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Don Bosco-Berufsbildungswerk baut bis September 2013 im Veitshöchheimer Markushof ein Internat mit 24 Appartements

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

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Bereits im September 2013 in Betrieb gehen soll ein Internatsgebäude mit 24 Appartements, das die Caritas-Don-Bosco GGmbH im rückwärtigen Bereich des Markushofes (im Bereich der parkenden Autos) im Veitshöchheimer Ortsteil Gadheim mit Kosten von 1,5 Millionen Euro errichten will. Der Hauptausschuss stimmte in seiner gestrigen Sitzung dem im Außenbereich liegenden Vorhaben  zu.

Der geplante Standort des Gebäudes befindet sich nach der Vorstellung der Planung durch Bürgermeister Rainer Kinzkofer in dem Bereich, in dem im Jahre 1994 eine therapeutische Reithalle und im Jahre 2010 ein Gebäude mit Unterrichts-, Büro- Umkleide- und Sozialräumen für den Ausbildungsbereich Gartenbau geplant und auch schon genehmigt war. Eine Realisierung der noch gültigen Baugenehmigung aus dem Jahre 2010 habe Don Bosco zwischenzeitlich aufgegeben, da hierfür kein Bedarf mehr gegeben sei.

Wie nun das Würzburger Architekturbüro Hentzschel + Schulz  der Gemeinde mitteilte, soll nun der geplante Neubau eines Internates mit zwei Wohngruppen mit jeweils zwölf 12 Appartements und Gemeinschaftsräumen ausbildungsnahe Unterkünfte  für Auszubildende mit besonderem  Betreuungsbedarf schaffen.

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Nach der dem Gremium vorgestellten Planung entsteht ein Internat, welches sich von bisherigen Wohnformen in Einrichtungen dieser Art unterscheidet. Als Hilfe zur Verselbstständigung lebe der Bewohner in einem Appartement mit eigener Nasszelle. Gemeinschaftsräume dienen der Kommunikation und Integration.

Die Gebäudeform haben die Architekten der ländlichen Umgebung angepasst. Die beiden zweigeschossigen Kopfbauten erhalten ein flach geneigtes Walmdach. Der verbindende Zwischenbau weist ein Satteldach auf. Die Außenwände werden verputzt. 

Die Planungskonzeption sieht so die Errichtung eines mittigen eingeschossigen Eingangsgebäudes wie folgt vor:  Gebäudebreite 22,75 Meter, Tiefe 12 Meter,  Dachform Satteldach, DN 20° mit Firsthöhe 5,30 Meter.

Diesem Eingangsgebäude wird beidseitig ein zweigeschossiges Appartementhaus mit je zwölf Appartements mit Küche, Galerie und je ein „Betreuerappartement“ wie folgt angegliedert:  Gebäudebreite je 16 Meter zuzüglich durchlaufenden Balkon im Westen und Osten mit 1,50 Meter, Gebäudetiefe 12 Meter, Dachform beider Kopfbauten: Walmdach, DN 20°, Firsthöhe 8,08 Meter.  Dacheindeckung des Gesamtgebäudes: Ziegel rot.

Im Zusammenschluss dieser drei „Gebäudeteile“ entsteht ein Gebäuderiegel mit einer Gesamtbreite von 53,75 m. Durch die unterschiedlichen Gebäudehöhen, Dachformen und Neigungen ist nach Auffassung der gemeindlichen Bauverwaltung eine Gliederung des Gebäudes gegeben.

Wie das Architekturbüro verlauten ließ, musste es wegen der angestrebten Inbetriebnahme im Frühherbst 2013   hinsichtlich der Bauausführung Wege finden, die Bauzeit möglichst kurz zu halten. So konstruierten die Planer das Gebäude in Holz-Ständerbauweise. Der hohe Vorfertigungsgrad erlaube eine sehr kurze Bauzeit, die einzige Möglichkeit den ehrgeizigen Bezugstermin einhalten zu können.

Vor dem Gebäude und nördlich des Gebäudes sind insgesamt 48 Stellplätze nachgewiesen.

 Es ist eine „Aufgrünung“ in Form von Baumpflanzungen und Bodenstauden innerhalb der Stellplatzflächen sowie westlich der Stellplatzflächen geplant. Eine „Abschirmung“ der Parkplätze zu den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen mit Übergang zur freien Landschaft ist beabsichtigt.


