Nach 104jähriger Ära der Gastwirtsfamilie Schuler heißt die "Neue Anlage" nun HOTEL & RISTORANTE ETNA und der neue Wirt Marco Gagliardi
Wirtewechsel in der Neuen Anlage: v.l. Bürgermeister Rainer Kinzkofer, die bisherige Inhaberin Helga Sinzker, die neuen InhaberJulia und Marco Gagliardi mit ihren Söhnen Enrico und Fabrizio
Der Veitshöchheimer Hotel-Gasthof "Zur Neuen Anlage" wechselte nach 104 Jahren im Besitz der Familie Schuler/Sinzker Ende Januar 2013 den Besitzer.
Er wurde nun nach Renovierung am Samstag von Marco Gagliardi unter der Bezeichnung HOTEL & RISTORANTE ETNA neu eröffnet.
Bürgermeister Rainer Kinzkofer (li.) wünschten zur Etna-Eröffnung dem Familienbetrieb viel Erfolg - v.r. der neue Wirt Marco Gagliardi mit Ehefrau Julia, seinen Schwestern Roberta und Manuela und seiner Mama Anna
In ungezwungener Atmosphäre stieß Bürgermeister Rainer Kinzkofer
nach der Segnung durch Pfarrer Robert Borawski mit dem Italiener, seiner Familie und ausgewählten Gäste mit einem Glas Sekt auf den Erfolg des neuen italienischen Restaurants in alten Mauern an.
Neben einem lukullischen Antipasti-Büffet sorgte die Live-Band "Cavallini" für Stimmung und italienisches Flair.
Der neue Wirt besitzt eine umfangreiche Branchenerfahrung. 1991 kam er nach Deutschland, wo er in Würzburg auch gleich in der italienischen Gastronomie, im Ristorante Vesuvio als Oberkellner tätig war. Hier konnte er viele Erfahrungen im guten Umgang mit Kunden und in der Mitarbeiterführung sammeln. Dies kam ihm zugute, als er dann 1998 das renommierte Ristorante Toscana in Würzburg übernahm, das er bis heute mit seiner Familie, stets individuell auf Kundenwünsche eingehend, erfolgreich führte.
Wie dort, will der Italiener auch in Veitshöchheim viele landestypische Gerichte auf die Speisekarte bringen und seine Gäste in einer "Wohlfühlatmosphäre" zum Entspannen und Genießen einladen. Auch im ETNA wird seine Mama Anna selbst kochen und alle Speisen liebevoll zubereiten. Mit dabei ist natürlich aus sein Papa Giuseppe und im Service seine Schwestern Roberta und Manuela. Marcos Frau Julia ist in Veitshöchheim keine Unbekannte, frönte sie doch von 1993 bis 1998 beim VCC dem Gardetanz.
Die Angebots-Palette im Etna reicht von hausgemachten Nudelgerichten und einer sagenhaften Pizza, über Fleischspezialitäten wie Scallopina bis hin zur gemischten Fischplatte mit Calamari, Schwertfisch, Scampi und Dorade." Über die Stadt hinaus bekannt waren auch die verschiedenen Muschelvariationen, die es im "Toscana" immer ab September gab. Für die Kleinen gibt es bei ihm natürlich auch spezielle Bambini-Gerichte, sowie leckere Nachspeisen wie Tartufo oder frisches Tiramisu. Zusätzlich möchte er seine Speisekarte mit dem Grillen von Fisch und Steaks im Freien erweitern und so seinen Gästen eine gewisse Erlebnisgastronomie bieten. Er verspricht, dass bei ihm jeder Gast auf seine kulinarischen Kosten kommt. Dazu zählt auch, dass er regelmäßig in die Abruzzen fährt, um seinen Gästen erlesene Rot- und Weißweine eines dortigen Familienunternehmens präsentieren zu können. Dabei achte er stets, wie auch bei den leckeren italienischen Spezialitäten, auf ein faires Preis-/Leistungsverhältnis.
Durch das direkte Einkaufen in Italien habe er sein Angebotsmenü stets verbessern können. Dies gelte auch für die Organisation des Marketings, die Personalführung und Disposition. Dadurch sei er in der Lage, mehr Qualität zu bieten. 2007 erwarb sich Marco Gagliardi bei der IHK die fachliche Eignung zur Ausbildung von „Fachkräften im Gastgewerbe“.
Seit 2009 ist er Mitglied im Kreisvorstand Würzburg des BHG (Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband). Diese Mitgliedschaft bringe ihm stets neue Perspektiven und das Wissen für den Tourismus in der Hotellerie. So ist es für ihn auch keine Frage, nun der in Veitshöchheim ansässigen Tourismus-GmbH Würzburger Land beizutreten.
Über 100jährige Historie Neue Anlage:
Wie diese alte Postkarte aus dem Buch von Vera Struchholz "Veitshöchheim 1870 - 1930, S. 37) offenbart, weist die in der Nähe zur Bahn und zum Rangierhof an der Südabfahrt der B 27 liegende "Neue Anlage" eine über 100jährige Gastwirts-Tradition auf. Der Gruß von der „Neuen Anlage'" zeigt auf dem unteren Motiv eine große Anzahl von Personen, denn Besitzer und Gäste ließen sich laut Struchholz gerne aufs Bild bannen.
Noch ist die Umgebung lange Jahre unbebaut. Die „Neue Anlage“ hatte des Öfteren den höchsten Bierverbrauch in Veitshöchheim. Neben der guten Führung des Gasthauses spielte auch die Nähe des Rangierbahnhofs hierfür eine Rolle.
Die Schankwirtschaft wurde 1909 durch Helgas Sinzkers Großvater, dem Baumeister Franz-Josef Meyer erbaut und von ihrer Tante Anna Warthmann bis 1926 geführt. Dann ging die Konzession auf ihren Vater Fritz Schuler über. Noch 1947 befanden sich in dem Haus zusätzlich zum Gastraum vier Wohnungen. Später wurden hier Gästezimmer eingerichtet.
Bis zu ihrem Tod im Dezember 1988 führte Helga Sinzkers Mutter Theresia Schuler das Lokal, die jeden Gast immer mit Handschlag begrüßte und verabschiedete. Bereits 1983 hatte Helga Sinzker mit ihrem Mann Theodor einen Gastraum angebaut. Nach dessen Tod im Jahre 1999 führte die heute 84jährige Helga Sinzker mit ihren drei Kindern bis Ende Januar 2013 den Hotel-Gasthof, den sie auf der Homepage der Touristik-GmbH Würzburger Land wie folgt anpries:
Hotel-Gasthof Neue Anlage | Veitshöchheim 1 EZ | 6 DZ
Bei uns sind Sie aufgehoben in einer Atmosphäre gepflegter Gastlichkeit. Gästezimmer mit Bad/Dusche, WC, Radio, Kabel-TV, Telefon, anerkannt gute Küche, gepflegte Weine. Für Veranstaltungen, Betriebsfeiern, Gruppenreisen sind Räume für 20, 30, 100 Personen vorhanden. In der warmen Jahreszeit bietet ein schön angelegter Biergarten ca. 100 Gästen Schatten und Erholung. Pkw/Busparkplätze vorhanden.
Stammkneipe örtlicher Vereine
Das Lokal diente vielen örtlichen Vereinen als Stammkneipe oder als Versammlungsraum. So waren hier die beiden örtlichen Skatclubs ebenso zu Hause wie der Fanclub "Veitshöchheimer Löwen".
Wie der neue Wirt Marco Gagliardi bei der Eröffnung versicherte, soll dies auch weiterhin so bleiben.