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Strahlentherapie Main-Franken: nach nur neun Monaten Bauzeit feierte das Team die Praxis-Eröffnung als einen Ort der Heilung im Veitshöchheimer Gewerbegebiet

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Nach nur neun Monaten wurde am Freitag, 17. September der moderne Neubau der Strahlentherapie MainFranken offiziell eröffnet. Die beiden niedergelassenen Fachärzte für Strahlentherapie, Dr. med. Kosalarajah Paheenthararajah und Ferdinand Ruci, feierten unter Einhaltung der Corona-Schutzverordnung gemeinsam mit den geladenen Gästen. Auf dem Foto durchschneiden symbolhaft Paheenthararajah (rechts) und die Geschäftsführer des RadioOnkologieNetzwerks Dr. med. Sandra Röddiger und Dr. med. Ralf Kurek das Band vor dem Herzstück der neuen Praxis, dem aus Palo Alto, Kalifornien angelieferten drei Millionen Euro teuren  Hochpräzisions-Linearbeschleuniger, assistiert im Hintergrund von den Ehrengästen Landrat Thomas Eberth (rechts) und Bürgermeister Jürgen Götz.

Nach der Begrüßung durch Facharzt Dr. med. Paheenthararajah und den anschließenden Worten seitens der Geschäftsführer des RadioOnkologieNetzwerks (RON) und der Politik vollzogen Dekan Werner Vollmuth und der stellvertretende Dekan Max von Egidy die Einsegnung der Praxisräume, der Geräte und aller Mitarbeiter sowie der gegenwärtigen und zukünftigen Patienten der Praxis.

Für die Gäste der Einweihungsfeier gab es neben musikalischer Unterhaltung mit Jazz und Blues auch ein leckeres Buffet.

Wie der Strahlenfacharzt Paheenthararajah im Bild den Gästen erläuterte, konnten in der Praxis bereits Ende Juni  erfolgreich die ersten Patienten mit dem Hochpräzisions-Linearbeschleuniger True Beam des Weltmarktführers Varian behandelt werden, inzwischen auch eine Patientin aus Schweinfurt, die bei der Uniklinik in Würzburg erst Ende Oktober einen Termin zur Bestrahlung erhalten hätte. Bis nach Aschaffenburg reicht bereits der Einzugsbereich der Praxis.

Neben der Behandlung mit Medizintechnik auf dem aktuellsten Stand der Technik, liegt der Fokus auch auf der Steigerung des subjektiven Wohlbefindens der Patienten. Moderne, helle und komfortable Räume unterstützen den positiven Behandlungsverlauf und bieten eine angenehme und damit gesundheitsfördernde Atmosphäre, so wie oben der Blick in den Himmel oder wie  links im Bild zu sehen, die heimelige LED-Beleuchtung im Bereich des Treppenaufgangs zum Obergeschoss.

Die Strahlentherapiepraxis steht so auch unter einem besonderen Motto: „Spitzenmedizin vereint mit Mut schaffender Kunst“, so Paheenthararajah.   Farbenfrohe Motive schmücken die Praxiswände.

Das Herzstück des Kunstkonzeptes erwartet die Patienten im unteren Wartebereich - es zeigt Dr. Carola Eisenberg, Medizinerin und leidenschaftliche Menschenrechtlerin, umgeben von einem bunten Regenbogen (stellvertretend für Frieden und Toleranz), dem Stab des Äskulaps (symbolisch für Medizin und Gesundheit), einem Kopf mit vernetzten Punkten (stellvertretend für die Psyche des Menschen) sowie dem Logo für Menschenrechte (eine Verbindung aus Hand und Friedenstaube).

Die Street Art Kunst im Innenbereich, die Pixel Art auf der Fassade und die Architektur der Praxis bilden ein Gesamtkunstwerk, zu dem noch eine besondere Gartenarchitektur mit Obst- und Magnolienbäumen kommt, die im Oktober fertiggestellt wird. Dieses Kunst- und Gestaltungskonzept wurde von dem Architekturbüro Sonnentag entworfen und gestaltet.

Im Erdgeschoss des zweistöckigen Neubaus befindet sich der Empfang sowie die Technik mit dem HighTech-Linearbeschleuniger

und dem Planungs-CT (hier im Bild).

