Irmgard und Karl Zellhahn feiern am 19. Juli Diamantene Hochzeit
Die Musik stand seit jeher im Mittelpunkt des Lebens des 89jährigen Karl Zellhahn, sowohl in der Freizeit als auch im Beruf, aber auch seine 85jährige Frau Irmgard, geborene Stephan liebt dieses Genre, sang sie doch bis zum Vorjahr 38 Jahre lang im Gemischten Chor von Turngemeinde und später vom Männergesangverein. Als Bürgermeister Rainer Kinzkofer nun dem sich noch guter Gesundheit erfreuenden Paar seine Aufwartung machte, um den beiden zu ihrer Diamantenen Hochzeit am 19. Juli zu gratulieren, präsentierte Irmgard dem Bürgermeister voller Stolz nicht nur den üppigen Blumenschmuck auf ihrer Terrasse. Dank ihres "grünen Daumens" belegt sie schon seit vielen Jahren damit vordere Plätze beim örtlichen Blumenschmuckwettbewerb.
Das von ihr gezeigte Zeugnis der Hauswirtschaftsschule der Franziskanerinnen in Volkach mit jeweils der Note sehr gut im Kochen und in der weiblichen Handarbeit lässt erkennen, dass der aus Heckmühle bei Hammelburg stammende Karl einen Glücksgriff tat, als er 1952 in Unterhohenried bei Haßfurt die von hier stammende Irmgard ehelichte. Denn fortan verwöhnte sie ihren Mann und dann auch ihre 1954 geborene Tochter Gabriele mit ihrer Kochkunst und nähte alles, was es zu nähen gab. Von den leckeren Gerichten schwärmen denn auch Schwiegersohn Hubertus Merk und die drei Enkel Johannes, Daniel und Dorothee, vor allem am Weihnachtsabend, wenn die Oma drei Generationen bekocht, die alle im 1971 erbauten Zweifamilienhaus in der Nikolaus-Fey-Straße zu Hause sind.
Voller Stolz sind die Zellhahns, dass hier im Obergeschoss zehn Jahre lang kein geringerer als der Nobelpreisträger Professor Dr. Klaus von Klitzing mit seiner Familie wohnte.
Es versteht sich fast von selbst, dass sich das Paar durch die Musik kennen lernte, als Karl 1951 in Schweinfurt bei einem Konzert mitspielte. Das musikalische Rüstzeug hatte er sich von 1938 bis 1941 bei einer privaten Musikschule in Rothenburg o.d.T. geholt, ehe er zum Reichsarbeitsdienst musste. Nach dem Krieg verdingte er sich zunächst als freischaffender Berufsmusiker im Orchester Bad Kissingen und qualifizierte sich bei Professor Steinkamp im Konservatorium Würzburg weiter, so dass im Juli 1956 seiner Aufnahme als Militärmusiker im Musikkorps VI B in München und Mittenwald nichts mehr im Wege stand. Schnell wurde er Kompaniefeldwebel und landete über das Heeresmusikkorps 10 in Ellwangen und Ulm im Dezember 1965 beim Heeresmusikkorps in Veitshöchheim. Ab Oktober 1966 diente er bei der 12. Panzerdivision, die ihn Ende September 1975 als Sicherheitsoffizier mit dem Dienstgrad Hauptmann in den einstweiligen Ruhestand versetzte.
Seit 37 Jahren ist Karl Zellhahn nun schon Pensionist, ohne dass es ihm nach eigenem Bekunden einen Tag langweilig war. So betätigte er sich zunächst nach Gründung der Veitshöchheimer Musikschule zehn Jahre als Akkordeonlehrer und spielt bis 2005 noch im Seniorenorchester der Musikakademie in Hammelburg und der Musikkapelle Sankt Sebastian auf dem Heuchelhof, die er lange Zeit auch dirigierte. Aber auch mit Klarinette, Saxophon, Bratsche oder Geige war Karl Zellhahn bis vor wenigen Jahren noch ein ein gefragter Mann, wenn es um die Gestaltung einer Hausmusik ging.
Keine Frage, dass Karl regelmäßig die Veranstaltungen des Traditionsverbandes der "Zwölften" und der örtlichen Standortkameradschaft besucht. Seit 1975 fand er auch Zeitvertreib beim Tennis und ist noch heute beim örtlichen Anglerverein aktiv, dessen Ehrenmitglied er ist und 2010 zum Anglerkönig wurde. Seine Frau Irmgard st nach wie vor im Katholischen Frauenbund aktiv, war von 1983 bis 1990 dessen Vorsitzende. Es ist schon höchst bewundernswert, wie rüstig das Jubelpaar noch ist. So war man heuer an Ostern eine Woche am Wilden Kaiser in Österreich beim Wandern und ist im Herbst der nun schon dritte Rom-Besuch geplant.
Das Paar feiert am Sonntag, 22. Juli in der Vituskirche auch öffentlich mit einem Dank-Gottesdienst für ein erfülltes Leben ihre „Diamantene Hochzeit“.