Bedeutende Aufwertung des Veitshöchheimer Hofgartens
Parnass Schloss
von Dieter Gürz
Bedeutendste Skulpturengruppe erstrahlt seit Mitte August 2010 in neuem Glanz - Attraktive Wasserspiele im Großen See sprudeln seit dem wieder
Der von den Würzburger Fürstbischöfen angelegte und als einer der schönsten seiner Art in Deutschland geltende Rokokogarten hat in den letzten Jahren eine deutliche Aufwertung erfahren, in dem die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser und Seen Schloss und große Teile der Gartenanlage umfangreich renovierte
(Bericht siehe hier).
155.000 Euro investierte zuletzt der Freistaat Bayern in die Restaurierung des Parnass . 16 Monate lang war diese bedeutendste Skulpturengruppe des Rokokogartens hinter den Planen eines Gerüstes und einem Schutzdach verborgen, mussten die Parkbesucher auf die herrlichen Wasserspiele im Großen See verzichten.
Wasserspiele Großer Hofgartensee
Nach dieser langen Vakanz konnten die Wasserspiele Mitte August noch in dieser Sommersaison wieder in Gang gesetzt werden. Diese laufen nur von April bis Oktober täglich von jeweils 13 bis 17 Uhr zu jeder vollen Stunde zehn Minuten lang.
Das Volumen des Speicherbehälters im Wasserturm an der westlichen Hofgartenmauer, in den über historische unterirdische Kanäle und ein Wasserrad Grundwasser gelangt, lässt keine längeren Laufzeiten zu.
Nach Abschluss der von dem Würzburger Steinmetzbetrieb Geisendörfer seit September 2009 durchgeführten komplexen Restaurierungsmaßnahme sprudelt der 1766 von Ferdinand Tietz aus Sandstein und künstlicher Felsenarchitektur geschaffene Musenberg wieder. Nach der griechischen Mythologie ist der Berg Parnass dem Gott Apollon geweiht. Die das Felsmassiv zierenden neun Musenfiguren wie Kallipe, Urania und Klio wurden bereits 1988 abgebaut, in der Orangerie der Würzburger Residenz eingelagert und durch Abgüsse ersetzt, während das geflügelte Pferd „Pegasus“ auf dem Gipfel des Musenberges noch im Originalzustand wie vor 235 Jahren ist.
Glücklicherweise war es nicht nötig, neue Abgüsse von Figuren herzustellen. Beim Pegausis musste nur an den Vorderläufen die teilweise abgeplatzte Steinersatzmasse in mühevoller Kleinarbeit wieder an der entrosteten Bewehrung angebracht und mit Kunstharz verklebt werden. Die Musenabgüsse wiesen dagegen nur geringe Schäden auf. Stark verwittert waren dagegen die Steine des im Wasser stehenden Sockelbereichs. Die Mörtelergänzungen der 1950er Jahre offenbarten erhebliche Schäden. Ersetzt wurden große Fehlstellen, abgewitterte Teile wie die steinernen Kürbisse mit Naturstein ergänzt. Nicht erhalten konnten die Restauratoren die Rustika-Gewände der vier Tore zur Wassergrotte im Sockelgeschoss des Parnass aus rotem Standstein. Sie wurden erneuert, ebenso die westlichen Bögen der Sockelvorsprünge, auf denen die Musen stehen.