Bewegende Veitshöchheimer Gedenkfeier am Volkstrauertag
Kränze zum Gedenken an die Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Vertreibung, der Gefallenen und Kriegsopfer beider Weltkriege, legten heute morgen in Veitshöchheim am Ehrenmal an der Vituskirche ab v.l.n.r. Oberst i.G. Robert Sieger als Vertreter der Bundeswehr, Bürgermeister Jürgen Götz, SL-Ortsobmann Karl Nausch, SVSC-Verbandssenior Helmut Deckert sowie vom VdK Bayern Kreisgeschäftsführer Hans-Peter Martin und Ortsvorsitzender Helmut Boguslawski
Während dessen spielte bei leichtem Regen eine Abordnung des Heeresmusikkorps Veitshöchheim das Lied vom Guten Kameraden.
Am Ende des Liedes gaben die Böllerschützen der Sportschützengesellschaft vor dem Mittelbau des Rathaushofes mit drei Schüssen ein Ehrensalut.
Ein Ehrenzug der Bundeswehr bildete zusammen mit den Heeresmusikern und den Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine eine imposante Kulisse. Das Heeresmusikkorps spielte neben zwei Chorälen als Schlusspunkt der Feier die Deutschlandhymne.
Die gemeindliche Kulturreferentin Karen Heußner dankte allen, die zur würdigen Ausgestaltung der Gedenkfeier beigetragen haben. Dazu bei trug auch der gemischte Chor des Männergesangvereins unter der Leitung von Max Link mit dem Lied "Mein Freun warst du auf Erden".
In seiner Ansprache erinnerte Hans-Peter Martin, Kreisgeschäftsführer des VdK daran, dass vor 100 Jahren der Erste und vor 75 Jahren der Zweite Weltkrieg begannen. In beiden Kriegen starben 24 Millionen Soldaten und 17 Millionen Zivilisten. Zum Glück leben wir nach seinen Worten in Deutschlandseit fast 70 Jahren in Frieden. Doch auch bis nach hier würden heute die Auswirkungen aktueller Kriege reichen. Noch nie habe es seit Ende des Zweiten Weltkrieges so viele Flüchtlinge gegeben wie derzeit. Rund 50 Millionen Menschen würden versuchen, der Not, Gewalt und dem Elend zu Hause verzweifelt zu entkommen. Angesichts dieses Flüchtlingsdramas sollten wir uns auch der Zeiten erinnern, als bis zu 14 Millionen Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten vertrieben wurden. Es gebe zum Glück auch bei uns wieder engagierte vor Ort, die Flüchtlinge mit offenem Herzen begrüßen und helfen wo sie können.
Im übrigen fand es Martin gut, dass sich die Deutschen mit ihrer Geschichte auseinandersetzen. Denn wenn wir diese schrecklichen Geschehnisse der beiden Weltkriege verdrängen, seien wir in großer Gefahr, dass sich solche dunklen Tage wiederholen. So habe der VdK immer wieder gemahnt, die Toten nicht zu vergessen. Deren Leid und Tod sollten nicht umsonst gewesen sein. Deshalb sei die Arbeit des VdK beim Wiederaufbau stets auch aktive Friedensarbeit gewesen. Der Vdk als größter deutscher Sozialverband mit allein über 640.000 Mitgliedern in Bayern, sehe sich den Werten Solidarität und Fürsorge verpflichtet. Er kämpfe deshalb auch in Zukunft dafür, dass in Deutschland niemand Angst vor Krankheit, Alter, Pflegebedürftigkeit haben müsse. Das verstehe er auch als Friedensarbeit - zum Erhalt des inneren Friedens in unserem Land.