Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Neu bei der Tourist-Info: Allerseelen-Rundgang im Veitshöchheimer Friedhof an der Martinskapelle

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Neu im Programm der Touristinformation Veitshöchheim war heuer am 6. November ein Allerseelen-Rundgang im Friedhof an der Martinskapelle, der sehr gut angenommen wurde. Dr. Peter Sorge erzählte Geschichten und Sagen zur Kapelle, die als eine der ältesten Kirchen im Landkreis gilt. Er erläuterte die Anlage des Friedhofs und stellte historisch und kulturell interessante Persönlichkeiten vor, die in Veitshöchheim ihre letzte Ruhestätte fanden. Interessante Grabdenkmäler und beeindruckende Lebensleistungen gibt es hier zu entdecken.

Wie Sorge sagte, liegen die Ursprünge wahrscheinlich schon im 7./8. Jahrhundert, da der Hl. Martins als Schutzpatron in der Merowinger sehr verehrt wurde und Kirchen, Quellen und Äcker ihm benannt wurden.

Einer Sage nach soll ein Mönch sich im dichten Nebel verirrt haben und ein Gelübde abgelegt haben, daß er an der Stelle an der er aus dem Nebel herauskommt und sich wieder orientieren kann eine Kapelle bauen will.

Urkundlich ist die Kapelle - als älteste Kapelle im Landkreis  - im Jahr 1202 erstmalig erwähnt. im Lauf der Jahrhunderte fanden Pfingstprozessionen und Pfingstritte an und um die Kapelle herum statt.

Auch gab es Zeiten in denen Hexenkulte, Walburgisfeiern und Hexensabbate stattfanden.

Um 1588 war die Kapelle in einem maroden Zustand, so dass man sich entschloß sie zu renovieren. Hierzu diente die Stiftung des Domprobst Richard von der Kere, der diese in seinem Testament 1553 zur Erhaltung der Martinskapelle verfügte, da es auf wundersame Weise dem Grumbachschen Kerker entkommen war.

1591 weihte der Bamberger Bischof und Julius Echter die Kapelle der Hl. Dreifaltigkeit und dem Hl. Martin.

In den Jahren 1793 - 1795 diente der Raum als Zeughaus und Pulverlager für die Napoleonischen Truppen.

Die Nutzung der Friedhofsanlage um die Kapelle herum begann 1690 als man den Friedhof um die St. Vituskirche verkleinerte und ab 1803 gänzlich schloß. Das Gelände wurde mehrmals erweitert und mit einem Kreuzweg geschmückt. Nach dem Bau  eines ersten Leichenhäuschen im Jahre 1873 wurde ein größeres Leichenhaus im Jahre 1930 erstellt und 1994/95 die heutige Aussegnungshalle errichtet.  

Interessante Grabanlagen wurden besucht,  wie z.B. das Grab des Pfarrers Hammel, der die Friedensmesse von 1801 komponierte, das Schwesterngrab der Sternschwestern, die 173 Jahre in Veitshöchheim hilfreichen Dienst versahen,  und dazu die geschichtlichen Hindergründe erzählt.

An der Aussegnungshalle und der ca. 200 Jahre alten Robinie endete der Rundgang.

Fotos Dieter Gürz

Kommentiere diesen Post