Historische Grabstätten der Pfarrer Hammel und Karch nach über sechs Jahren Vakanz wieder im alten Friedhof an der Martinskapelle
Über die erfolgreiche Aufstellung der beiden instandgesetzten Grabdenksteine durch drei Mitarbeiter des Steinmetzbetriebs Birk & Förster freuten sich am Donnerstagmorgen Bürgermeister Jürgen Götz, Pfarrer Robert Borawski und Kirchenpfleger Oswald Bamberger sehr (im Hintergrund von links nach rechts). Nachbearbeitet müssen nun nur noch die Inschriften.
Im Friedhof an der Martinskapelle befinden sich viele historische Grabstätten und Grabdenkmäler. Sie spiegeln nicht nur die frühere Glaubenswelt wieder, sondern sind auch aus gestalterischer Sicht ein historisches Zeugnis von beträchtlichem Wert.
Zu ihnen zählen auch die Ruhestätten des 1830 verstorbenen Pfarrers Stephan Hammel und des 1884 verstorbenen Seelsorgers Georg Karch. Pfarrer Hammel wirkte in der Gemeinde von 1795 bis 1830 und war ein musikalisch begabter Geistlicher, der sogar hier am Ort seines Wirkens eine eigene Messe komponierte, die noch bis heute erhalten geblieben ist. Pfarrer Karch war hier 32 Jahre als Seelsorger tätig. Sein Gedenkstein wurde mit der typischen Ornamentik des ausgehenden 19. Jahrhunderts durch die Gemeinde geschmückt (Quelle: Chronik von Thomas Struchholz).
Beide Grabdenkmäler hatte der Bauhof wegen nicht mehr vorhandener Standfestigkeit im März 2009 abgebaut und in der alten Reithalle im Sendelbach eingelagert. Sie schienen schon in Vergessenheit zu geraten, bis im Vorjahr Oswald Bamberger in Doppelfunktion als Gemeinderat und seit Mai 2013 als Kirchenpfleger von Sankt Vitus sich der Sache annahm und zusammen mit Pfarrer Robert Borawski die Sanierung der sich in einem sehr schlechten Zustand befindlichen Grabdenkmäler in die Wege leitete. Nach Ausschreibung bekam der Steinbildhauer Thomas Haupt, Leiter des Steinmetzbetriebes Birk & Förster in Würzburg-Heuchelhof den Sanierungsauftrag. Nach Fertigstellung stellten nun gestern drei Mitarbeiter der Firma die beiden Grabdenkmäler der Pfarrer nach über sechs Jahren Vakanz wieder auf ihrem angestammten Platz auf.
Mit vereinten Kräften bewerkstelligen Christian Bauer (links) und seine Mitarbeiter Yilmaz Exit und Stefan Schmitt die Aufstellung des instandgesetzten Grabsteins von Pfarrer Georg Karch.
Die Kosten der Sanierung einschließlich dem noch notwendigen Nachbearbeiten der Inschriften belaufen sich auf 5.000 Euro. Sie werden nach Auskunft des Kirchenpflegers über Spenden der Veitshöchheimer Bürger und Zuschüssen der Gemeinde Veitshöchheim und der Diözese Würzburg aufgebracht. Oswald Bamberger: "Weitere Spenden sind herzlich willkommen."
Die Inschrift auf den Grabsteinen lauten:
- "Hier ruhet der Hochwürdige Pfarrer Stephan Hammel. Er wurd geboren zu Gitzigheim an der Tauber im Jahre 1756 und starb in Veitshöchheim 1830. Derselbe wirkte hier als Pfarrer 35 Jahre."
- "Georg Karch, geboren zu Wermerichshausen am 1. Oktober 1813, gestorben am 20. September 1884. Derselbe wirkte 32 Jahre als Seelsorger. Als besonderen Wohltäters der hiesegen Pfarrkirche wird in Liebe seiner stets gedenken Die dankbare Gemeinde Veitshöchheim."
Auch beim Grabstein des Priesters Stephan Hammel muss die nur noch schwer lesbare Inschrift nachbearbeitet werden.