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„Unglaublich aber wahr! Der Steg ist fertig, wirklich schön, ganz elegant gebaut!" - Verkehrsfreigabe am Dienstag erfolgt

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Der neue Fuß- und Radweg über den Main zwischen Veitshöchheim und Margetshöchheim,  der sogenannte "Höchheimer Steg" wurde am Dienstagmorgen, 5.11.2024 nach vier Jahren Bauzeit und zwanzig Jahren Planungszeit für den Verkehr freigegeben. Darüber freuen sich v.l.n.r.  vorne Landtagsabgeordneter Björn Jungbauer (CSU) aus Kirchheim, der Veitshöchheimer Bürgermeister Jürgen Götz, die Leiterin des Aschaffenburger Wasserstraßen-Neubauamtes (WNA) Mareike Bodsch und die  WNA-Projektleiterin Sylke Buchsot, der Margetshöchheimer Bürgermeister Waldemar Brohm und seine dritte Bürgermeisterin Christine Haupt-Kreutzer sowie in der zweiten Reihe Margetshöchheims 2. Bürgermeister Norbert Götz und Veitshöchheims dritter Bürgermeister Steffen Mucha.

Fast schon wie der Berliner Flughafen BER haben viele mit einem Augenzwinkern den neuen Mainsteg zwischen Veitshöchheim und Margetshöchheim bezeichnet, so auch Christian Süß in der BR-Sendung quer vom 6. Juni 2024.  Vor etwa 20 Jahren ging es mit den Planungen los und eigentlich sollte der Steg schon vor Jahren fertiggestellt sein. Aber dann gab es Ärger wegen Mehrkosten und Baumängeln zwischen der Baufirma und dem vom Baulastträger der Gemeinde Margetshöchheim beauftragten WNA, der im August 2022 zu einem fast einjährigen Baustopp führte. Die Baufirma hatte wegen nicht vorhersehbarer Erschwernisse beim Bau rund zwei Millionen Euro mehr gefordert, die das WNA nicht bezahlen wollte. Mit Hilfe der beiden betroffenen Gemeinden und einer Mediatorin konnte der Streit zum Teil beigelegt werden.

„Wir freuen uns, dass wir es endlich geschafft haben“ resümierte Bürgermeister Brohm, um dann zusammen mit seinem Veitshöchheimer Amtskollegen, der WNA-Leiterin Mareike Bodsch und dem Landtagsabgeordneten feierlich bei  eins, zwei, drei symbolisch ein rotes Band zur Verkehrsfreigabe zu durchschneiden.

Allen war die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, wie hier dem Landtagsabgeordneten und den Veitshöchheimer Bürgermeistern, die mit einem Glas Sekt auf das freudige Ereignis anstießen. Richtig gefeiert wird mit der Bevölkerung aber erst im Frühjahr.

MdL Jungbauer schoss gleich ein Selfie, um auf seinem Facebook-Account zu posten, dass der Freistaat Bayern den fast 10 Millionen Euro teuren Neubau mit rund 3,1 Millionen Euro fördert. Wie er erklärte, hatte der Margetshöchheimer Gemeinderat in seiner Sitzung vom 12.04.2011 beschlossen, dass der neue Steg am Sportplatz in der jetzigen Form errichtet werden soll. Als Mitglied des Gremiums habe er sich lange für einen anderen Standort in Altortnähe stark gemacht, konnte davon leider jedoch keine Mehrheit im Gemeinderat überzeugen.

Etwas abseits auf dem Steg standen auch Pascal Haus, Prokurist und Leiter der für den Mainsteg-Bau zuständigen Lupp-Niederlassung in Gießen und Lupp-Bauleiterin Lisa Rieke, die sich die offizielle Verkehrsfreigabe des Steges nicht entgehen lassen wollten, nachdem sich am Tag zuvor bei der Abnahme des Bauprojektes keine Mängel ergeben hatten, die diese Eröffnung unmöglich gemacht hätten. Keine Frage, dass auch Bürgermeister Jürgen Götz die Vertreter des Generalunternehmers der Baumaßnahme herzlich begrüßte.

Viele Menschen waren extra aus beiden Gemeinden gekommen, um dabei zu sein und das erste Mal über die filigrane Hängebrücke zu laufen oder mit dem Rad zu fahren. „Beeindruckend“ sagte ein Fahrradfahrer aus Erlabrunn zur Bayern1-Reporterin Christiane Scherm im Studio Mainfranken, die in Veitshöchheim wohnt und in der Mittagszeit auf Bayern 1 über die Verkehrsfreigabe berichtete. Sie selbst gestand: „Ich habe auch ein bisschen Gänsehaut als Veitshöchheimerin!“ Sie habe da echt die Aufregung gespürt bei allen Beteiligten.

„Alle freuen sich einfach und konnten es lange nicht glauben, dass es nun tatsächlich wahr wird,“ verdeutlichte die nebenan in den Mainfrankensälen arbeitende Tourist-Infoleiterin Petra Reichert-Südbeck. Sie fand die Hängebrücken-Konstruktion von Anfang an toll.

