Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Veitshöchheimerin Ida Wietschorke feiert 100. Geburtstag: Vital, geistig fit und voller Lebensfreude

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Einen ganz besonderen Geburtstag feiert heute am Montag Ida Wietschorke in der Echterstraße: Die gebürtige Würzburgerin wurde 100 Jahre alt – und präsentierte sich dabei erstaunlich vital und geistig wach (Foto Dieter Gürz).

Seit 73 Jahren lebt Ida Wietschorke in Veitshöchheim, wo sie mit großer Herzlichkeit auch ihren runden Geburtstag beging. Am Nachmittag gratulierten Erster Bürgermeister Jürgen Götz und die stellvertretende Landrätin Karen Heußner der Jubilarin persönlich. Dabei staunten die Gäste nicht nur über die geistige Frische der Hundertjährigen, sondern auch über ihre Gastfreundschaft: Selbstgebackener Kirschkuchen und kleine Käsestängchen zum Sekt – von ihr persönlich zubereitet – rundeten den Besuch ab. „Kochen und Backen sind seit jeher meine Leidenschaft“, so Wietschorke, die auch heute noch regelmäßig am Herd steht. Eine Weihnachtsgans zu den Feiertagen ist für sie selbstverständlich.

Beeindruckt zeigten sich die Gratulanten auch vom außerordentlichen Gedächtnis der Jubilarin. Ohne zu zögern schilderte sie präzise die Stationen ihres Lebens – etwa, wie sie ihren späteren Ehemann Johann Wietschorke, einen gelernten Schneider und späteren Polizeibeamten, am 6. Januar 1950 in der Veitshöchheimer Heckenwirtschaft Schubert kennenlernte. Zwei Jahre später, am 14. September 1952, wurde geheiratet. Johann Wietschorke verstarb 2003 im Alter von 88 Jahren.


Aus der Ehe ging Tochter Dagmar hervor, die nach einem Gesangsstudium zunächst am Theater Würzburg engagiert war und seit 1989 als Sopranistin zum renommierten RIAS Kammerchor Berlin gehört. Besonders stolz ist die Großmutter auch auf ihre Enkelin Janina Hanna (30), die ihr Studium der Politikwissenschaft an der renommierten Sciences Po in Paris mit Bestnote abschloss. Heute arbeitet sie wie ihre Mutter in Berlin bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und ist Teil der „Stabilisation Platform“, die das Auswärtige Amt bei Projekten in Krisenregionen unterstützt.

Ihr Sinn für Zahlen und Genauigkeit war bereits in jungen Jahren ausgeprägt. Nach dem Besuch der Handelsschule arbeitete Ida Wietschorke während des Zweiten Weltkriegs als Buchhaltungsfachkraft – unter anderem bei einem Pferdehändlerin Oberspiesheim sowie in verschiedenen Betrieben in Würzburg und Veitshöchheim, zuletzt im Universitätsbauamt.

Trotz gesundheitlicher Herausforderungen, die sie seit den 1970er Jahren begleiten, blieb Wietschorke stets zuversichtlich. Eine jährliche Kur in Berchtesgaden brachte neue Kraft. Ihr Lebensmotto: „Nicht aufgeben.“

Noch heute verfolgt die Hundertjährige das aktuelle Weltgeschehen mit großem Interesse. Täglich schaut sie Nachrichten im Fernsehen – am liebsten gefolgt von Musiksendungen. Ein Jahrhundertleben, geprägt von Tatkraft, Herzenswärme und einem klaren Blick auf das Wesentliche.

Kommentiere diesen Post