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Bürgermeister blickte in der Jahresabschluss-Sitzung des Gemeinderates vor über 60 geladenen Gästen auf ein bewegendes und bewegtes Jahr 2022 zurück

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

"Ich freue mich, dass sie alle gekommen sind, um in dieser Runde auf ein bewegendes und bewegtes Jahr zurückzublicken, welches ist in wenigen Tagen zu Ende ist. Selten war ein Jahreswechsel mit so viel Ungewissheit verbunden wie dieser. Die Lage in der Ukraine ist nach wie vor besorgniserregend. Bei Corona ist noch immer kein Ende abzusehen. Die Preise steigen auf breiter Front immer weiter und insbesondere die Energiekosten übersteigen zunehmend die finanziellen Möglichkeiten auch von immer mehr Menschen in Veitshöchheim. Allein die Tatsache, dass wir heute hier in den Mainfrankensälen und nicht im Sitzungssaal zusammengekommen sind, zeigt uns sehr deutlich, dass wir uns in nicht normalen Zeiten bewegen. " Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Jürgen Götz die traditionelle Jahresabschluss-Sitzung des Veitshöchheimer Gemeinderates, die wegen Corona erstmals wieder seit 2019 über die Bühne ging.

Wie es seit Jahrzehnten guter Brauch ist, hatte der Bürgermeister neben den Ortsgeistlichen im Turnus auch einen Teil der Vertreter örtlicher Vereine und Einrichtungen, der Mitarbeiter und im Laufe des Jahres geehrte Persönlichkeiten zu einer in feierlicher Stimmung und entspannter Atmosphäre verlaufenden Stunde eingeladen. Dies sollte verbunden mit dem anschließenden Essen im Restaurant "Rokoko" eine kleine Anerkennung für die für das Gemeinwohl im letzten Jahr geleistete ehrenamtliche Arbeit sein und auch Gelegenheit zum Austausch miteinander geben.  

Als Persönlichkeiten, die in den letzten drei Jahren Ehrungen erhielten, würdigte der Bürgermeister  Andrea Huber (Bayerische Ehrenamtsmedaille), Ursula Heidinger, Michael Birk und Marlene Goßmann (alle kommunale Verdienstmedaille Bayerns), Altbürgermeister Rainer Kinzkofer (Ehrenbürgerschaft), Bernhard Schlereth (Bayerischer Verdienstorden), Rudi Hepf (Bundesverdienstkreuz) und den Blutspendern Dieter Weikard (75) und Sonja Knöchel (25).

Mit einem herzlichen Dankeschön bedachte der Bürgermeister die besonderen Gäste Dr. Klaus Widmaier  für die Einrichtung der  Corona-Teststelle im Lokal Treffpunkt von der Wasserwacht Christian Hein und Jakob Grunwald für den Betrieb der Coronateststelle im Berufsförderungswerk.

Den ausgeschiedenen Mitarbeitern Martin Wehner (31 Jahre Bücherei), Cornelia Selzam (47 Jahre Standesamt) und Christine Hidringer (26 Jahre Vorzimmer)  sprach Götz nochmals auch im Namen des Gemeinderates, seinen herzlichen Dank für ihren Einsatz um die Gemeinde aus.

Für den seit 1. Juni 2016 bei der Gemeinde tätigen Geschäftsleitenden Beamten Daniel Stein war es seine letzte Jahresabschlusssitzung. Er wechselt zum 1. Februar 2023 zum Freistaat Bayern, wo er Nachfolger von Gerhard Weiler, dem Chef der Schloss- und Gartenverwaltung Würzburg wird.

Auch wenn die eigentliche Verabschiedung ja erst noch kommt, nutzte der Bürgermeister die Gelegenheit, ihn in diesem Kreis im Namen der Gemeinde Veitshöchheim, aber vor allem auch ganz persönlich für sein Engagement und die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit einem persönlichen Präsent sehr herzlich zu danken.

