Spatenstich für erste Strahlentherapie-Praxis im Landkreis Würzburg - Andrea Mehligs Gesundheitszentrum im Veitshöchheimer Gewerbegebiet nimmt Formen an
Coronabedingt nur im kleinen Kreis ging heute Vormittag im Veitshöchheimer Gewerbegebiet symbolisch der erste Spatenstich für den Neubau der Praxis für Strahlentherapie Mainfranken durch v.r.n.l. Architekt Thomas Sonnentag aus Schwäbisch Gmünd, Gesundheitszentrums-Initiatorin Andrea Mehlig und ihr Partner André Benkert, die Bauherrschaft mit Praxisbetreiber Dr. Kosalarajah Paheenthararajah und RON-Geschäftsführerin Dr. Sandra Röddiger, Landrat Thomas Eberth und Bauunternehmer Hubert Liebstückel aus Karlstadt über die Bühne. Es ist dies der erste Bauabschnitt für ein Gesundheitszentrum, das die Inhaberin und Geschäftsführerin des Veitshöchheimer Maincenter-Marktes Andrea Mehlig in Angriff genommen hat.
Ihre Freude darüber bringt Andrea Mehlig (rechts) mit einem Blumenstrauß zum Ausdruck, den sie Dr. Sandra Röddiger, der Geschäftsführerin der Radio-Onkologie-Netzwerk GmbH (RON) mit Sitz in Aalen überreicht. „Wir haben lange gemeinsam geplant und hoffen nun den Bau zügig zu realisieren,“ mit diesen Worten versicherte die RON-Geschäftsführerin dem Praxisbetreiber Dr. Kosalarajah Paheenthararajah als starker Partner zur Seite zu stehen.
In Veitshöchheim investiert die Bauherrngemeinschaft zusammen acht Millionen Mark in den Neubau einschließlich High-End-Linearbeschleuniger und einem modernen CT-Gerät. Davon entfallen je die Hälfte auf Bauwerk und Technik.
Millionen-Projekt: Spatenstich für Strahlentherapie-Praxis
Mit dem offiziellen Spatenstich wurde am Dienstagvormittag mit dem Bau der Praxis für Strahlentherapie Mainfranken im Veitshöchheimer Gewerbegebiet begonnen, coronabedingt nur im kleinen Kreis mi...
Link auf Mainpost-Online-Artikel vom 10.11.2020
Andrea Mehlig hatte von der Gemeinde im neuen Gewerbegebiet ein 9.000 Quadratmeter großes Baugrundstück erworben, um hier ihren Traum von der Realisierung eines Gesundheitszentrums mit Arztpraxen und Sportstudio zu verwirklichen (im Bild oben eine 3 D-Visualisierung).
Da das Baugelände im Anschluss an das Bürogebäude mit Rechenzentrum des Internet-Service-Providers Rockenstein AG (Rohbau im Hintergrund) zur WÜ 21 nach Oberdürrbach unmittelbar am Waldrand immens abfiel, erfolgte hier zur Baureifmachung in den letzten Wochen eine Geländeauffüllung von 20.000 Kubikmeter.
Für den Neubau der Praxis für Strahlen-Therapie Main-Franken hat Mehlig auf dem oberen Plateau eine Teilfläche von 3.000 Quadratmeter (Roteintrag im Lageplan) an RON veräußert.
Auf der 6.000 Quadratmeter großen Restfläche hangabwärts plant Andrea Mehlig, unterstützt von ihrem Lebensgefährten André Benkert, als zweiten Bauabschnitt mit Baubeginn im Frühjahr 2021 ein Ärztezentrum mit acht bis zwölf noch variabel planbaren Praxisflächen, für die sie noch Mieter auch im Bereich der Physiotherapie sucht. Im Erdgeschoss soll ein 1.200 Quadratmeter großes Sportstudio auch mit ganzheitlichen Kursangeboten und mit Saunaanlage entstehen. Mehlig schätzt das Investitionsvolumen des zweiten Bauabschnittes auf fünf Millionen Euro.
Die für das zweite Quartal 2021 geplante Fertigstellung der zweigeschossigen Praxis für Strahlentherapie Mainfranken schließt eine medizinische Versorgungslücke in der strahlentherapeutischen Behandlung von Krebs- und Schmerzpatienten im Landkreis Würzburg und schafft 15 Arbeitplätze. Die Nutzungsbereiche sind zweigeteilt: Strahlentherapie, Computertomographie und Aufenthaltsräume im EG, Klinikverwaltung und Büronutzung im OG.
Dr. Kosalarajah Paheenthararajah sagte, er freue sich sehr, künftig als neuer niedergelassener Facharzt für Strahlentherapie in Veitshöchheim tätig zu werden.
