Veitshöchheimer Mainfrankensäle erhalten Dauerausstellung "Fastnacht in Franken - barocke Bühnenwelt"
Südfassade (alle Pläne M. Jatz)
In die entscheidende Phase ist die 13,2 Mio.Euro netto teure Sanierung und Erweiterung der Mainfrankensäle getreten. In der Sitzung des Gemeinderats am 30. Oktober 2012 steht die Vergabe von 16 Gewerken im Gesamtwert von 5,3 Mio. Euro netto auf der Tagesordnung (u.a. Abbrucharbeiten, Holzbau/Zimmererarbeiten, Dachdeckerarbeiten, Klempnerarbeiten, Heiz-/Kälteanlagen, Sanitäre Installation, Lüftungsanlagen, Elektroinstallation, Dämm- und Brandschutzarbeiten, Sprinkleranlagen).
Fixiert ist der Baubeginn unmittelbar nach Fasching auf den 18. Februar 2013.
Bereits in der Sitzung in der letzten Woche hatte das Gremium die Weichen gestellt, um in den Genuss von 1,9 Mio. Euro Wirtschaftsförderung zu kommen. Die Ratsmitglieder stimmten zu, den 3,5 Mio. Euro netto kostenden Erweiterungsbau einschließlich Foyer für touristische Zwecke zu nutzen.
So sollen im Eingangsbereich die Geschäftsstelle der Touristik-GmbH Würzburger Land untergebracht und die Dauerausstellung "Fastnacht in Franken und barocke Bühnenwelten" eingerichtet werden. Prämisse ist, dass durch eine flexible Ausstellungsgestaltung die neu entstehenden Räumlichkeiten multifunktional für, Veranstaltungen, Tagungen, Seminare Wechselausstellungen und als Treffpunkt für Veitshöchheimer und Gäste genutzt werden können.
Durch die Realisierung der Dauerstellung entstehen zwar nach einer Grobschätzung Mehrkosten von 254.000 Euro. Der Gemeinderat konnte jedoch erfreut zur Kenntnis nehmen, dass statt des bisher erwarteten Zuschusses 1,2 Mio. Euro sich dieser nun auf voraussichtlich 1,9 Mio. Euro erhöhen wird.
Neben diesem staatlichen Zuschuss sind 2,8 Mio. Euro Darlehen und Zuschüsse aus Energieförderprogrammen, Eigenmittel von 5,5 Mio. Euro und Kapitalmarktdarlehen von 3,0 Mio. Euro eingeplant.
Grobkonzept der Dauerausstellung
Gefallen fand allseits das für die Dauerausstellung von der gemeindlichen Kulturreferentin Dr. Martina Edelmann erstellte Grob-Konzept. Viele Besucher Veitshöchheims wollen danach den originalen Schauplatz der BR-Fernseh-Sendung „Fastnacht in Franken“ sehen. So wird diesem Thema auch ein wichtiger Platz in der Ausstellung zur Verfügung gestellt: das neue um 500 auf 729 Quadratmeter vergrößerte Foyer der Mainfrankensäle.
Der ganz in der Nähe der Mainfrankensäle liegende Hofgarten von Veitshöchheim, Besuchermagnet seit langer Zeit, liefert wiederum unter dem Titel "Das Theater im Hofgarten Veitshöchheim – Theaterkulisse in Barock- und Rokoko" zeitszenische und optische Anknüpfungspunkte für die Kulisse von „Fastnacht in Franken“. So treffen sich im Interesse der Besucher Veitshöchheims zwei kulturelle Besonderheiten, über die die neue Dauerausstellung zusätzliche Informationen liefern kann, ergänzt um das Ausflugsziel Veitshöchheim in Kunst und Bildern.
So gelangt man nach dem Grobkonzept vom Foyer aus in drei weitere Ausstellungsräume, in denen die inhaltlichen Schwerpunkte Fastnacht in Franken, Hofgarten und barockes Theater und der Ort Veitshöchheim vertieft werden.
Das Thema Fastnacht und Barockgarten bietet nach Auffassung der Kulturreferentin verschiedene und reizvolle Möglichkeiten, Inhalte zu inszenieren, was heutige Ausstellungsbesucher durchaus auch erwarten. Das Milieu der Sendung „Fastnacht in Franken“ wird am originalen Ort begehbar und ermöglicht den Besuchern, „dabei“ zu sein. Daher sollte die Gestaltung der Ausstellung durch museums- und ausstellungserfahrene Personen vorgenommen werden (Farblichkeit, Präsentationstechnik, Entwicklung der Präsentation nach außen – Logo o.ä.). Unterstützung durch die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen möglich. Ebenso wird eine Zusammenarbeit mit den Bühnenbildnern und –technikern des Bayerischen Rundfunks sowie mit dem Fastnachtsverband Franken angestrebt. In Kitzingen wird zurzeit das Deutsche Fastnachtsmuseum neu eingerichtet – Zusammenarbeit und inhaltliche Konzeptabsprachen sind vorgesehen.
Die Elemente der Ausstellung sind alle so gestaltet, dass sie zur Seite geräumt oder geschoben werden können, falls die Räumlichkeiten anderweitig genutzt werden sollen.
Baubeschreibung
Die mehrere Jahre in einem Arbeitskreis mit Vertretern aller Fraktionen funktional, ästhetisch, räumlich und technisch optimal ausgearbeitete und vom Gemeinderat am 24. Januar 2012 gebilligte Planung beseitigt funktionale Defizite und gruppiert im Anbau über ein um über 500 Quadratmeter erweitertes zentrales Foyer drei Ausstellungs-/Tagungsräume mit 130,54 m², 94,98 m² und 67,68 m², drei Gruppenräume mit 72,48 m², 31,16m² und 30,62 m².
Im Altbau wird vom nunmehr 461 m² großen Restaurant- und Küchenbereich (blaue Markierung EG-Grundriss) ein 242 m² großer Cateringbereich ((blaue Markierung EG-Grundriss) ) abgetrennt und erhält einen neuen Lastenaufzug.
Im Bereich des bisherigen großen Saales werden der Bühnenbereich durch eine Umgestaltung der Überdachung sowie die Funktionsabläufe verbessert und weiter die bisherige Hausmeisterwohnung zu Umkleiden umgebaut.
Nettogrundfläche insgesamt im EG nach Sanierung: 3.135 m².
Untergeschoss:
Von den 1765 m² großen Nutz-Flächen im Untergeschoss entfallen 474 m² auf die Technik, 387 m² auf Lager- und Nebenräume für den Saalbereich, 151 m² Lager- und Nebenräume für den Ausstellungs- und Seminartrakt, 411 m² auf WC-Anlage und UG-Foyer mit Garderobe, 180 m² auf den Restaurant-Bereich, 126 m² Mietflächen für Vereine sowie 53 m² auf ein öffentliches WC.
Das bestehende Gebäude wird baukonstruktiv und gebäudetechnisch instandgesetzt und energieeffizient modernisiert und auch der Neubau in einem Niedrigst-Energie-Standard errichtet. Ziel ist, die CO2-Emmisionen für das Bestandsgebäude um 80 Prozent zu reduzieren.