Bundesweit Vorreiter ist die Praxis, was den Einsatz von Hand-Scannern zur Erfassung der Patienten-Daten anbelangt. Mit dem zweiten Besuch wissen von Patienten dann die Mitarbeiter am Empfang  sofort, welcher Patient nach Auflegen seiner  Hand auf den Scanner gekommen ist, sind die zuvor für die Strahlen-Behandlung abgespeicherten notwendigen Patienten-Daten überall auf den Bildschirmen im Haus ablesbar.

Die persönlichen Beratungsgespräche mit den Patienten finden im Obergeschoss statt, hier im Bild das Zimmer von Dr. Paheenthararajah, im Gespräch  mit Dr. med Jörg Aßmann vom Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ RON) Neckar-Tauber in Neckarsulm, einem der sechs Mitinhaber der RadioOnkologieNetzwerk GmbH (Näheres siehe nachstehender Link auf RON-Homepgage). Die GmbH investierte acht Millionen Euro in die Errichtung der neuen Strahlentherapie MainFranken und vermietete die Praxis an die Strahlenfachärzte Kosalarajah Paheenthararajah und Ferdinand Ruci.

Bodentiefe Fenster versorgen im Obergeschoss die Zimmer mit viel Tageslicht. Hier befindet sich auch die Medizinphysik, welche die individuellen und zielgerichteten Bestrahlungspläne erstellt.

Die Praxis selbst ist barrierefrei und bietet kostenfreie Parkplätze direkt vor dem Praxiseingang.

„Mit der Strahlentherapie Main-Franken möchten wir jedem Krebs- und Schmerzpatienten die individuell beste Therapie ermöglichen. Somit stärken wir die medizinisch-therapeutische Versorgungsqualität im Umkreis und schaffen wichtige Arbeitsplätze in der Gesundheitswirtschaft von Würzburg-Veitshöchheim.“ sagte Dr. med. Paheenthararajah.

In der Strahlentherapie Main-Franken werden die neuesten Strahlentherapieverfahren angewendet, um selbst komplexeste Tumorerkrankungen hochpräzise, effizient, schonend und schnell behandeln zu können. Dazu nutzt die Praxis die neusten Strahlentherapieverfahren. Nicht nur im Kampf gegen bösartige Tumoren kommen Strahlen zum Einsatz.

Auch die Behandlung gutartiger Erkrankungen, insbesondere des Bewegungsapparates (chronisch-entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparats wie Arthrose, Schulterschmerzen, Tennisellenbogen oder Fersensporn usw.), bei denen andere Therapieverfahren nicht zum gewünschten Ergebnis geführt haben, können mit der angebotenen Strahlentherapie häufig sehr erfolgreich und praktisch nebenwirkungsfrei therapiert werden.

Die Patienten erwartet täglich ein anderer Spruch, so die Gäste zur Einweihung das Zitat von Mark Twain "... fange den Wind in den Segeln. Forsche, träume, entdecke" als Zeichen des Aufbruchs und Neubeginns, so der Strahlentherapiearzt, der voller Stolz auch die Kaffee-, Tee- und Wasser-Theke zur Selbstbedienung durch die Patienten und natürlich auch durch die gegenwärtig zehn Mitarbeiter der Praxis präsentierte.

Das Team soll noch auf insgesamt 15 Leute aufgestockt werden. Gesucht werden aktuell Mitarbeiter für die Praxisanmeldung, Medizinisch-technische Radiologieassistenz und Medizinische Fachangestellte für das Praxismanagement (alle m/w/d) in Voll- oder Teilzeit.

Die Geschäftsführerin des RadioOnkologieNetzwerks Dr. med. Sandra Röddiger beglückwünschte alle zur der phantastischen Praxis, der aktuell schönsten im Verbund. Zusammen mit ihrem Mann Dr. med. Ralf Kurek (rechts) hatte sie 2008 die erste Praxis für Strahlentherapie in Aalen gegründet, zu der sich über die Jahre der RON-Verbund entwickelt hat, zu dem nun unter dem Slogan "Hightech mit Herz" auch die Strahlentherapie Mainfranken gehört.

Wie  Kurek schilderte, hat er mit 17 Jahren die Erfahrung gemacht, wie sein Vater schrecklichst an einer furchtbaren Krebserkrankung in einer deutschen Uniklinik starb. Als er damals gesehen habe und später auch immer wieder beobachtet habe, wie furchtbar schlecht das gesamte System einer Uniklinik ohne jegliche menschliche Zuneigung und mit so erkrankten Patienten als Nummer in einem riesigen System umgegangen sei, sei ihm als Medizinstudent und später in der Facharztausbildung klar geworden, das müsse auch anders in einem so reichen Land funktionieren können. Da sei ihm und seiner Frau der Entschluss gereift, sie machen die Behandlung von Krebskranken nach ihren Vorstellungen in einer Praxis, wo das Herz zur Hightech kommt. Diese Mission zu erfüllen, wünschte er auch den beiden nun in Veitshöchheim ansässigen Strahlentherapieärzten in ihrer neuen Praxis.

