Landkreiskulturherbst: Die Malerin Kathrin Schöttel stellt im Veitshöchheimer Rathaus noch bis 15. November aus
Erinnerungs-Foto von der Vernissage: v.l. Diplombibliothekarin Ramona Kratz (Kulturreferentin Stadt Geithain), Oswald Bamberger (zweiter Bürgermeister und Veitshöchheims Partnerschaftsbeauftragter für Geithain), Malerin Kathrin Schöttel aus Geithain, Bürgermeister Rainer Kinzkofer, Karen Heußner (Kulturamt Veitshöchheim) und Gabi Sporbert (Geithainer Partnerschaftsbeauftragte)
Link auf Artikel Leipziger Volkszeitung (pdf)
Die Malerin Kathrin Schöttel aus Veitshöchheims Partnerstadt Geithain bereichert mit ihrer Ausstellung "Landschaften und andere Ansichten" im Obergeschoss des Veitshöchheimer Rathauses den Kulturherbst 2013 des Landkreises Würzburg.
Es war ein kleiner überschaubarer Kreis, der zur Vernissage am Mittwochabend am Tag vor der Deutschen Einheit in das Rathaus-Obergeschoss gekommen war. Mit der sächsischen Stadt Geithain pflegt Veitshöchheim seit 1990 eine Städtepartnerschaft. Für Bürgermeister Rainer Kinzkofer war es deshalb eine Ehrensache, aus München früher von einer Dienstreise zurück zu kommen und die Ausstellung zu eröffnen, statt noch auf's Oktoberfest zu gehen. Erstmals hieß er die Geithainer Künstlerin Kathrin Schöttel mit ihrem Ehegatten in Veitshöchheim herzlich willkommen. Die examinierte Kunsterzieherin wurde begleitet von Geithains Partnerschaftsbeauftragte und Stadträtin Gabi Sporbert (erstes Foto rechts) mit Ehemann und der für Ausstellungen in Geithain zuständigen Diplombibliothekarin Ramona Kratz (3. Foto rechts). Auf Veitshöchheimer Seite beehrten die Ausstellungseröffnung unter anderem Zweiter Bürgermeister und Partnerschaftsbeauftragter Oswald Bamberger mit Gattin, die beiden Gemeinderatsmitglieder Marlene Goßmann und Jürgen Götz, die Kulturreferentinnen Karen Heußner und Dr. Martina Edelmann und die frühere Kulturreferentin des Gemeinderates Ilse Feser.
Wie der Bürgermeister in seiner Laudatio sagte, dokumentiere die Ausstellung wieder einmal, dass die seit 23 Jahren bestehende Partnerschaft funktioniert, nicht nur durch den gegenseitigen Besuch der Weihnachtsmärkte in beiden Orten und von Vereinen, sondern auch auf kultureller Ebene. Kinzkofer erinnerte an Aufführungen der Kammeroper und des Theaters am Hofgarten, an die Kontaktpflege der Musikschulen und Bücherein in beiden Orten.
Der Bürgermeister begrüßte es sehr, nun mit der Ausstellung von Kathrin Schöttel in Veitshöchheim erstmals auch einen Beitrag der Bildenden Kunst aus der sächsischen Partnerstadt zu sehen.
Wie ihrer Biographie zu entnehmen ist, beschäftigt sich die 50jährige in Altenburg geborene Malerin mit der Kunst seit ihrer Jugend, später auch im Studium, während ihrer Tätigkeit als Kunsterzieherin bis zur Wende und seitdem sehr intensiv mit verschiedenen künstlerischen Mitteln, insbesondere grafische Techniken, aquarellierte Federzeichnungen, Experimente mit geschöpftem Papier, seit 2009 auch mit größeren Formaten und Collage mit Acryl-Übermalung und fotografischen Elementen in ihren Werken.
Zu sehen sind so in der Ausstellung kolorierte Zeichnungen, Collagen, abstrahierte Landschaften, so wie im ersten Bild ein Bauernhof, geprägt vom Braun bis zum Grün. Die Künstlerin ("Öl ist nicht mein's") experimentierte auf diesen großformatigen Bildnissen mit Acrylfarben auf Pack-Papier (eigene Schöpfung durch Ausprobieren) und mit fotografischen Collagen und mischt auch Aquarell-Kreide und alte Zeitungen darunter. Wie der Bürgermeister ihre Werke charakterisierte, gab sie dabei dem Ausprobieren zeichnerischer und malerischer Mittel bereiten Raum. Gleichwohl sei in allen ihre persönliche Handschrift zu erkennen, ihre charakteristische Linienführung, die sie früh entwickelt und stringent fortgeführt hat, maßgeblich beeinflusst von Professor Rolf Münzner.
Genau hinschauen muss man bei den Collagen-Miniaturen, um zu erkennen, dass diese aquarellierten Federzeichnungen ebenso abstrahierende Landschaften darstellen.
Der dritte Schwerpunkt der Ausstellung sind die von Schöttel gemalten Geithainer Ortsbild-Miniaturen.
Der berufliche Wechsel im Jahre 2004, so resümierte Ramona Kratz, war für Kathrin Schöttel ein Glücksfall und eine Zäsur zu gleich. Endlich habe sie wieder Zeit gehabt für's Zeichnen und Malen und auch für ihre andere große Liebe, den Garten.
Seit dem treten nach ihren Worten in ihren Bildern zwei wichtige Dinge für ihr Schaffen zu Tage: Ihre Naturverbundenheit, egal ob Garten oder Wandern und ihr bevorzugtes Sujet, die Landschaft. Diese Eigenschaften machen laut Kratz einen Teil der Individualität von Kathrin Schöttel aus.
Das Experimentieren mit Material mache ihr sowieso Freude. Handwerkliches Tun sei für sie Bedürfnis, Haptik (das heißt Dinge, die beim Anfassen eine Empfindung auslösen) schöpferischer Quell. Das bringe natürlich Überraschungen bei ihren Arbeiten mit sich. Kratz: "Spieltrieb, Fantasie und Fabulierfreude sind ihr ebenso wesenseigen und entfalten sich zunehmend." Dem geübten Blick des Betrachters falle die sorgfältige Komposition, die allen Blättern im großen wie im kleinen zugrunde liegt, auf, sei es eine der Miniaturen, eine der Fantasielandschaften oder eine Collage. Besonders
bei den Collagen schätze die Malerin den Assoziationsschub sehr, der sich durch die Papierschnipsel, Papierfetzen ergeben kann.
Ausstellung "Landschaften und andere Ansichten" von Kathrin Schöttel im Rathaus-OG
- 03.Oktober bis 15. November
- Öffnungszeiten
- Mo bis Mi 08:00 bis 16:00 Uhr
- Do 08:00 bis 18:00 Uhr
- FR 08:00 bis 12:00 Uhr
- Veranstalter: Kulturamt Gemeinde Veitshöchheim
- Information: Tel. 0931 9802764
- Eintritt frei