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Viel Erfreuliches beim Neujahrsempfang der Gemeinde: Veitshöchheim darf sich mit Ortsschild „Veitshöchheim – Heimat von Fastnacht in Franken“ schmücken - Einwohnerzahl wuchs um 208 auf 9857 - Jahresergebnis mit 3,58 Mio. Euro im Plus

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

In Veitshöchheim ist es seit Jahrzehnten guter Brauch, gleich zu Beginn eines neuen Jahres beim Neujahrsempfang der Gemeinde in den Mainfrankensälen zusammenzukommen, um sich in angenehmer Atmosphäre alles Gute für das neue Jahr zu wünschen und sich auszutauschen. Tradition hat auch, dass am Saaleingang der Mainfrankensäle die Bürgermeister, im Bild v.l. Jürgen Götz (1.) und Steffen Mucha (3.), die heute 380 Gäste, wie im Bild den Direktor der Caritas Don Bosco gGmbH Andreas Halbig, per Handschlag auf das herzlichste willkommen hießen und mit dem Neujahrsgruß ihre besten Wünsche für das neue Jahr verbanden (2. Bürgermeister Elmar Knorz war wegen Reha verhindert).

Der Zähler am Eingang der Mainfrankensäle registrierte zwar 30 Personen mehr als im Vorjahr. Es waren aber noch deutlich weniger als bei der Rekordzahl von 530 im Jahr 2019 vor Corona.

Die Gäste können sich sogleich nach der Begrüßung an der Theke an der Saalwand mit Sekt und Wein versorgen, denn es ist beim Neujahrsempfang auch guter Brauch,  dass die Gemeindebediensteten  gratis Getränke und Gebäckstangen servieren.

Eine gute Figur macht der neue Geschäftsleitende Beamte Sebastian Öhrlein am Bierzapfhahn, was auch den Wirt der Büttnerstuben Michael Schlossarek hinten links erfreut registriert und ihm sogleich einen Nebenjob am Wochenende anbietet.

Der Bürgermeister freute sich, das auch viele Repräsentanten örtlicher und überörtlicher Einrichtungen, die Schulleitungen und auch Regierungspräsident a.D. Dr. Paul Beinhofer zugegen waren.

Auch der diesjährige Neujahrsempfang ging mit dem bisher üblichen Procedere über die Bühne. Nach seiner Rede ehrte der Bürgermeister mit Bernhard Schlereth und Oswald Bamberger verdiente Persönlichkeiten des Ortes (siehe nachstehender Link auf Teil 2) und im dritten Teil gab der Kabarettist Günter Stadtmüller einen etwas anderen humoristischen Jahresrückblick aus seiner Sicht zum Besten (hierzu ergeht ebenfalls noch ein eigener Bericht).

Rede des Bürgermeisters

In seinem durch zahlreiche Bilder visualisierten Rückblick rief Bürgermeister Jürgen Götz wie schon in der Bürgerversammlung am 16. November 2023 (siehe nachstehender Link auf Bericht)  eine Fülle kultureller und gesellschaftlicher Ereignisse im Jahr 2023 in Erinnerung, so u.a. die Fastnachtsgalas der TSG, die Prunksitzungen und der Rosenmontagszug des VCC, Vereinsjubiläen, Witzerundwanderweg, Sportlerehrung, Aufstellung einer Sicherheitswacht, vielfältige kulturelle Veranstaltungen u.a. die Sommerkonzertreihe im Synagogenhof, ein sehr aktives Büchereiteam. zahlreiche Auftritte der Musikschule, 1000 Leute besuchten das Jüdische Kulturmuseum, wurde am Gernecksplatz ein Denkort Deportationen 1941- 1944 errichtet, organisierte die Touristinfo 40 öffentliche Führungen und 230 Gruppenführungen, das Weinfest im Hofgarten und das Weinschlendern am Sonnenschein, der Tag der Bundeswehr mit 20.000 Besuchern am 20. Juni,  der Apell im Hofgarten mit Bundesverteidigungs-minister Boris Pistorius, Aktivitäten der Fair Trade-SteuerungsgruppeInformationsgang der Gemeinde, Florianstag, Kirchgang der Vereine (siehe Folien am Ende).

Erfreuliche Neuigkeiten hatte das Ortsoberhaupt zur Fernsehsitzung Fastnacht in Franken in petto, die 2023 bereits zum 35. Mal in den Mainfrankensälen über die Bühne ging.

Großer Beifall brandete auf, als Götz verkündete: "Nachdem kürzlich ein neuer Vier-Jahres-Vertrag zwischen Fastnachtsverband und BR für die Fortsetzung von Fastnacht in Franken abgeschlossen werden konnte, hat das Präsidium des Verbandes beschlossen, dass sich unsere Gemeinde künftig an den Ortseinfahrten mit dem Ortsschild „Veitshöchheim – Heimat von Fastnacht in Franken“ schmücken darf (im Bild ein erster Entwurf). Die Ehre gab sich denn auch vom Fastnachtsverband Franken Präsident Marco Anderlik, und das obwohl am gleichen Tag noch die Aufzeichnung der närrischen Weinprobe im Hofkeller erfolgt.

