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Bürgerversammlung Veitshöchheim 2022 - Teil 2: Veitshöchheim steht finanziell gut da - Immense Ausgaben für Kinderbetreuung und Schule

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

"Insgesamt kann ich festhalten, dass wir auch in diesem Jahr finanziell gut durch die Krisen gekommen sind."   Dieses erfreuliche Fazit konnte Bürgermeister Jürgen Götz am Donnerstagabend in den Mainfrankensälen den über 140  Besuchern der Bürgerversammlung verkünden.

Die Investitionstätigkeit von Gemeinde und Eigenbetrieb beträgt in diesem Jahr rd. 7,15 Millionen Euro. Eingeplant waren ursprünglich Investitionen in Höhe von 15,4 Millionen.

Trotz der gegenüber dem Haushaltsansatz rd. 800.000 Euro coronabedingt verminderten Einnahmen, kann mit 1,33 Mio. ein Ergebnis erwirtschaftet werden, welches rd. 520.000 € über dem Haushaltsplan liegt.

Nach Abzug der ordentlichen Tilgung in Höhe von 442.000 € ergibt sich somit eine freie Finanzspanne in Höhe von rd. 891.000 € somit rd. 534.000 Euro mehr als veranschlagt.  

 Die Liquiditätsreserven haben sich nach aktueller Hochrechnung von 18,7 Mio. am 31.12.21 auf rd. 15,85 Mio. reduziert. Damit müssen ca. 1,7 Mio. Euro mehr als veranschlagt aus der Rücklage entnommen werden, dafür konnte jedoch fast gänzlich auf die eingeplante Schuldenaufnahme in Höhe von 3,78 Mio € verzichtet werden.

Von der im aktuellen Haushalt vorgesehen Neuaufnahme von Krediten in Höhe von 3,78 Millionen wurden demnach lediglich 63.000 Euro für die energetische Sanierung der Bundeswehrwohnanlage in Anspruch genommen.

Die Verschuldung verringerte sich demnach sogar um rd. 440.000  € auf jetzt 6,77 Mio, für die Zinsen in Höhe von knapp 35.000 € anfallen.

Götz: "Es bleibt abzuwarten, wie sich die höheren Energiepreise, die Inflation und die Entwicklung am Arbeitsmarkt mit ihrem Einfluß auf die Einkommensteueranteile der Gemeinde insbesondere auch vor dem Hintergrund der Kreisumlage die wir an den Landkreis abführen müssen, für uns auswirken werden."

Bürgermeister Jürgen Götz: "Auch im Geisbergbad machten sich die zahlreichen Corona- Erleichterungen gegenüber den letzten beiden Jahren bemerkbar. Ebenso natürlich auch das warme Sommerwetter. Insgesamt besuchten rd. 104.300 Gäste unser Bad. Damit erreichen wir fast Vor- Corona Niveau. Durch Personalmangel waren wir gezwungen die Öffnungszeiten durch Entfall der Frühbadezeiten leicht einzuschränken, es ist uns aber gelungen das Bad während der gesamten Saison über die ganze Woche offen zu halten."

Derzeit ist die Gemeinde  dabei, die sich aus der aktuellen  Bedarfsermittlung ergebenden zukünftig notwendigen Kinderbetreuungsplätze zu schaffen.

So läuft gerade der Anbau an den Kuratiekindergarten für eine Kleinkindgruppe 1-3 Jahre mit 12 Plätzen und eine Regelgruppe 4-6 Jahre mit 25 Plätzen.

Auch die Errichtung eines Interimskindergartens schreitet voran.

Durch die Schließung der bisherigen Interims- Außengruppe des Bilhildiskindergartens gibt es in diesem Jahr leider 12 Plätze im Kleinkindbereich weniger als 2021.

Das Platzangebot beläuft sich in diesem Schuljahr auf insgesamt 723 Kinderbetreuungsplätze in den verschiedenen Einrichtungen in Veitshöchheim und durch Tagesmütter.  

Mit 183 Plätzen befinden sich rd. 35 % aller derzeit im Landkreis Würzburg vorhandenen Hortplätze in unserer Gemeinde.

Götz: "Im Jahr 2009 hatten wir übrigens rd. 60 Kinder mehr als in diesem Jahr, die eingeschult wurden und 171 Kinderbetreuungsplätze weniger. Dennoch reicht unser Angebot heute nicht mehr aus. Dies ist übrigens auch in vielen anderen Gemeinden derzeit so."

Der gemeindliche Anteil der Kinderbetreuungs-kosten bewegt sich in etwa auf Vorjahresniveau bei rd. 2,1 Millionen Euro. Etwa den gleichen Betrag steuert der Freistaat Bayern über Fördermittel noch zusätzlich bei. Nochmal der Vergleich zu 2009: Damals betrug der gemeindliche Aufwand noch  740.000 €.

