Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Denkmalpflege Kehr'sches Haus - Eigentümer sanierte historische Orts-Mauer

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Gesamtansicht mit MauerAußenseite

Veitshöchheim war einst ummauert

MauerHofseitenachher2 MauerHofseitenachher3

Abgeschlossen wurde dieser Tage die Sanierung der historischen Ortsmauer, die das unter Denkmalschutz stehende Anwesen Bahnhofstraße 10 begrenzt.

MauerAußenseitevorher1 MauerHofseitevorher1-Kopie-1

Der morsche Mörtel, bröckelnde Steine und eingewachsene Pflanzenteile wurden entfernt, Fehlstellen mit passenden Natursteinen ergänzt und verfugt. 17.000 Euro kostete diese Maßnahme die Grundstückseigentümer, die Eheleute Elke und Bernd Sedlacek

10509_logosignet_farbig_konvertiert.jpg

Wegen der denkmalpflegerischen Bedeutung der Mauer schossen die Unterfränkische Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken 2.800 Euro und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege 2.500 Euro zu.

Denkmalpflegerische Bedeutung hat die sanierte Mauer als Bestandteil der historischen Ortsmauer, die Veitshöchheim einst umschloss und Tore besaß, wie  der Würzburger Konservator Dr. Tilmann Kossatz 1990 in seiner denkmalpflegerischen Stellungnahme schreibt. 

rentamtskarte1724.jpg

Auf dem Urkataster, der große Teile der Ummauerung zeigt, ist sie eingezeichnet (Ortschronik Veitshöchheim, Thomas Struchholz, Seite 228,Rentamtskarte Staatsarchiv). Dass also Veitshöchheim einst ummauert war, dürfte laut Kossatz den meisten Veitshöchheimern nicht mehr bekannt sein. Von der Hofgartenmauer abgesehen, sind die Mauern nicht mehr erhalten. Doch im Osten, parallel zur Bahntrasse, zieht sich heute noch ein hohes Mauerstück von der alten Kellerei der LWG in der Herrnstraße bis zum Haus Bahnhofstraße 10.

plan1773.jpg

Früher verlief hier östlich davon der „untere Hofweg“ oberhalb der Mauer, so im Auszug aus dem Ortsplan von 1724 bezeichnet.

Schaefleinhaus 1

Beim südlichen Hoftor des Anwesens Bahnhofstraße 10 bricht die Mauer ab, um dann an dessen Südwestecke bis vor zur Spitze, wo die Auffahrt beginnt, an eine Toranlage zu stoßen, dem „Obertor“, wie es im 17 Jahrhundert genannt wurde. Hier mündete die Verlängerung der heutigen östlichen Hofgartenmauer. Das genauere Aussehen dieser Hofanlage überliefert laut Kossatz ein 1794 angefertigter Lageplan im Staatsarchiv. 

Die heutige Engstelle am oberen Ende der Bahnhofstraße markiert diesen ehemaligen Ortsausgang, der früher höchstwahrscheinlich durch ein Tor abgeschlossen war.

Schaefleinhaus 2

Laut Denkmalliste geht das historisch als Kehr'sches Haus bekannte und zu den Sehenswürdigkeiten von Veitshöchheim zählende Anwesen Bahnhofstraße 10 auf das frühe 16. Jahrhundert zurück. Die riesigen Gewölbekeller  im Haus sind wahrscheinlich noch älter. Berühmtester Besitzer des Hauses war Reichard von der Kehre († 1583), durch dessen Stiftung die Martinskapelle renoviert werden konnte und dem in Veitshöchheim mehrere Anwesen und Höfe gehörten. Im 17. Jahrhundert lebten hier die Hofgärtner der Familie Oth. Das Wohnhaus, das im 18. Jahrhundert. einen barocken Anbau erhielt, wurde im Rahmen der Altortsanierung von den Eheleuten Sedlacek zu Beginn den 90er Jahren von Grund auf saniert.

Kommentiere diesen Post