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Veitshöchheimer Gemeinderat beschließt Abschluss der Altortsanierung

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

LageplanUmgriff1.jpg

Der Gemeinderat beschloss am 28. Februar 2012 einstimmig zum  Abschluss der Altortsanierung:

1) Ausgleichsbeträge

Die Sachverständige Annette Mikoleit-Garraud, Haßfurt hat laut Gutachten vom 5.5.2011 bei der Bewertung der sanierungsbedingten Bodenwertsteigerungen im Sanierungsgebiet nach §§ 154 BauGB Ausgleichsbeträge von 359.623 € errechnet. Dies ergibt bei 310 Eigentümern durchschnittlich einen Ausgleichsbetrag von1160 € pro Eigentümer. Da nach herrschender Meinung bei Beträgen unter 1500 €/Eigentümer davon ausgegangen wird, dass der Verwaltungsaufwand höher ist als mögliche Einnahmen, beschließt der Gemeinderat auf die Erhebung von Ausgleichsbeträgen zu verzichten. Die Reg.v.Ufr. hat laut Mitteilung vom 20.9.2011 das Gutachten als Grundlage für das Absehen von Ausgleichsbeträgen akzeptiert.

2) Aufhebung der Sanierungssatzung

Nach Abschluss der Altortsanierung wird der Satzung über die Aufhebung der förmlichen Festlegung des Sanierungsgebietes „Altort Veitshöchheim“ zugestimmt. Die am 18.8.1981 in Kraft getretene Satzung wird mit dem Tag der Veröffentlichung im Bekanntmachungsblatt der Gemeinde gegenstandslos.

3) Abschlussarbeiten

Der Gemeinderat beaufragt,

a) die Verwaltung nach Inkraftreten der Aufhebungssetzung die Löschung der Sanierungsvermerke im Grundbuch zu beantragen (betroffen sind alle Grundstücke, die im förmlich festgelegten Sanierungsgebiet lt. obigen Lageplan liegen)

b) die Bayerische Landessiedlung als Sanierungsträger den Gesamtverwendungsnachweis und den Schlussbericht über die Sanierungsmaßnahmen zu erstellen.

 

 Rückblick auf Veitshöchheimer Altortsanierung:

Verfahren:

Der Gemeinderat fasste bereits 1969 den Beschluss, einen Sanierungs- und Erneuerungsplan für den Ortskern aufzustellen. Die Förderung der Altortsanierung erfolgte 1970 zunächst  als Studien- und Modellvorhaben und wurde dann nach Erlass des Städtebauförderungsgesetzes 1971 nach diesem weitergeführt. Im Juli 1972 wurde die erste förmliche Festlegung des Sanierungsgebietes beschlossen und ab Januar 1973 die Bayerische Landessiedlung als Sanierungsträger der Gemeinde tätig. Im Jahr 1976 sah der Gemeinderat von einer Flächensanierung ab und lobte auf Vorschlag der Obersten Baubehörde einen städtebaulichen Ideenwettbewerb aus, den das Architekturbüro Öttl/Hofmann aus Gersthofen gewann.

Dieses Büro fertigte aufgrund der festgestellen städtebaulichen Mängel (geringe Attraktivität des Altortes, zu hohe bauliche Dichte mit Scheunen, Nebengebäuden, kleine Grundstücke,  zu geringe Wohndichte, Verfall der Bausubstanz, mangelnde Wohnraumqualität, unzureichende Verkehrsituation, Überalterung, Abwanderung der jungen Generation in Neubaugebiete) als Planungsgrundlage für die Sanierung  einen Rahmenplan, aus dem  ab 1980 Bebauungspläne für Teilbereich folgten.

Am 31.3.1981 legte der Gemeinderat dann das Sanierungsgebiet in seiner endgültigen Fassung förmlich fest und wählte das umfassende Verfahren. 1984 begann dann die Durchführung nach dem neuen Städtebauförderungsgesetz.

Sanierungsziele:

Verbesserung Wohnqualität, Erhaltung Ortsbild + Ortsstruktur, Verbesserung Einzelhandel + öffentliche Einrichtungen, Erhaltung Gebäude + Plätze von geschichtlicher/städtebaulicher Bedeutung, Mitwirkung der Bewohner

Durchgeführte Maßnahmen:

  • Abbruchmaßnahmen + Neuordnung + Wiederbebauung der Grundstücke
  • Modernisierung + Instandsetzung z.B. Synagoge, Bacchuskeller, Hotel Weißes Lamm
  • Straßen- und Platzgestaltung verkehrsberuhigt mit Porphyrpflaster (verschlang Großteil der Fördermittel)
  • Parkplätze (100 Tiefgarage Bilhildisstraße, 30 Stellplätze am Bahnhof, 20 Stellplätze an Mainlände, 60 Stellplätze Privatinvestor Bahnhofstraße)

Kosten:

Insgesamt wurden ca. 12 Mio. € investiert (davon 7,3 Mio. Erschließung, 3,5 Mio. Grundstücke und Immobilien).

Der geförderte Statsanteil beträgt ca. 7,5 Mio. €. 1,9 Mio. €  konnten aus Grundstückserlösen neu bewilligt werden (die Gesamtabrechnung steht jedoch noch aus).

Ergebnisse:

wieder viele junge Familien im Altort, Einzelhandel + Dienstleistungsbetriebe erhalten + ausgebaut, viele Allgemeinarzt- und Facharztpraxen, Fremdenverkehr entwickelt (4 neue Hotelbetriebe + 300 Betten), Gastronomie reichhaltiges Angebot, Ortsbild + Wohn- + Freizeitwert gesteigert, Kulturangebot verbessert

 

 

 

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