Balthasar-Neumann-Kaserne in Veitshöchheim wird künftig durch eine Pellets-Wärme-Erzeugungsanlage geheizt
Die Energiewende, in deren Zuge Erneuerbare Energien die fossilen Energieträger kontinuierlich ersetzen sollen, stand im Mittelpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung. Damit befassten sich gleich ...
Link auf Mainpostonline vom 14.11.24
Die Energiewende, in deren Zuge Erneuerbare Energien die fossilen Energieträger kontinuierlich ersetzen sollen, stand im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung am Dienstag. Damit befassten sich gleich drei Tagesordnungspunkte.
Für die Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses untersuchte das mit der Fachplanung Heizung-Lüftung-Sanitär betraute Ingenieurbüro Herbert, welche Heiztechnologie zukünftig hier unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sowie des Klimaschutzkonzeptes der Gemeinde Veitshöchheim eingesetzt werden kann und hierfür drei Varianten (u.a. ebenfalls eine Pelletheizanlage) zur Diskussion gestellt.
Als letzter Punkt auf der Tagesordnung stand das "Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze" (Wärmeplanungsgesetz, WPG) das auch der Gemeinde Veitshöchheim vorschreibt bis 30. Juni 2028 eine Kommunale Wärmeplanung zu erarbeiten.
Über diese Punkte erfolgen noch eigene Berichte.
Der Gemeinderat nahm weiter zur Kenntnis, dass das Staatliche Bauamt Würzburg in der Balthasar-Neumann-Kaserne (BNK) den Neubau einer Pellet-Wärmeerzeugungsanlage (Leichtbauhalle in Stahlbauweise) mit Baubeginn im Oktober 2025 und Fertigstellung im Juli 2027 plant.
Die auf knapp 7,0 Mio. Euro teure Baumaßnahme umfasst neben dem Neubau auch die erforderlichen Maßnahmen für die Baufeldfreimachung (Abriss Bestands-Garagen) sowie den Umschluss des bestehenden Wärmenetzes auf die neue Wärmeerzeugungsanlage.
Im Nachgang sind in der Bestands-Heizzentrale die zugehörigen Technischen Anlagen, inklusive Kamine und Erdtanks im Außenbereich, zurückzubauen. Während der Umsetzung der Erneuerungsbaumaßnahme wird der Liegenschaftsbetrieb ohne
Einschränkungen sichergestellt.
Die Wärmeerzeugungsanlage wird analog zu den Bestandsgebäuden direkt an der Straße platziert. Das Gebäude wird auf Grund der gewählten Anlagenkonfiguration in Anlehnung an die Leitlinien zur Gebäudeausführung einer Wärmeerzeugungsanlage (WEA) der Musterplanung Wärmeversorgungsanlagen der Bundeswehr 02.2014 ausgeführt.
Die Konstruktion der Heizzentrale-Halle mit einem ansteigenden Pultdach (Neigung 5°) besteht aus einer verzinkten, verschraubten Rahmenkonstruktion aus Profilstahl. Für die Fassade und das Dach ist eine Verkleidung mit Sandwichverbundpaneelen mit Deckschale aus Blech vorgesehen. Der Farbton wird sich an der im Technischen Bereich bereits vorhandenen Farbgebung orientieren.
Das Innere des Gebäudes mit einer Grundfläche von 380 m² umfasst vier Heizkessel, Wärmeübertrager-Station, Pufferspeicheranlage und Technikräume. Es ist klar gegliedert in zwei, voneinander getrennte, Kesselräume mit einem dazwischenliegenden Bereich für haustechnisch erforderliche Räume. Die Dachentwässerung erfolgt über eine vorgehängte Kastenrinne und zwei Fallrohre aus Zinkblech mit Anschluss an die bestehende Mischwasserentsorgung.
Um den sehr hohen Pufferspeicher ohne Höhen-Versprung der Dachhaut in das Gebäude zu integrieren, wird das Gebäude entlang der westlichen Schmalseite um 1,8 m ins Erdreich abgesenkt.
Unmittelbar vor dem Kesselraum der Pelletheizung befinden sich, entlang der östlichen Schmalseite des Gebäudes, die drei notwendigen Silos (Durchmesser von jeweils ca. 3,0 m je Silo und Höhe von ca. 13,5 m) zur Lagerung der Holzpellets. Der LKW-Stellplatz (15 m x 4 m) für die Anlieferung der Pellets befindet sich unmittelbar vor den Silos auf der Ostseite. Es werden weiter drei Stellplätze (je 3 m x 5 m) für das BwDLZ ausgewiesen im Anschluss an das Gebäude Richtung Westen. Für alle Stellflächen werden weitestgehend die vorhandenen Betonflächen genutzt.
Es ist ein Fußweg umlaufend um das gesamte Gebäude mit einer Breite von 1,0 m geplant. So kann auch die Gebäuderückseite, an der sich die beiden Schornsteine (Durchmesser jeweils 1,3 m, Höhe 15 m) der Heizzentrale befinden, erreicht werden.
Zur Kompensation werden das Bauwerk eingegrünt und landschaftlich durch Staudenpflanzung eingebunden, die
Böschung bepflanzt und hier ein Baum gepflanzt, 200 m² Verkehrsflächen entsiegelt und als Wiese angesät und innerhalb des Kasernengeländes zwei Einzelbäume gepflanzt.
Rückbau des bisherigen Technik-Gebäudes
Das unterkellerte erdgeschossige Gebäude (ein obergeschossiger Raum) wurde in den 1960iger Jahren in Massivbauweise errichtet. Es dient derzeit zum einen als Technikgebäude (Kesselhaus, Trafo- und Schalträume) und zum anderen als Werkstatt (Schlosser, Elektro, Maler, Schreiner). Bedingt durch den Neubau der Wärmeerzeugungsanlage ist geplant die Kesselanlagen im Erd- und Kellergeschoss zurückzubauen und ersatzweise Lagerräume auszubilden.