 

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Das Internat ist nun schon der V. Bauabschnitt auf dem Markushof.

Für Veitshöchheim war es ein Glücksfall, als 1988 der bischöfliche Finanzdirektor Adolf Bauer dem „Universellen Leben“ zuvorkam und im Ortsteil Gadheim den „Schönbachhof“ erwerben konnte. Die Diözese ließ damals Schweinestallungen, Scheune und Geräteschuppen abreißen lassen und stellte das 10.000 Quadratmeter große Areal dem Berufsbildungswerk Würzburg (BBW) für Jugendfördernde Maßnahmen im Erbbaurecht zur Verfügung.

1992 konnten hier bereits eine Ausbildungshalle für die Werker im Garten- und Landschaftsbau sowie die Gewächshäuser für die Werker im Zierpflanzenbau genutzt werden. Der Schönbachhof wurde in Markushof umbenannt.

1999 folgte der Übungs-Hotelanbau mit Küche und Restaurant.

2003 konnte das Richtfest zum dritten Bauabschnitt gefeiert werden; die alten Gebäude längs der Hauptstraße wurden abgerissen und ein Gebäude mit Wohn- und Gruppenräumen quer zur Straße entstand.

2004 war der Wintergarten-Anbau am Tagungshaus „Haus Franken“ fertig.

Der Markushof hat sich seitdem für Geschäftsleute, öffentliche Einrichtungen und kirchliche Gruppen zu einem beliebten Tagungsort entwickelt. Der Markushof verfügt über acht Seminarräume und 60 Betten. Er ist in der Lage, bis zu 340 Gäste zu bewirten. Seit gut zwei Jahren firmiert das Ausbildungshotel gar als "Dreisterne-Hotel.

Als letztes Überbleibsel des ehemaligen Schönbachhofes wurde dann 2007 der Längsbau an der Kreisstraße abgebrochen und an seiner Stelle ein Neubau für die Ausbildung von Bäckereifachkräften erstellt. Er wurde Anfang Mai 2008 durch Bischof Friedhelm Hofmann eingeweiht.  Hier eröffnete im Erdgeschoss neben der Bäckerei-Produktionsstätte auch ein kleiner Laden mit Bistro-Cafe.

Entstanden sind so bisher in vier Bauabschnitten mit modernster Technik versehene Einrichtungen, in denen Jugendliche als Werker im Zierpflanzen-, Garten- und Landschaftsbau, als Hochbaufacharbeiter, als Beikoch, hauswirtschaftstechnische Helfer sowie als Fachkraft im Hotel-, Gaststätten- und Bäckereigewerbe ausgebildet und höchst praxisnah auf den Start ins Berufsleben vorbereitet wurden.


Das Don Bosco-Berufsbildungswerk fördert aktiv die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Handlungsfeldern der Einrichtung. Das BBW ist eine Einrichtung zur beruflichen Erstausbildung und gesellschaftlichen Rehabilitation von jungen Menschen mit individuellem Förderbedarf auf der Basis des Sozialgesetzbuches. Sie richtet seit Januar 2012 auch an Menschen mit psychischen Behinderungen und Autismus-Spektrum-Störung. Die jungen Menschen werden in einer auf ihre Besonderheiten eingestellten Ausbildungsorganisation und unter kontinuierlicher Betreuung zu einem Ausbildungsabschluss gebracht und dadurch für den ersten Arbeitsmarkt befähigt.

Die Ausbildung findet im Haupthaus am Schottenanger in Würzburg sowie auf dem St. Markushof in Gadheim (Gemeinde Veitshöchheim) statt.

Träger der Einrichtung ist eine gemeinnützige GmbH, die sich zusammensetzt aus der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos und dem Caritasverband der Diözese Würzburg.

Im Moment besuchen rund 260 weibliche und männliche Rehabi­litanden im Alter zwischen 16 und 22 Jahren die Einrichtung. Sie setzen sich zusammen aus Teilnehmern der Ausbildung, Jugendhilfeabteilung, Mutter-Kind-Wohnen, berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen. Hiervon wohnt ein Teil der jungen Leute im Internat, in dem sie auch außerhalb der Ausbildung, in eigenen Wohnungen, Außenwohngruppen und Mutter-Kind-Gruppen sozialpädagogisch betreut werden.

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