Gemeindefinanzen

Statt der eingeplanten 14 Millionen Euro für die Investitionstätigkeit von Gemeinde und Eigenbetrieb fallen wie schon im Jahr 2020 nur etwa ein Drittel von rd. 5,1 Millionen Euro an.

So wurden statt der im Haushalt vorgesehenen Neuaufnahme von 1,85 Millionen Euro an Krediten lediglich nur 300.000 Euro für die energetische Sanierung der Bundeswehrwohnanlage in Anspruch genommen.

In der Finanzrechnung kann ein leichtes Plus von 356.000 Euro (= Freie Finanzspanne) erwirtschaftet werden.

Trotz Tilgung des Geschäftsbesorgungsvertrages für das Baugebiet Sandäcker von 3,1 Mio. Euro verbleibt am Jahresende voraussichtlich noch eine Liquiditätsreserve von 16,5 Mio. Euro.

Die Verschuldung erhöht sich in 2021 von knapp 6,21 Mio. Euro nur unwesentlich auf 6,23 Mio. Euro.

Fazit des Bürgermeisters: "Wir sind auch in 2021 finanziell mit einem blauen Auge davon gekommen, obwohl ein größerer Gewerbesteuerzahler weggebrochen ist."

Nach seiner Vorausschau auf 2022 dürfe sich die Gemeinde wieder über eine Schlüsselzuweisung in Höhe von rd. 600.000 Euro freuen, rechne Kämmerer Erich mit 900.000 Euro Mehreinnahmen gegenüber 2021. Es sei jedoch zu erwarten, dass die Kreisumlage deutlich steigen und je nach Beschluss des Kreistages zwischen 4,6 und 5,1 Mio. Euro betragen wird.

Kinderbetreuung

Die Bedarfsermittlung der zukünftig notwendigen Kinderbetreuungsplätze für Veitshöchheim hat ergeben, dass trotz sinkender Einwohnerzahlen, weiterhin ein erhöhter Bedarf besteht, so dass laut Bürgermeister der Bau eines neuen Kindergartens forciert werden muss.

Insgesamt konnte 2021 das Betreuungsplatzangebot gegenüber dem Vorjahr noch einmal um zehn Plätze auf 736 ausgebaut werden.

Der gemeindliche Anteil der Kinderbetreuungskosten ist weiter auf nunmehr 2,1 Mio. Euro gestiegen. Etwa den gleichen Betrag steuert der Freistaat Bayern über Fördermittel noch zusätzlich bei.

Seit dem letzten Jahr besteht temporär eine Kleinkindgruppe des Kuratiekindergartens mit zwölf Plätzen im Haus der Begegnung. Räumlich sollen diese Gruppe und eine weitere Regelgruppe im Jahr 2022 in einem zweigeschossigen Anbau des Kindergartens untergebracht werden. Die Baugenehmigung und die Förderzusage der Regierung stehen noch aus. Die Projektkosten betragen hier rd. 1,3 Mio. Euro abzüglich Förderung.

Sanierung der Eichendorffschule (Ausführungszeitraum 2022 - 2031)

Das Gesamtkonzept zur Generalsanierung der Eichendorffschule sowie Wirtschaftlichkeits-berechnungen und weitere Unterlagen wurden von der Gemeinde bereits im letzten Jahr bei der Regierung von Unterfranken eingereicht. Zunächst ist eine Schulaufsichtliche Genehmigung durch die Regierung erforderlich, anschl. eine Baufachliche Genehmigung und im dritten Schritt werden die entsprechenden Förderanträge geprüft.

Bürgermeister Götz: "Wir hatten ja gehofft, in diesem Jahr mit dem ersten Schritt, der Errichtung eines Erweiterungsbaus / Ausweichquartiers in Modulbauweise beginnen zu können (Plan oben rechts). Leider warten wir immer noch auf die notwendigen Freigaben durch die Regierung."

Die Erneuerung der Hartplatzflächen auf der Freisportanlage des Schulzentrums konnte, bis auf die Beseitigung der Mängel durch die ausführende Firma mit einem Kostenaufwand von 500.000 Euro soweit abgeschlossen werden. Ab sofort stehen Laufbahn und Basketballfeld auch wieder für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Gemeinde kann mit einer 60%igen Förderung durch die Regierung von Unterfranken rechnen.

Geisbergbad

Das Geisbergbad besuchten im zweiten Coronasommer und der damit limitierten Gästezahl rd. 39.000 Besucher, dies sind etwa 46,4% des Jahresdurchschnitts der letzten vier Jahre. Täglich maximal 1.400 Badegäste hatten in zwei Schichten nur nach vorheriger Online-Reservierung Zugang zum Bad.

