Abgelehnte Schwimmbadtreppe: CSU/VM-Gemeinderäte stellen erneuten Antrag
Die Ablehnung eines Treppen-Zugangs zum Schwimmerbecken an der Südostecke sorgte für Gesprächsstoff und auch für mehrere Leserbriefe in der Mainpost.
Auf dem Foto oben machen sich vor Ort im Geisbergbad die CSU/VM-Gemeinderatsmitglieder v.l. Oswald Bamberger, Jürgen Götz, Simon Kneitz und Marc Zenner (der seinerzeitige Initiator des Antrags auf Installation eines barrierefreien Einstiegs) nochmals ein Bild von der Situation und präsentierten im Anschluss daran einen neuen Antrag.
In diesen bereits bei der Gemeinde eingereichten Antrag schlägt das Quartett einen Alternativstandort vor, welcher die Belange der „Bahnschwimmer“ und der potentiellen Treppennutzer gleichermaßen berücksichtigt.
Mainpostbericht vom 2.10.2013 mit Gegendarstellung der Gemeinderätin Inge Geisel, in der sie ihre Meinung "Treppe wäre ein Mordshindernis" rechtfertigt und begründet
"Das Thema hat den Nerv der Bürger getroffen. Diese können nicht verstehen, warum sich der Gemeinderat einer so sinnvollen Maßnahme verschließt. Im Interesse der Allgemeinheit und speziell der älteren Mitbürger haben wir nochmals den Faden aufgegriffen, den Bürger bereits seit langer Zeit an die Räte herangetragen haben" erklärt Jürgen Götz, der Bürgermeisterkandidat der CSU/VM.
Im Ferienausschuss, der nicht die Vollbesetzung des Gremiums darstellt, stimmten seinerzeit Zenner und Götz neben Bürgermeister Rainer Kinzkofer für den Antrag, dennoch wurde er bekanntlich mit 4 zu 6 Stimmen abgelehnt.
"Nicht zuletzt aufgrund der Berichterstattung der letzten Wochen und dem Zurückrudern einiger Gemeinderatskollegen sollen jetzt Nägel mit Köpfen gemacht werden" gibt sich Zenner kämpferisch. CSU Ortsvorsitzender Simon Kneitz erläutert, dass es durch den alternativen Standortvorschlag, welcher auch mit einer Planskizze belegt wurde, nun auch eine neue Sachlage gibt.
„Wir sind jedoch nicht auf einen speziellen Standort festgelegt. Wichtig ist uns generell die Verwirklichung einer solchen Treppe. Unser Standortvorschlag ist auch deshalb interessant, da die Nutzung der Schwimmbahnen hierbei nicht beeinträchtigt wird. Vielleicht ist es nun auch den Ratskollegen, die bisher nicht für einen derartigen Beckeneinstieg votierten, möglich, diesen doch noch zu befürworten, “ sagt Jürgen Götz .
Unterstützung erfahren die Gemeinderäte nicht nur durch zahlreiche Bürger wie z.B. die Physiotherapeutin Andrea Kraus, sondern auch durch die Behindertenbeauftragte des Landkreises Würzburg und Bezirksrätin Elisabeth Schäfer, der gerade eine Verbesserung der Situation benachteiligter Menschen am Herzen liegt.
Stellungnahme der Hochbauabteilung der Gemeinde
Die von CSU/VM vorgeschlagene Treppe, vom Standort her betrachtet, ist sicher eine Überlegung wert. Die Lage war auch als Alternative zur Ferienausschuss-Sitzung im Gespräch, wurde aber aus folgenden Gründen wieder verworfen:
- Die schon immer vorhandene Schräge des Sprungbeckens an der Nordostseite wurde bei der neuen Edelstahlverkleidung 1 : 1 übernommen, d.h. wir haben hier einen Niveauunterschied von 2,20 m auf 3,95 m = 1,75 m auf einer Länge von 5,00 m überwunden. Das entspricht einem Gefälle von rund 35 %. Mir macht hierbei eine ggf. erforderliche Befestigung auf dieser Schräge mittels Stütze Kopfzerbrechen. Die Treppe muss ja auch standsicher sein. Für eventuelle Befestigungspunkte auf der Schräge müsste ich empfehlen, die seinerzeit beauftragte Firma Hinke/Berlin mit heranzuziehen, um Rissebildungen oder sonstigen Komplikationen an der Edelstahlwanne zu begegnen.
- Wir würden die installierte Revisionstreppe, die vom Sportbeckenniveau auf das Sprungbeckenniveau hinabführt, überbauen. Die vom Arbeitsschutz her erforderliche Revisionstreppe wäre somit überbaut und als solche nicht mehr nutzbar.
- Für die Trennung des Sport- und Sprungbeckens wurde eigens eine Anschlagerhöhung für den Beckenreiniger auf einer Länge von 16.30 m errichtet, auch das müssten wir bei einer Treppenkonstruktion beachten.
- Bei der erforderlichen Befestigung der Treppe außerhalb des Beckens ist das Finnenrinnenbauteil zu beachten bzw. wie auch bei alternativen Standorten zu überbauen.
Eine Eingangstreppe, wie von der Hochbauabteilung bereits 2009 vorgeschlagen, an einer der Ostecken des Sportbeckens, wäre nach wie vor der bessere Standort – auch wenn man diese Bahn dann nicht mehr ganz durchschwimmen kann.
Diese Lösung ist einfacher umzusetzen, sollte aber bezüglich genauer Ausführung noch einer Abstimmung mit dem Gemeindeunfallversicherungsverband unterzogen werden.
Ein Unterschwimmschutz ist bei dieser Lösung aber auch erforderlich. Die Reinigung unter dem Treppenbereich ist verständlicherweise schwierig, da der Beckenreiniger diesen Bereich nicht mehr befahren kann. Folglich ist nur eine manuelle Reinigung möglich.
Nachdem die Wasserwacht die nordseitige Bahn häufig für ihre Schwimmkurse abtrennt, wäre eine Anordnung wie auf dem Luftbild sinnvoll (diese Variante wurde jedoch vom Ferienausschuss abgelehnt).