Baubeginn erfolgt für 955.000 Euro teure Investition in Veitshöchheimer AWO-Kinderhaus
Den Baubeginn symboliserten mit dem obligatorischen ersten Spatenstich v.l. Bürgermeister Rainer Kinzkofer, Baufirmenchef Henry Kress, AWO-Vorsitzende Ingrid Schinagl, Architekt Armin Kraus und Kita-Leiterin Romy Blechschmidt,
955.000 Euro investiert der Veitshöchheimer AWO-Ortsverein in einen Anbau für eine zweite Krippe und in die umfasssende energetische Sanierung seines STARKE KINDERhauses in der Steinstrasse 8 einschließlich einen neuern Außenspielbereich. Nach dem die Regierung von Unterfranken nun dem vorzeitigen Maßnahmenbeginn genehmigte, konnte der Gemündener Architekt Armin Kraus die ersten Auftragsvergaben für den Anbau am AWO-Kinderhaus tätigen und die Bau-Firma Kress mit den Aushubarbeiten beginnen.
Wie die am Beteiligten Bürgermeister Rainer Kinzkofer beim symbolischen Ersten Spatenstich versicherten, soll die Maßnahme im November abgeschlossen und die zweite Kinderkrippe im Anbau Anfang Januar 2014 ihren Betrieb aufnehmen.
Zunächst wird der 490.000 Euro kostende Anbau im Westen für eine zweite Krippengruppe mit einer Grundfläche von 180 Quadratmeter in Angriff genommen. Mit der auf 465.000 Euro veranschlagten energetischen General-Sanierung und funktionalen Verbesserung des Altbestandes soll dagegen erst in den Sommermonaten begonnen werden. Darin enthalten ist auch eine Sanierung und Umgestaltung des Außenspielbereichs. Die Sanierung ist für KITA-Leiterin Romy Blechschmidt höchst problematisch, denn sie muss bei laufendem Betrieb über die Bühne gehen. Betroffen sind davon derzeit 63 Kinder, davon 13 Krippenkinder. Aber auch bereits beim Anbau muss die Baufirma Kress bereits Rücksicht auf den Kinderhausbetrieb nehmen. So müssen die lauten Baumaschinen still sein, während die Krippenkinder ihren Mittagsschlaf halten.
Geklärt ist nun laut Bürgermeister Rainer Kinzkofer auch die Finanzierung. Der Gemeinderat hatte am 9. April 2013 dem Finanzierungs-Eigenanteil der Gemeinde in Höhe von 339.000 Euro zugestimmt. Der Gemeinde wurde ein Zuschuss in Höhe von 446.500 Euro in Aussicht gestellt (186.000 Euro nach Artikel 10 FAG und 260.500 Euro aus dem Krippenförderprogramm). Der Eigenanteil des AWO-Ortsvereins als Bauträger beträgt 170.000 Euro, der über ein Darlehen von der Gemeinde finanziert werden soll.
Mit dem Krippen-Anbau der AWO gibt es nach den Worten des Bürgermeisters in Veitshöchheim dann acht Kinderkrippen mit 96 Plätzen. Damit könne nach den vorliegenden Anmeldungen der örtliche Kinderkrippen-Bedarf für Ein- bis Dreijährige voll befriedigt werden. Bekanntlich besteht für diese Altersgruppe ab 1. August 2013 ein Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz .
Die letzte 360.000 Euro teure Investition des AWO-Ortsvereins liegt noch gar nicht so lange zurück. Bereits 2003 wurde im Kindergarten eine Kinderkrippe eingerichtet und die Einrichtung aus abrechnungstechnischen Gründen in ein integratives Kinderhaus für bis zu 75 Kinder umfirmiert. Die hierfür erforderliche Betriebserlaubnis erteilte das Kreisjugendamt aber nur vorläufig mit der Auflage, das Kinderhaus um einen Mehrzweckraum zu erweitern. Dem kam die AWO 2007 mit einem Anbau im Osten nach.
Im Anbau entstanden so auf einer überbauten Fläche von 120 Quadratmeter ein großer Mehrzweckraum, ein Raum für Hausaufgabenbetreuung der Schulkinder und für Besprechungen, ein Büro und ein Personalraum. Parallel dazu ergab sich aufgrund längerer Betreuungszeiten am Nachmittag die Notwendigkeit, im Altbau Umbauten vorzunehmen, vor allem um eine größere Küche anzuschaffen und dadurch eine warme, kleinkindgerechte Mittagsverpflegung anbieten zu können.
Beschreibung der Neuplanung
Die AWO-Verantwortlichen wollen Synergieeffekte nutzen, so dass die zweite Krippe optimal in das bestehende Kinderhauskonzept integriert werden kann. Mit der Erweiterung musste das gesamte Raumkonzept überarbeitet und verändert werden, damit 50 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren und zukünftig 24 Kinder im Alter von eins bis drei Jahren in einem Kinderhaus gemeinsam betreut und gefördert werden können.
Neben dem Krippen-Anbau einer zweiten Krippe im Westen sind nun umfassende Funktionsverbesserungen geplant:
- die notwendige und sinnvolle energetische Sanierung, weil die Verbrauchskosten viel zu hoch sind und hierdurch erheblich gesenkt werden können
- Sanierung und Umgestaltung des Altbaus mit dem Ziel der Verbesserung der Nutzbarkeit
- die Sanierung und Umgestaltung des Außenspielbereichs
Zur Begründung weist die AWO-Vorsitzende Ingrid Schinagl darauf hin, dass 95 Prozent der Kinder inzwischen eine tägliche Verweildauer von über sieben Stunden in den Räumen des Kinderhauses haben mit steigender Tendenz. Es bestehe deshalb ein größerer Raumbedarf für das Schlafen über Mittag, für einen größeren Sanitärbereich (mehr WC´s und Waschbereiche) und zusätzliche Räume für differenzierte Förderangebote.
Laut Kindergartenleiterin Romy Blechschmidt ist nämlich der Bedarf an Förderangeboten zu Sprache, Bewegung und Kreativität erheblich durch Integrations-Kinder mit Behinderung und Kinder mit Migrationshintergrund und hohem Sprachförderbedarf gestiegen. Man wolle zudem dem Standard einer Ganztagesbetreuung gerecht werden.