Durch seine Arbeit, seine ruhige Art und seinen menschlichen Umgang im Kollegen-Kreis habe er in den 6 ½ Jahren seines Wirkens bei der Gemeinde Veitshöchheim durch vorausschauendes und planvolles Vorgehe das Ansehen und das Vertrauen der Mitarbeiter gewonnen. Er habe  so die Verwaltungsorganisation der Gemeinde den aktuellen strukturellen Gegebenheiten angepasst und seine Aufgabe mit viel Sachkenntnis und Fingerspitzengefühl erfüllt, oftmals auch über das normale Maß hinaus. Die Kollegen und auch er ganz persönlich würden seinen Abschied von der Gemeinde sehr bedauern. Götz: " Sie werden uns fehlen und wir werden Sie vermissen."

Der Bürgermeister begrüßte unter den Mitarbeitern besonders auch Bauhofleiter Rudi Köhler, der Ende des Jahres in den wohlverdienten Ruhestand gehen wird.  Der 64jährige leitete seit Juli 1988  vorbildlich den gemeindlichen Bauhof mit seinen 20 Mitarbeitern.

Dies wurde schon in der Laudatio zu seinem 25jährigen Dienstjubiläum im  Juli 2013 wie folgt gewürdigt: Er hat im Sinne eines effektiven Betriebsablaufs schon vor vielen Jahren die Kosten- und Leistungsrechnung eingeführt. Der Ur-Veitshöchheimer ist  seit zweieinhalb Jahrzehnten an entscheidender Stelle mitverantwortlich für das gepflegte Erscheinungsbild des Ortes, was ihm laufend aus der Bevölkerung bestätigt werde und auch schon bei Bürgerversammlungen von Bürgern lobend herausgestellt wurde. Der Jubilar habe stets ein offenes Ohr, wenn es darum gehe, nach Absprache mit ihm, die örtlichen Vereine und Organisationen tatkräftig zu unterstützen. Zu loben ist weiter, dass  der passionierte Bayern-Fan in seiner Freizeit aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr und Mitglied in der Wasserwacht-Ortsgruppe ist. Bevor Köhler im Juli 1988 zur Gemeinde kam, war er bis 1980 als Zimmerergeselle bei seinem Ausbildungsbetrieb Franken-Haus tätig, hatte 1982 die Meisterprüfung absolviert und  dann sechs Jahre lang als Technischer Betriebsleiter  für die Firma Ehrenfels in Karlstadt gearbeitet.

Turnusgemäß an der Reihe würdigte stellvertretend für die Fraktionen UWG-Sprecher Stefan Oppmann die stets kollegiale Umgehensweise des Bürgermeisters mit den Mitgliedern des Gemeinderates, seine nötige Geduld bei Bauvorhaben, seine Art und Weise Kompromisse zu finden, die Leute an den Tisch zu bekommen, um miteinander eine Lösung zu finden. Oppmann zu Götz: "Ich sage herzlichen Dank für Dein Zuhören, dass wir uns immer wieder zu Wort melden können, dass Diskussionen möglich sind und Du den Rahmen schaffst, nicht allzu schnell über Sachen zu entscheiden, wo der eine oder andere Bauchschmerzen hat.

Als Anerkennung überreichte er ihm einen Präsentkorb mit Produkten von Anbietern des örtlichen Freitagsmarktes. Er freue sich im Namen aller Ratsmitglieder, so Oppmann, auf weiter gute fruchtbare Gemeinderatssitzungen zum Wohle aller in Veitshöchheim, so dass es sich auch weiterhin hier so gut leben lässt.

Dem Ende Januar ausscheidenden Geschäftsleitenden Beamten Daniel Stein dankte UWG-Sprecher auch im Namen des Gremiums für die stets sehr gut vorbereiteten Unterlagen, seine sachliche Kompetenz in Rechtsfragen und seine große Verlässlichkeit.