"Heute ist ein bemerkenswerter Tag", sagte der Margetshöcheimer Bürgermeister.  "Heute ist ein toller Tag für beide Gemeinden" bestätigte sein Veitshöchheimer Amtskollege. WNA-Leiterin  Bodsch lobte die gute Zusammenarbeit mit beiden Gemeinden, die es ermöglicht habe, immer Lösungen für die anstehenden Probleme zu finden. Der Steg sei ein "architektonisches Highlight für die Region". Es ist dies eine exzellente Planung des weltweit erfolgreich agierenden Ingenieurbüros Schlaich, Bergermann und Partner mit Hauptsitz in Stuttgart.

Warum hat es den Steg überhaupt gebraucht und was passiert mit dem alten Steg aus dem Jahr 1967?

Bereis 2006 wurde als Ergebnis einer Untersuchung festgestellt, dass der alte Steg mit seinen zwei Pfeilern im Main im Falle eines Schiffsanpralls mit den inzwischen größeren und schwereren Fracht- und Kreuzfahrtschiffen nicht mehr den Vorschriften entspricht.

Für den Rückbau des alten Stegs im Frühjahr 2025 ist nun eine andere Firma zuständig als die ursprünglich beauftragte. Auch dadurch werde das Bauvorhaben teurer als veranschlagt: Für den Rückbau rechnet Brohm mit Kosten von 2,8 Millionen Euro statt bisher 1,2 Millionen Euro.

Im Januar soll mit den vorbereitenden Arbeiten für den Abbruch des alten Stegs begonnen und Ende Januar, Anfang Februar der Stahloberbau ausgehoben und am Ufer abgelegt, zerteilt und entsorgt, die beiden Brückenpfeiler während der turnusmäßigen Schifffahrts- und Schleusensperre im März/April 2025 abgebaut werden. Bis Ende Juni 2025 soll der Ludwig-Volk-Steg dann vollständig abgerissen sein.

Wie hoch sind nun die Gesamtkosten?

Insgesamt waren die ursprünglichen Kosten für das Bauvorhaben einschließlich Rückbau alter Steg auf 9,84 Millionen Euro angesetzt, wovon auf 5,06 Mio. Euro auf die Gemeinden und der Rest auf den Bund entfällt. Vom Gemeindeanteilsbetrag der Gemeinden erkannte der Freistaat Bayern 4.408.000 Euro als zuwendungsfähig an. Bei einer Förderquote von 70 Prozent verblieb so bei den
Gemeinden ein Eigenanteil von 1,9 Millionen Euro zuzüglich sonstiger Bauausgaben von 650.000 Euro, also für  jede Gemeinde jeweils rund 1,3 Millionen Euro.Durch die Mehrkosten beim Abbruch und die mit dem WNA verhandelten Nachträge erhöht sich die Abrechnungssumme der Firma Lupp als Generalunternehmer und damit im Verhältnis auch der Eigenanteil der beiden Gemeinden. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor.

 Wieso ist der neue Steg so wichtig?

„Er ist die Verbindung zwischen den beiden Gemeinden, sagt Margetshöchheims Bürgermeister Waldemar Brohm und weiter: "Eine ganze Menge Leute benutzen ihn aus beruflichen Gründen, oder weil Ärzte aufgesucht werden und es in Veitshöchheim eine gute Infrastruktur gibt, die wir auf dieser Seite der Brücke nicht haben. Auch die Schüler nutzen ihn und ein wesentlicher Moment ist der Radtourismus, der sich auf der linksmainischen Seite abbildet, weil dies der schönere Radweg ist." Er hofft, dass Menschen, die Veitshöchheim besuchen z.B. mit dem Ausflugsschiff, hinüberspazieren nach „Marokko“. Dafür gestalte seine Gemeinde auch das Ufer gerade ganz neu um.

Und es entsteht direkt am Rampenaufgang des Stegs in Margetshöchheim ein großer Parkplatz, der von linksmainischen Besuchern von  Veranstaltungen in den Mainfrankensälen genutzt werden kann.

Aufgang in Margetshöchheim nur über die Rampe

Buchstäblich in letzter Minute wurde der Zugangsweg zur Treppe in Veitshöchheim fertig.

Rampe in Veitshöchheim

WNA-Projektleiterin Sylke Buchsot übergab zu ihrer Entlastung an die beiden Bürgermeister die Baubestandsunterlagen mit Schlüsseln.

 Äußerst gelungene LED-Beleuchtung

Fotos Dieter Gürz

History Neubau "Höchheimer Steg"

(Auszüge aus Jahreschroniken der Gemeinde Veitshöchheim)

erstellt von Dieter Gürz
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B
Danke an alle Steuerzahler die dies ermöglicht haben!
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M
Vielleicht halten Sie sich mit ihren geistreichen Kommentaren einfach mal etwas zurück. Oder äußern sich sachlich.