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Sankt Martinskapelle erstrahlt in neuem Glanz - Renovierung kostete 164.000 Euro

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Martinskapelle 00 Pressefoto 2

Endlich konnte Thomas Struchholz nach den allerletzten Nacharbeiten die Arbeitsakte für die 164.000 Euro teure Renovierung der  Sankt Martinskapelle schließen. Über das in neuem Glanz erstrahlende Kleinod und die gelungene Finanzierung von öffentlicher, kirchlicher und privater Seite freuten sich bei einer Ortseinsicht mit dem seit 1975 ehrenamtlich tätigen Kustor auch Pfarrrer Robert Borawski und Bürgermeister Rainer Kinzkofer.

Martinskapelle 00 Schrifttafel Martinskapelle 09 Eingang Martinskapelle 01 Ansicht 1 Martinskapelle 01 Ansicht 2 Martinskapelle 08 Turm 1 Martinskapelle 08 Turm 0 Aufgang  

Die 1202 urkundlich erstmals erwähnte Martinskapelle ist als älteste Kapelle des Landkreises von kulturhistorischer Bedeutung. Sie wurde über die Jahrhunterte hindurch vielfach restauriert und einige Male im Bauumfang erweitert. Der älteste Bauteil ist der romanische Turm mit seinen typischen Schallöffnungen. 1591 wurde die Kapelle umfangreich renoviert und erweitert aufgrund des Testaments von Reichard von der Kehre. Die Jahreszahl 1589 im oberen Türgewand dokumentiert den Abschluss der Arbeiten.

Wie aus der von Struchholz übergebenen Bau-Dokumentation hervorgeht, leitete vor gut einem Jahr  eine Begasung des Kircheninnenraumes die Arbeiten ein.

Martinskapelle-04-AltarGemaelde2.jpg Martinskapelle 04 AltarGemaelde1 Martinskapelle 05 Figuren Suedwand Martinskapelle 09 von hinten Martinskapelle 03 Rueckraum 

Sowohl in dem wertvollen, künstlerisch sehr aufwendig gestalteten Dreiflügelaltar aus dem 16.Jh. (Foto links mit der Heiligen Dreifaltigkeit und Maria mit dem Jesuskind und dem Evangelisten Johannes - Foto rechts davon mit den Heiligen Martin und Kilian)  als auch in der  Kreuzigungsgruppe aus dem Jahr 1617, den Kirchenbänken und der gesamten Tragekonstruktion von Decke und Empore hatte der Holzwurm sich eingenistet und deutliche Fraßspuren hinterlassen hatte.

Martinskapelle 05 Figuren Nordwand Martinskapelle 05 Sankt Martin1  Martinskapelle 10 Empore

Über das Jahr 2012 wurden sowohl innen als auch außen mehrere Gewerke grundlegend saniert.

Bild links: an der Nordseite Madonna mit Kind und großem Strahlenkranz und Prozessionskreuz mit Strahlenkranz und Relique aus der Barockzeit - Bild rechts: Darstellung des Heiligen Sankt Martin (Kopie des Rhöner Holzschnitzers Eyring von 2010 - Original 17. Jh.)

Martinskapelle 01 Ansicht 3  

Den herausragenden Posten nahm dabei die Erneuerung des Daches ein, das von den Gesamtkosten fast 75 Prozent verbrauchte. Insbesondere das Daches des Turmes sorgte für besondere Aufregung: Trotz einer Teilsanierung vor 35 Jahren war es bereits so marode, dass jederzeit mit herabfallenden Schindeln gerechnet werden musste. Auch im Dachstuhl des Turmes musste ein kompletter Stützbalken komplett ausgetauscht werden. Die notwendigen Umbauten in der Einrüstung und eine Nachbestellung an Schiefermaterial führte laut Struchholz auch zu einer deutlichen Bauverzögerung, zumal aufgrund der gestiegenen Kosten ein komplett neues Zuschuss-Antragsverfahren durchlaufen werden musste.

Rechtzeitig vor Allerheiligen konnten die Arbeiten aber abgeschlossen werden, lediglich kleinere

Nachbesserungen mussten bis in die wärmere Jahreszeit verschoben werden. Günstigen Ausschreibungsergebnissen und diversen Einsparungen ist es zu danken, dass das ursprünglich geschätzte Kostenbudget von 160.000 Euro letztlich nur geringfügig überschritten wurde. Es steuerten bei Diözese Würzburg 69.500 Euro, Gemeinde Veitshöchheim 38.900 Euro, 

Bayer. Landesstiftung  16.000 Euro, Kirchenstiftung Sankt Vitus 15.000 Euro, Unterfränkische  Kulturstiftung 9.100 Euro, Bayer. Landesamt für Denkmalpflege 5.000 Euro, private Spenden 9.000 Euro, Sparkassenstiftung 1.000 Euro und VR-Bank 500 Euro.

Martinskapelle 11 Rettungstafel 78Der Kustor hebt vor allem die ausgezeichnete und sehr fachkundige Arbeit des bauleitenden Architekten Thorsten Götz hervor, der die Arbeiten von der Vorplanung bis zur Ausschreibung und Endabnahme sehr sorgfältig betreute.

Struchholz hatte schon die vorausgegangenen Sanierungen in den Jahren 1975 bis 1978 hautnah mitverfolgt, die damals Vera Struchholz, seine Mutter, als Vorsitzende eines eigens dafür gegründeten Vereins leitete und durchführte. Er wusste somit im Voraus, auf welch arbeitsintensives Vorhaben er sich als federführender Verantwortlicher und als Kustor mit „ständiger Bereitschaft“ einlassen würde. „Ohne den nötigen persönlichen Einsatz geht da nichts!“ Er ist glücklich, dass er nun mit den letzten Nacharbeiten den dicken Bauordner schließen kann.

 

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