In gut 35 Minuten rief der Bürgermeister wie bereits bei der Bürgerversammlung (siehe nachstehende drei Links) bedeutsame Projekte und Ereignisse des Jahres 2022 in Erinnerung
Wie Götz sagte, sei gemeinsam auch in diesem Jahr wieder viel geschafft und erreicht worden, gab es in Veitshöchheim auch schöne und erfreuliche Nachrichten, wurden  trotz der globalen Krisen wieder zahlreiche Projekte angestoßen, weiterbearbeitet oder auch fertiggestellt.

Besondere Ereignisse 2022

Unter Einhaltung aller Hygienevorschriften wurde Fastnacht in Franken wieder Live aus den Mainfrankensälen übertragen. Neben einigen Vereinsjubiläen stach in diesem Jahr besonders das 925jährige Jubiläum der Gemeinde heraus.

Der Bürgermeister erwähnte u.a.  den neuen Imagefilm, zwei Tage Veitshöchheim macht Musik, Ausstellungen  im Rathaus, im jüdischen Kulturmuseum und in der Bücherei, 20. Tag der offenen Ateliers, 300 Jahre Verehrung der heiligen Bilhildis in Veitshöchheim mit Besuch von  Bischof Dr. Franz Jung zum Bilhildisfest,  Sommerfest von Bücherei und Gemeindejugendarbeit, Abenteuerspielplatz, 25jähriges Jubiläumskonzert des Projektchors mit Werken von Bach, Beethoven, Bernstein und Bruckner in der Würzburger St. Johannis-Kirche, war der  EU Mittelpunkt Schauplatz zahlreicher Veranstaltungen, spendierte der Landkreis zu seinem 50. Geburtstag der Gemeinde einen „Lieblingsplatz" am Jahresbaumweg, gab es Aktivitäten mit allen vier Partnerstädten der Gemeinde wie Bürgerreise nach Geithain, Schüleraustausch mit Greve in Chianti, vom Partnerschaftskommitee Pont l´Éveque ein Konzert mit dem französischen Gitarristen Marc le Gars und einen Kurzbesuch in Rotava, wurde Christian Nowak zum 1. Oktober Nachfolger des im Juli pensionierten katholischen Pfarrers Robert Borawski, die Gemeinde als „Digitales Amt“ ausgezeichnet, an der Grundschule eine halbe Sozialpädagogik-Stelle geschaffen, an der Mittelschule Martha Winter Ende Mai offiziell als neue Rektorin eingeführt.

Weiter würdigte der Bürgermeister das große Engagement der Fairtrade-Steuerungsgruppe, was alles für den Radverkehr auf den Weg gebracht wurde und  dass sich 2022 die Nachfrage nach unabhängigen Energieberatungen des Klimaschutzmanagers aufgrund der Energiekrise fast verfünffacht, erstmals nach Corona wieder das Repair-Café stattfand, nun ein Elektroauto außerhalb der Rathaus-Öffnungszeiten auf dem Parkdeck Bilhildisstraße im Altort ausgeliehen werden kann, die Gemeinde ein kommunales Förderprogramm  für Dach- und Fassadenbegrünungen sowie Regenwasserzisternen und Regenwasserversickerung aufgelegt hat und wieder ein Klima- und Umweltschutzpreis in zweijährigem Abstand verliehen wird.

Weitere Veranstaltungen waren der Gemeindeinfogang, der Florianstag der Feuerwehr mit Segnung des neuen LF 20 und die Aufstellung des Maibaumes durch die Feuerwehr in neuen Schutzanzügen.

Im Bereich des Katastrophenschutzes wurde eine neue Sirene auf der Dreifachhalle installiert, gab die Gemeinde ein Sturzflutrisikokonzept in Auftrag.

