damals noch in Veitshöchheim in der Jugend der TGV spielende Maxi Kleber in Frankreich dabei, inzwischen ein Basketball-Weltstar bei den Dallas Mavericks,

ln Ausstellungen, Vorträgen und Kochkursen brachte man sich gegenseitig die Besonderheiten von Natur, Kultur und Kulinarik nahe.

Sogar zu Rittern von Pont-I'Eveque wurden einige Veitshöchheimer von der Bruderschaft Confrérie Chevaliers du Pont-L'Evêque geschlagen.

Beim jährlichen traditionellen Käsemarkt in Pont-I'Evêque präsentieren Veitshöchheimer Wein, Bier und Wurst, im Gegenzug können Käse- und Calvados-Produkte aus der Partnerstadt auf dem Veitshöchheimer Weihnachtsmarkt verkostet und gekauft werden.

Durch all diese Begegnungen ist weit mehr entstanden als 1963, zum Zeitpunkt des Elysee-Vertrags zwischen Charles de Gaulle und Konrad Adenauer, für möglich gehalten wurde. Man darf nicht vergessen, dass Europa noch bis vor acht Jahrzehnten geteilt war zwischen Nationen, die sich nicht nur feindlich gegenüber standen, sondern sich sogar in Kriegen gegenseitig zerstörten.

Motor der Partnerschaft war auf deutscher Seite von Beginn an Christel Teroerde, die ihr Amt als Partnerschaftsbeauftragte nach 20 Jahren unermüdlichen Wirkens voller Engagement im Mai 2015  mit Eva Trampe, der Tochter des Altbürgermeisters Rainer Kinzkofer, an eine junge adäquate Nachfolgerin mit Affinität zu Frankreich übergab. Die inzwischen 34jährige war bei vielen Bürgerreisen in die Partnergemeinde dabei und auch während ihres Studiums zu einem Austausch in Caen gewesen.

In den 26 Jahren des Bestehens der  Partnerschaft von Veitshöchheim mit dem Pays de Pont-l‘Evêque wurden viele neue Freundschaften  geschlossen und die Verbundenheit der beiden Gemeinden vertieft.

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