An der Rasenberegnungsanlage des Geisbergbads, die zum Teil noch eine Technik aus dem Jahr 1979 aufweist, kommt es jedes Jahr zu mehreren Wasserrohrbrüchen. Nachdem die Reparatur dieser Rohrbrüche jedes Mal sehr aufwändig ist, soll die Beregnungsanlage im nächsten Jahr für rund 220.000 Euro erneuert werden.

Für das 1995 errichtete Kinderplanschbecken besteht jedes Jahr ein hoher Unterhaltungsaufwand. Auch die Technik muss dringend modernisiert werden. Der gesamte Beckenbereich mit seiner Wasserspielfläche soll deshalb erneuert und zeitgemäß beschattet werden. Die Projektkosten betragen voraussichtlich ca. 800.000 Euro.

Friedhöfe

Termingerecht und voll im Kostenrahmen von 850.000 Euro konnte noch vor Allerheiligen die Sanierung der Aussegnungshalle im Waldfriedhof fertiggestellt werden.

Mittlerweile erfolgen ca. 80 Prozent der Bestattungen als Urnenbestattungen. Nachdem die freien Urnen-Plätze am alten Friedhof fast ausgeschöpft sind, soll im nächsten Jahr die bestehende Urnenwand aus dem Jahr 2005 im oberen Teil des alten Friedhofs in beide Richtungen in der gleichen Optik mit Kosten von 55.000 Euro erweitert werden

Mainsteg-Neubau

Nach 13 Jahren zähen Ringens, vieler Gespräche und Beschlüsse auf beiden Seiten des Maines erfolgte am letzten Dienstag nun der Brückenschlag mit dem letzten der 19 Fertigteilelemente, welche innerhalb von nur wenigen Tagen vom Wasser aus in die Seilkonstruktion eingehängt wurden. Die Stützpfeiler für die in Veitshöchheim parallel zum Mainufer verlaufende Rampe wurden bereits auf den Fundamenten befestigt. Die 100 Meter lange und drei Meter breite Rampe wird dann in einem Durchgang betoniert.

Nach Fertigstellung der Rampen erhält das Bauwerk einen Fahrbahnbelag aus einer rutschhemmenden Epoxy-Dünnschicht mit eingestreutem Quarzsand und rauher Oberfläche, voraussichtlich aber erst im neuen Jahr.

Laut WNA Aschaffenburg liegt die Maßnahme voll im Zeitplan. Es sieht deshalb im Moment nach wie vor so aus, dass der neue Mainsteg im März 2022 übergeben werden kann.

Von den Gesamtkosten von 9.843.000 Euro hat die Gemeinde Veitshöchheim nach Abzug aller Zuschüsse von Bund und Land noch einen Eigenanteil, wie auch Margetshöchheim in gleicher Höhe, von rd. 1,3 Mio. Euro zu tragen.

Für die Umgestaltung des Stegumfeldes am alten und auch am neuen Steg ist das Büro relais Landschaftsarchitekten aus Berlin, als Gewinner des Realisierungswettbewerbs, derzeit bei der Planung und Abstimmung verschiedener Varianten und den damit verbundenen Kostenberechnungen.

Um in den Genuss von Fördergeldern aus der Städtebauförderung zu kommen, hat die Gemeinde zwischenzeitlich einen Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken eingereicht und einen ersten Förderbescheid erhalten.

In einem ersten Schritt sollen im nächsten Jahr die südlich der Mainfrankensäle gelegenen Parkplätze gedreht und neu gestaltet werden. Mit dieser Maßnahme wird auch die Zahl der Parkplätze an dieser Stelle erhöht, um später den Dreschplatz nicht mehr als Parkfläche nutzen zu müssen.

Nach dem Planungskonzept zum Umfeld des neuen Mainstegs sollen die Flächen der bestehenden sieben Busparkplätze an der Parkstraße künftig als PKW-Parkplätze genutzt werden. Als Ersatz dafür werden im nächsten Jahr auf gemeindlichen und Bahn-Flächen neben dem Regenüberlaufbecken 3 bei der ICE-Brücke acht neue Busparkplätze entstehen.

Straßenbau

In dieser Dringlichkeitsliste, die jährlich überarbeitet wird, sind die Straßen mit dem größten Bedarf aufgelistet.