2022 fertiggestellte Projekte

  • 👉 Fertigstellung des Ausbaus der  Kirchstraße Ende Oktober nach 2 ½ jähriger Bauzeit (es fehlen noch Geschwindigkeitsdisplays im Bereich der Schule und  mobiles Stadtgrün)
  • 👉 Verkehrsfreigabe der vom Landkreis frisch ausgebaute Kreisstraße WÜ 3 von Veitshöchheim nach Gadheim mit neuem Kreisverkehr und neuen Fahrbahnteilern in der Ortsdurchfahrt Gadheim
  • 👉 Abschluss des zweiten Bauabschnittes des Ausbaus der Günterslebener Straße mit Einbau einer Querungsstelle in der Geithainer Allee
  • 👉komplette Sanierung von zwei Klassenzimmern in der Vitusschule
  • 👉Abschluss der Gestaltung des Außenbereichs der Bundeswehrwohnanlage im Mai
  • 👉Erweiterung der Urnenwand im alten Friedhof

Laufende Projekte

  • 👉 Baueinstellung Höchheimer Steg im  August 2022 nach einseitiger Vertragskündigung durch die Firma Lupp:  Je nach Ausgang der bislang positiv verlaufenden Gespräche zwischen WNA und Lupp kann es laut Bürgermeister sein, dass die Firma im Frühjahr die Arbeiten wieder aufnimmt und damit frühestens im Sommer 2023 mit einer Fertigstellung zu rechnen ist.
  • 👉 Baubeginn für zweigeschossigen Flachdachanbau für eine Kinderkrippe und eine Kindergartengruppe am Kuratiekindergarten  im September, geplante Fertigstellung im 1. Quartal 2024.
  • 👉 Bauantrag zur  Errichtung eines Container-Interim-Kindergartens für drei Gruppen im Bereich der Sandäcker ist eingereicht. Fertigstellung im 1. Quartal 2023. Soll bis zur Fertigstellung eines neuen Kindergartens hinter der TGV-Tennishalle bestehen bleiben.
  • 👉 Gesamtkonzept zur Generalsanierung der Eichendorffschule: Ziel ist,  in den Sommerferien 2023 in einem ersten Bauabschnitt mit dem einem Erweiterungsneubau als Haus der Kinderbetreuung zu beginnen.
  • 👉 Neubau einer Seniorenwohnanlage für betreutes Wohnen mit Baubeginn 2023 durch die Investorengruppe G+S Bau bestehend aus der Siegler Projektbau Lohr und der Glöckle GmbH aus Schweinfurt am alten Rewe-Markt mit insgesamt 51 Seniorenwohnungen und der Caritas als Betreiber

Schussworte des Bürgermeisters

"Persönlich wird bei all den Prognosen und Diskussionen rund um Gesundheit, Klima und finanzielle Absicherung manchen ein ungutes Gefühl beschleichen und die Sorge in den Vordergrund treten lassen. Von elementarer Bedeutung ist es aber, seinen Blick nicht beständig auf die eigenen Sorgen und Ängste zu richten. Lassen Sie sich nicht von Sorgen und Ängsten überwältigen.

Selbstredend läuft auch in unserem Land nicht alles rund, doch alles in allem geht es uns gut. Angesichts dessen, was die vielen Flüchtlinge die zu uns kamen durchmachen mussten, angesichts der Kriege und des Terrors, die in so vielen Ländern die Menschen bedrohen, relativieren sich einige unserer Probleme. Denn wir leben in einem friedlichen, einem sicheren Land mit funktionierenden Strukturen und einem guten Miteinander. Dafür können wir wirklich dankbar sein.

Was ist wirklich wichtig im Leben? Ich denke, dass bei vielen von uns  Immaterielles und Zwischenmenschliches ganz oben auf der Liste steht – Menschen, auf die man sich verlassen kann, die Familie und gute Nachbarschaft, Gesundheit und Zufriedenheit.

Und auch für eine Kommune zählen nicht nur gut gefüllte Kassen, sondern gerade in Zeiten wie diesen auch eine funktionierende Gemeinschaft und der Zusammenhalt. Noch macht nicht nur unsere Wirtschaftskraft unsere Stärke aus, sondern insbesondere auch das Engagement, das berufliche wie das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger für unsere Gemeinde.

In diesem Sinne vielen Dank für die gute Zusammenarbeit. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes Weihnachtsfest mit guter Stimmung, Gesundheit, Kraft und Zufriedenheit für das neue Jahr 2023."

Fotos Dieter Gürz

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