Der 38jährige Rheinländer, der seine Strahlenfacharztausbildung an der Uni Münster absolvierte, dann als Oberarzt fünf Jahre im Uniklinikum Bielefeld und zuletzt im Uniklinikum Köln wirkte, sagte, für den Standort Veitshöchheim gebe es gute Gründe. Neben der guten Lage und Verkehrsanbindung, sei eine barrierefreie Zufahrt sichergestellt, gebe es viele kostenlose Parkplätze direkt vor dem Haus und habe er gespürt, hier willkommen zu sein.
Mit dem hochmodernen Linearbeschleuniger und dem High-End-Computertomographen der jüngsten Generation könne er millimetergenau Hochpräzisionsstrahlentherapien durchführen, die denen der Unikliniken gleichen.
So könne er selbst komplexeste Tumorerkrankungen hochpräzise, effizient, schonend und schnell behandeln. Dazu würden Strahlentherapieverfahren wie die konformale Bestrahlung mittels Multileafkollimation, die Intensitätsmodulation, das Atemgating, die Rapid Arc/VMAT oder die Stereotaxie bzw. Radiochirurgie genutzt.
Aber nicht nur im Kampf gegen bösartige Tumoren setzt Paheenthararajah Strahlen ein. Auch bei gutartigen Erkrankungen, insbesondere des Bewegungsapparates wie chronischentzündliche Erkrankungen wie Arthrose, Schulterschmerzen, Tennisellenbogen oder Fersensporn , bei denen andere Therapieverfahren nicht zum gewünschten Ergebnis geführt haben, können nach seinen Worten mit einer niedrig dosierten Strahlentherapie häufig sehr erfolgreich und praktisch nebenwirkungsfrei therapiert werden.
Beim Spatenstich dabei waren auch Ferdinand Ruzi als weiterer Strahlenfacharzt der Praxis und Paul Scheidler, der dort als medizinischer Physiker tätig sein wird. Insgesamt entstehen in der Praxis 15 neue Arbeitsplätze, so auch für medizinisch-technische Assistenten (MTA) und medizinische Fachangestellte (MFA).
"Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten aber auch mit Selbsthilfegruppen ist uns ein wichtiges Anliegen", versichert Paheenthararajah. Wenn mit dem Bau alles gutläuft, könnten ab dem Frühsommer Patienten aus dem Großraum Würzburg in die Schleehofstraße 20 zur Behandlung kommen. Sie erwartet der neue niedergelassene Facharzt für Strahlentherapie mit seinem Expertenteam mit viel Know-how und menschlicher Zuwendung.
Die regionale Politik und auch die Behörden hätten auf allen Ebenen das Projekt in der Entwicklung unterstützt und würden es auch weiterhin so begleiten, versicherte Landrat Thomas Eberth. Der Landrat wünschte der Baumaßnahme auch im Auftrag von Bürgermeister Jürgen Götz einen unfallfreien Verlauf und dass sie auch im Zeitplan und im Kostenrahmen bleibe. Eberth: "Wir als Landkreis Würzburg sind für jede Ergänzung der heimatnahen medizinischen Patientenversorgung dankbar und freuen uns, auch wenn sie in Gewerbegebiete kommt." Er brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass im Interesse der Einwohner im nordwestlichen Landkreis auch die von Andrea Mehlig anvisierten anderen Dienstleistungen ihres Gesundheitszentrums realisiert werden können. Der Landrat kündigte an, dass nun im März 2021 der von seinem Vorgänger gestoppte Ausbau der WÜ 3 zwischen Veitshöchheim und Gadheim begonnen wird und hierbei auch in unmittelbarer Nähe des Gesundheitszentrums ein Kreisverkehr an der Abfahrt nach Oberdürrbach mit direkter Ein- und Ausfahrt ins Gewerbegebiet entsteht.
Fotos (c) Dieter Gürz
Das RadioOnkologieNetzwerk ist ein dynamisch wachsendes Unternehmen mit rund 600 Beschäftigten.
Der bundesweit aufgestellte Praxenverbund, der seinen Schwerpunkt in der ambulanten Krebstherapie hat, bietet seinen Patienten und Mitarbeitern die Vorteile einer vernetzten Verbundstruktur, sowie eine hoch moderne technische Ausstattung und eine große fachliche Expertise an allen Praxisstandorten.
Aktuell verfügt das RadioOnkologieNetzwerk über ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung und sechs Medizinische Versorgungszentren mit insgesamt elf strahlentherapeutischen Praxen sowie zwei internistisch-onkologische Schwerpunktpraxen.
Darüber hinaus ist an einer strahlentherapeutischen Praxis der Fachbereich der Radiologie und Nuklearmedizin integriert.
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