Verschiebungen sind möglich, wenn z. B. ein Energieversorger aus dringlichen Gründen eine Maßnahme vorziehen muss, wird geprüft, ob es sinnvoll ist aus Synergie- bzw. Kostengründen eine gemeinsame Maßnahme zu machen, die der Gemeinde Geld spart.

Bereich Günterslebener Str. / Geithainer Allee

Dort ist im nächsten Jahr noch vorgesehen, eine Querungsstelle in der Geithainer Allee zu errichten, um eine fußläufige Anbindung des Baugebiets Sandäcker an das Lindental herzustellen. In diesem Zusammenhang soll in der Geithainer Allee auch die Asphaltdecke erneuert werden.

Zudem wird noch der Abschnitt zw. Friedenstraße und Wolfstalstraße der Günterslebener Straße saniert. Vorgesehen ist dort ein Vollausbau der Fahrbahn und des Gehwegs sowie die Erneuerung der Straßenbeleuchtung. Die Kosten werden insgesamt auf rd. 730.000 Euro geschätzt.

Für rund 50.000 Euro wurden in diesem Jahr die größten Straßen-Schadstellen in Scheffelstraße, Goethestraße, Kerzenleite, Mozartstraße oder Leichtackerstraße behoben.

Nachdem sich im Quartier Birkental bisher keine barrierefreien Bushaltestellen befinden, hat die Verwaltung geprüft, welche der Haltestellen für einen Umbau in Frage kommen würde. Am besten geeignet wären hierfür beide Haltestellen Dürerstraße. Im Zuge der Maßnahme werden auch die Bordsteine ausgebaut und somit auch Asphaltarbeiten anstehen, so dass in diesem Zusammenhang auch eine Asphaltdeckensanierung der Fahrbahn zwischen den Haltestellen mit durchgeführt wird. Die Maßnahme soll im nächsten Jahr mit einem Kostenaufwand von rd. 52.000 Euro umgesetzt werden.

Sanierung gemeindliche Wohngebäude

Die 4,8 Mio. Euro kostende energetische Sanierung der Bundeswehrwohnanlage steht kurz vor dem Abschluss. Sie ist nach den Mainfrankensälen, Ratskeller und Mittelbau im Rathaushof und BA II der Eichendorffschule eine weitere Immobilie der Gemeinde, die im Vollzug des 2011 verabschiedeten Klimaschutzkonzeptes (Energieleitplan) quasi als Leuchtturm-projekt energetisch saniert wurde.

Derzeit laufen die Arbeiten zur Neuanlage des Außenbereichs der Bundeswehrwohnanlage. Die Gestaltung soll naturnah und insektenfreundlich erfolgen. Eine zweijährige Fertigstellungspflege durch die bauausführende Gartenbaufirma ist in den Projektkosten in Höhe von 280.000 Euro enthalten, wodurch die Bauhofgärtner entlastet werden. Die im Plan mit Bauhofgärtnern und LWG abgestimmte intensive Bepflanzung spart beim späteren Pflegeaufwand. Um diesen zu minimieren, ist eine Tröpfchen-Bewässerungsanlage vorgesehen.

In der gemeindlichen Wohnanlage, Würzburger Str. 45, dem sogenannten roten Bau, wurden für 30.000 Euro die Terrassenbereiche neugestaltet.

Bezuschusste Vereinsprojekte

Derzeit saniert die Turngemeinde die 1988 erbaute Zweifeldtennishalle mit Kosten von 250 000 Euro. Die Gemeinde beteilgt sich mit einem Zuschuss von 62.500 Euro. Erneuert werden Trainingsbeleuchtung und Tennishallenboden, die Doppelstegplatten der Ostwand mit Lüftungsfenstern ersetzt und eine neue Hallen-Heizung installiert.

Der Sportverein plant den Bau eines Kunstrasenplatzes (467.000 Euro) und einer Verkaufshütte (28.000 Euro) sowie die Erneuerung der Drainage des Hauptplatzes (25.000 Euro). Die Gemeinde unterstützt das Vorhaben mit der Gewährung eines 25prozentigen Zuschuss in Höhe von insgesamt 130.000 Euro und eines zinslosen Darlehens in Höhe von 100.000 Euro auf zehn Jahre mit einer Zinsanpassung ab dem elften Laufzeitjahr.

Eigene Berichte für folgende Projekte (siehe nachstehende Links):

Errichtung eines Seniorenzentrums mit betreutem Wohnen auf dem alten REWE-Markt-Gelände
Erweiterung und Sanierung des Feuerwehrhauses
Ausbaus der Kreisstraße WÜ 3
Ausbau der Kirchstraße