 

 

 

Seit 2020 besteht eine Kleinkindgruppe des Kuratiekindergartens mit 12 Plätzen im Haus der Begegnung. Diese Gruppe ist dort nur temporär eingerichtet. Räumlich soll sie durch einen Anbau am Kuratiekindergarten nach dessen Fertigstellung dorthin umziehen. Baubeginn war im September, die Rohbauarbeiten sind voll im Gange, die Ausbaugewerke wurden zwischenzeitlich ausgeschrieben. Geplant ist wie auf der Animation zu sehen ein zweigeschossiger Flachdachanbau für eine Kinderkrippe und eine Kindergartengruppe

Besonders nachhaltig: Die Wärmeversorgung erfolgt autark über eine reversible Luft-Wasser-Wärmepumpe. Auf dem Süd-Ost-Dach des Anbaus wird eine PV-Anlage errichtet. Das Flachdach wird extensiv begrünt und alles anfallende Regenwasser einer Zisterne zur Gartenbewässerung zugeführt und wenn diese voll ist, auf dem Grundstück dahinter versickert. Verstellbare Lamellen bieten sommerlichen Wärmeschutz

Kosten: ca. 1,9 Millionen Euro - Geplante Fertigstellung: 1. Quartal 2023.

Die rbeiten zur Errichtung eines Container- Interims Kindergartens im Bereich der Sandäcke rschreiten voran. Die Baugenehmigung wurde zwischenzeitlich eingereicht. Bürgermeister: "Wir hoffen auf einen Baubeginn noch in diesem Jahr. "

Der Containerkindergarten im Wohngebiet Sandäcker ist für drei Gruppen ausgelegt und soll  bis zur Fertigstellung eines neuen Kindergartens hinter der TGV-Tennishalle bestehen bleiben. Die Container werden gekauft und im Anschluss anderweitig weitergenutzt bzw. wieder veräußert.

Kosten: ca. 1,7 Millionen Euro (ohne Einrichtung/Spielgeräte!), wobei natürlich bei einem Verkauf der Erlös dagegenstehen würde.

Es erfolgt eine besondere Berücksichtigung des Emissionsschutzes und der verkehrstechnischen Erschließung zum Schutz der direkten Anwohner. Die Container werden mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe beheizt.

Fertigstellung: soll im 1. Quartal 2023 erfolgen.

Es ist auf Grund der Zahlen aus dem  Bedarfsplan notwendig, einen sechsten Kindergarten in Veitshöchheim zu bauen. Der Gemeinderat hat sich diesbezüglich für den Standort auf einem gemeindeeigenen Grundstück hinter der Tennishalle entschieden. Aktuell laufen aus Zeitgründen die Bauleitplanung mit der Aufstellung eines Bebauungsplanes und die Auswahl eines Planers parallel. Als Betreiber konte die Gemeinde  das BRK gewinnen, welches bereits nach Errichtung des temporären Containerkindergartens dort die Trägerschaft übernimmt.

Das Gesamtkonzept zur Generalsanierung der Eichendorffschule sowie Wirtschaftlichkeitsberechnungen und weitere Unterlagen werden seit nunmehr 2,5 Jahren von der Regierung von Unterfranken geprüft.

Bürgermeister Götz: "Immer wieder gibt es hierzu weiteren Klärungsbedarf seitens der Regierung. Die Thematik ist nicht einfach, da zunächst eine Schulaufsichtliche Genehmigung durch die Regierung erforderlich ist, anschl. eine Baufachliche Genehmigung und im dritten Schritt müssen die entsprechenden Förderanträge geprüft werden. Zwischenzeitlich haben wir die Problematik auch bei einem Termin mit dem Regierungspräsidenten besprochen.  Eine weitere Videokonferenz steht in der nächsten Woche an. Zusammen mit den Planern sind wir guter Hoffnung, dass wir in Kürze die entsprechenden Freigaben erhalten.

Ziel ist in jedem Fall in den Sommerferien des nächsten Jahres mit dem ersten Bauabschnitt, einem Erweiterungsneubau als Haus der Kinderbetreuung beginnen zu können. Das Gesamtprojekt ist auf einen Zeitraum von 10 Jahren ausgelegt und schlägt mit einem Kostenvolumen von rd. 30 Mio. (Stand heute) natürlich noch abzüglich der Förderung zu Buche.

Aufgrund eines kurzfristigen Ausfalls des Hauptkessels Ende 2021 muss die Heizung der Vitusschule saniert werden. Das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro hat verschiedene Varianten ausgearbeitet, die wiederum auch die Vitusturnhalle und Hausmeisterwohnung berücksichtigen.

Wegen der zwischenzeitlich aufgetretenen Gasversorgungsproblematik erstellte das Ingenieurbüro auf Wunsch des Gemenderates zwei weitere ausschließlich regenerative Wärmeerzeugungsvarianten, also ohne Erdgas, zum einen für eine Luft-Wasserwärmepumpe und zum anderen für eine Wasser-Wasserwärmepumpe, beide in Kombination mit Elektrostäben als Spitzenlast und perspektiv mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Turnhalle

Mehrheitlich wurde zwischenzeitlich vom Gemeinderat beschlossen die Heizanlage als  Gas-Brennwertkessel mit Luft- /Wasser- Wärmepumpe und gegebenenfalls Brauchwasser-Wärmepumpe auszuführen.

Auf Grund von neuen Erkenntnissen und Berechnungen wird das Thema jedoch im Dezember noch einmal auf die Tagesordnung kommen, um noch einmal im Gemeinderat darüber zu diskutieren.

Bürgermeister Götz: "Nachdem wir für diesen Winter für den Fall eines Totalversagens der Heizung eine mobile Notheizung ausgeliehen haben, besteht auch kein akuter Zeitdruck mehr. Die neue Heizung wird voraussichtlich 2023 eingebaut."

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