Horn auf! Blast an! – Konzert von sieben Jagdhornbläsergruppen aus Mainfranken und Cottbus begeisterten im Veitshöchheimer Hofgarten
Hunderte Liebhaber der Jagdhornmusik kamen heute um die Mittagszeit auch heuer wieder vor der traumhaften Kulisse des Barockschlosses im Veitshöchheimer Hofgarten voll auf ihre Kosten.
Der Veitshöchheimer Hornmeister Peter Kraus rief vor 17 Jahren dieses zur Tradition gewordene mainfränkische Jagdhornbläser-Treffen ins Leben und organisiert und leitet es seitdem.
Hellauf begeistert zeigte sich bei seiner Begrüßung der CSU-Landtagsabgeordnete Manfred Ländner in seiner Funktion als Kreisvorsitzender des Bayerischen Jagdverbands über die annähernd 500 Leute, die trotz brütender Hitze
der Einladung des Jagdhornbläsercorps Würzburg gefolgt waren.
Bläsergruppen aus Würzburg, Karlstadt, Marktheidenfeld, Kitzingen und erstmals vom Untermain sowie aus Cottbus-Branitz mit ihren langen Parforce- und kurzen Plesshörnern ließen in über 20 Beiträgen die ganze Vielfalt des Jagdhornblasens erklingen.
Es war schon für alle Zuhörer verblüffend, was die über einhundert Bläserinnen und Bläser aus diesen Naturinstrumenten für eine Musikalität entwickeln können.
Die großen Parforcehörner, die ihren Ursprung in der französischen Jagdmusik haben, können sogar in S und im Dreivierteltakt geblasen werden und mehrstimmige Töne erzeugen. Das Konzert offenbarte somit nicht nur jagdliches Brauchtum, sondern trotz der nur vier bis sechs Naturtöne der Instrumente neben flotten Jagd-Märschen auch gewogene Weisen im Dreivierteltakt bis hin zu klassischer Musik.
Das gastgebende Bläsercorps Würzburg von Peter Kraus eröffnete das Konzert mit der „Fröhlichen Runde“ und einer Jagdfanare.
Die Würzburger Parforcehornbläser unter der Leitung von Markus Friedrich glänzten mit dem höchst melodiösen Stück „Ich ging durch einen grasgrünen Wald“.
Erstmals dabei, begeisterte das Parforcehorncorps Bayerischer Untermain aus Leidersbach unter der Leitung von Bettina Mecking mit sehr melodiöser französischer Jagdmusik, die sie in bestechender Manier rückwärts zum Publikum stehend zu Gehör brachten, damit der Klang aus dem Horn auch auf direktem Weg zu den Ohren der Zuhörer findet.
Stolz dabei zu sein, war die Jagdhornbläsergruppe „Fürst Pückler Branitz-Kahren“ aus Cottbus und der Leitung von Hans-Joachim Krautz. Letzterer hatte zusammen mit dem Veitshöchheimer Musiker Erhard Rada beim Stabsmusikkorps in Berlin gedient und weilte nun mit seiner Gruppe bei einem Ausflug im Raum Würzburg.
Die Jagdhornbläser aus Marktheidenfeld unter der Leitung von Karl Schneider brachten einen getragenen Hasenjagdgalopp zu Gehör.
Stammgäste sind auch die von Edgar Roske geführten Jagdhornbläser aus Karlstadt, die mit einer festliche Fanfare und einem Festmarsch brillierten.
Dass in dieser einstigen Männerdomäne immer mehr auch die Frauen im Vormarsch sind, beweist Hanne Kern, die bei der Kitzinger Bläsergruppe den Ton angab beim Ardenner Waldmarsch und dem Hubertusgruß.
Schließlich ließen alle Gruppen, wie schon bei der Begrüßung „Horn an! Blast an!“ zusammen ihre Jagdhörner mit der Volksweise „Auf, auf zum fröhlichen Jagen“ homogen erklingen, obwohl sie das zuvor noch nie gemeinsam geübt hatten.
„Wir sind alle in erster Linie Jäger und alles reine Amateure, die aus Spaß und Freude, aus Passion das Jagdhorn blasen“ hatte Peter Kraus die Zuhörer zu Beginn aufgeklärt. Jagdhornblasen sei ein sehr wichtiger Bestandteil des jagdlichen Brauchtums.Schließlich freuten sich der Organisator, dass die Besucher bei kostenlosem Eintritt wieder fleißig für die Pflege des Rokokogartens in Veitshöchheim spendeten.