Dem Architekten Thomas Sonnentag aus Schwäbisch Gmünd machte Röddiger das Kompliment, sowohl im Zeit- und Kostenrahmen geblieben zu sein und dass das achte Praxis-Projekt, das RON nun schon zusammen mit ihm realisiert habe, phantastisch aussehe.

Sonnentag verdeutlichte, dass Architektur eine Frage der Haltung  und mehr sei, als eine thermische Hülle, der Erfüllung eines technischen Anforderungsprofils und eines Raumprogramms sein. Sie müsse vielmehr einen Ort schaffen, an dem sich die Menschen wohlfühlen und immer wieder auch gerne hingehen. Das gelte ganz besonders auch für Menschen, die hierher kommen und sich in einer schwierigen Lebensphase befinden. So sei zusammen mit Dr. Paheenthararajah die Idee entstanden, in einem größeren Zusammenhang stehend mit einem farbenfrohen Graffiti a la Banksy ein Menschensrechtsthema mit Dr. Carola Eisenberg im Mittelpunkt, wie oben beschrieben, darzustellen. Die im März 2021 im Alter von 103 Jahren verstorbene Psychiaterin war Mitbegründerin von Physicians for Human Rights,  die 1997 zusammen mit Jody Williams den Friedensnobelpreis für ihre internationale Kampagne zum Verbot von Landminen erhielt.

Wie Sonnentag ausführte, wollte er es mit dem farbenfrohen Graffiti im Wartebereich des Erdgeschosses nicht bewenden lassen. Er hat dann das Bild vergrößert, monochrom in der Farbendarstellung gemacht und verpixelt, in einzelne Puzzle-Teile zerschnitten und wild vermischt auf der Fassade angebracht. So sieht der Betrachter von außen Bildfragmente, entdeckt Fassadenmuster und ahnt vielleicht, dass alles irgendwie zusammengehört, aber es im Kopf nicht wirklich zusammengehen will. So muss sich der Besucher auf den Weg machen und ins Gebäude hineingehen, wo er dann im Wartebereich des Erdgeschosses die Auflösung des gesamten Fassadenspiels sehen kann, wo sich die einzelnen Elemente zu einem Ganzen zusammenfügen, oder medizinisch als Metapher gesehen: "Die Einzelteile werden hier zusammengefügt, sie werden geheilt."

Landrat Thomas Eberth zeigte sich beeindruckt, dass nach Spatenstich und Richtfest, bei denen er schon anwesend war, das Praxisgebäude in so kurzer Zeit fertiggestellt und schon Ende Juni die ersten Patienten behandelt werden konnten. Er wünsche sich, dass auch Bauprojekte der öffentlichen Hand so zügig laufen würden.

Er wünschte den Betreibern der Praxis ein menschenfreundliches Team und auch den angestrebten wirtschaftlichen Erfolg. Eberth: "Gesundheit ist das wichtigste, was wir haben. Wenn die fehlt, fehlt  Lebensqualität." Er wünschte allen Patienten, die hierher kommen, dass sie Schmerzlinderung und Heilung erfahren und der Behandlungsprozess bestmöglich zum Erfolg führt, die modernste Technik dem Menschen dient.

Auch Bürgermeister Jürgen Götz verwies darauf, dass Gesundheit unser größter Reichtum ist. Man schätze sie oft, wenn wir sie verloren haben. Um so mehr könne es nun die Veitshöchheimer und die Bürger aus dem Landkreis zufriedenstellen, hier im Gewerbegebiet  eine Strahlentherapie-Praxis vorzufinden. Damit sei ein weiterer Meilenstein für die medizinische Versorgung in der Region geschaffen worden.

Mit dem Bau dieser mit modernster Technik ausgestatteten Praxis seien beste Voraussetzungen zur Gesundung von Patienten geschaffen worden. Auch habe er sich sehr gefreut, dass viele Millionen in ein solches Großprojekt völlig geräusch- und problemlos und ohne Folgekosten für die Gemeinde investiert wurden.

Fotos Dieter Gürz

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