30 Jahre Blinden-Berufsförderungswerk (BFW) in Veitshöchheim
Empfang 30 Jahre BFW in Veitshöchheim
von Dieter Gürz
2010 blickte das Berufsförderungswerk Würzburg gGmbH (BFW) auf sein 30jähriges Wirken in Veitshöchheim zurück.
Die Einrichtung wurde 1962 in Saulgrub als Süddeutsches Rehabilitationswerk für erwachsene Blinde gegründet und dessen Sitz 1973 nach Würzburg verlegt. Nach der Grundsteinlegung 1978 durch den damaligen Ministerpräsidenten Alfons Goppel konnte dann am 1. Juli 1980 in Veitshöchheim die Ausbildung sehbehinderter und blinder Rehabilitanden in neuen Räumen, mit moderner Ausstattung und zeitgemäßen Methoden beginnen
Mit 209 Ausbildungsplätzen, 199 Internats-Einzelzimmern und über 20 verschiedenen Vorbereitungs- und Weiterbildungskursen ist das BFW nun Deutschlands größtes Berufsförderungswerk für blinde und sehbehinderte Erwachsene. Es ist neben der Hauptstelle in Veitshöchheim nun auch in den vier Landeshauptstädten München, Hannover, Erfurt und Wiesbaden erfolgreich tätig.
Das BFW leistet als soziales Dienstleistungsunternehmen seit Jahrzehnten Großartiges, in dem es Blinde und Sehbehinderte neue berufliche Perspektiven und neue Lebenschancen eröffnet und in Arbeit und Gesellschaft integriert.
Um für Rehabilitanden noch erfolgreicher Arbeitsplätze zu finden, hat das BFW im Vorjahr eine eigene Abteilung „Reha- und Integrationsmanagement“ gegründet. Ganz neue Angebote sind im BFW der Informationstechnologie-Fachkurs oder die Ausbildung zum Office-Agent im öffentlichen Dienst. Die 20 E-Learning-Fortbildungs-Angebote im Internet nutzen bereits auch über 1000 Ehemalige.
Ins BFW verlagert hat das Gymnasium Veitshöchheim im Rahmen des G8 seine Mensa. Das BFW bietet den Schülern neben der Mittagsverpflegung eine gelebte Integration, für alle eine Win-win-Situation.
Von den rund 600 Blinden und 1900 hochgradig Sehbehinderten, die seit dem 1. Juli 1980 im BFW eine Fortbildung absolvierten, folgten anlässlich des Jubiläums 100 der Einladung und kamen aus allen Teilen Deutschlands nach Veitshöchheim.
Besonders stolz sind die BFWler auf ihre Blindenfußballer. Seit drei Jahren kicken diese in der Bundesliga, die ersten beiden Jahre noch in Spielgemeinschaft mit Berlin und seit der letzten Saison mit einer eigenständigen Mannschaft.
„Dass das Leben auch nach Erblindung weiter geht und Freude macht“ demonstriert im Bild Mannschaftskapitän Marcel Heim, der den Ehemaligen in der Turnhalle diese Sportart vorstellte. Der 24jährige erblindete vor vier Jahren aufgrund eines Gendefekts, schloss vor kurzem seine Ausbildung als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung ab und sucht nun eine Anstellung.