Herausragend auch die Meldung: Die Veitshöchheimer Ferienprogrammangebote mit 64 verschiedenen Veranstaltungen wurden 2023 von rd. 2000 Kinder und Jugendlichen gebucht.

Zwei weitere höchst erfreuliche Meldungen hatte sich der Bürgermeister am Ende seiner Rede vorbehalten. Zum einen verkündete er, dass die Einwohnerzahl im letzten Jahr um 208 auf 9857 am 31.12.2023 gestiegen (hier wirkte sich erstmals der Zuzug im Baugebiet Sandäcker bemerkbar aus). Zum anderen konnte er insgesamt festhalten: "Wir sind auch in diesem Jahr finanziell noch gut durch die Krisen gekommen."  So konnte trotz der gegenüber dem Haushaltsansatz rd. 200.000 Euro verminderten Einnahmen mit 3,58 Mio. Euro ein Jahresergebnis erwirtschaftet werden, welches rd. 2,2 Mio. Euro über dem Haushaltsplan liegt. Nach Abzug der ordentlichen Tilgung in Höhe von 466.000 Euro ergibt sich somit eine freie Finanzspanne in Höhe von rd. 3,1 Mio. Euro, somit rd. 2,1 Mio. Euro mehr als veranschlagt. 

Die Investitionstätigkeit von Gemeinde und Eigenbetrieb betrug 11 Millionen Euro = 5,6 Mio. Euro weniger als veranschlagt. Dadurch mussten nur 1,7 Mio. Euro aus der Liquiditätsreserve entnommen werden, die am Jahresende so noch 13,25 Mio. Euro aufweist. 

Jedoch musste die Gemeinde auf Grund der Förderung für das Seniorengerechte Wohnen am Alten Rewe Markt und dem damit verbundenen Erwerb von 16 Wohnungen und einer ambulant betreuten WG neue rentierliche Schulden in Höhe von 3,25 Mio. Euro aufnehmen.  Die Sozial-Wohnungen werden nach Fertigstellung von der Gemeinde vermietet  und mit den Mieteinnahmen das Darlehen Euro abbezahlt.

Die Verschuldung erhöhte sich um diesen Betrag, abzüglich der ordentlichen Tilgung in Höhe von rd. 466.000 Euro auf jetzt 8,9 Mio. Euro. Hierfür fallen Zinsen in Höhe von rd. 80.000 Euro an.

Als abgeschlossene Bauinvestitionen 2023 erläuterte der Bürgermeister den an der Mainlände neu angelegten Boule-Platz, die Sanierung der Thüngersheimer Straße, den Fußweg zwischen Gernecksplatz und Herrnstraße, die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED im Birkental, den Interims-Containerkindergarten im Gebiet Sandäcker mit drei Gruppen. Gekauft hat die Gemeinde für 300.000 Euro das Haus der Begegnung.

Neben den bereits bestehenden fünf Normalladestationen und einer Schnellladestation in Veitshöchheim sollen 2024 weitere öffentliche Lademöglichkeiten am Danziger Platz und im Schenkenfeld dazukommen. Bei der Anzahl an Ladepunkten nimmt Veitshöchheim, so der Bürgermeister eine Vorreiterrolle  im Landkreis ein!

Überhaupt stand der Klimaschutz in Veitshöchheim wieder im Fokus zahlreicher Aktivitäten, so die erste Wattwanderung, die zehnte Teilnahme am bundesweiten Stadtradeln-Wettbewerb, zwei Repair-Cafés, ein E-Carsharing-Angebot auf dem Parkdeck Bilhildisstraße, Verleihen eines E-Lastenfahrrads und die Installation einer PV- Anlage auf den Gebäude-Dächern der Kläranlage.

Für 315.000 Euro wurden in den Sommerferien brandschutztechnische Mängel beseitigt und neue Fluchtwege in allen Gebäudeteilen der Eichendorff Schule durch Einbau  von Brandschutzwänden und Gerüsttreppentürmen geschaffen. Die abschließenden Arbeiten laufen zurzeit noch.

Seiner Fertigstellung entgegen geht im 1. Quartal 2024 zur Erweiterung des Kuratie-Kindergartens der 1,9 Mio. Euro kostende zweigeschossige Flachdachbau für eine Kinderkrippe und eine Kindergartengruppe .

Begonnen werden soll laut Bürgermeister im Frühjahr 2024 mit Fertigstellung 2026 als derzeit größtes anstehendes  Bauprojekt als erster von sechs Bauabschnitten der auf 49,1 Mio. Euro veranschlagten Generalsanierung der Eichendorffschule der auf 14,4 Mio. Euro veranschlagte Neubau des Hauses der Kinderbetreuung als Anbau an die Grundschule.

Aufgrund eines Ausfalls des Hauptkessels Ende 2021 muss die Heizung der Vitus-Schule saniert werden. Eingebaut wird im Frühjahr/Sommer 2024 für die Schule inkl. Hausmeisterwohnung eine bivalente Heizungsanlage, Grundwasser- und Wärmepumpe in Kombination mit einem Gas-Spitzenkessel.

Ein Förderversuch für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe wurde durchgeführt, konnte jedoch nicht mit einem komplett positiven Ergebnis abgeschlossen werden. Die Fördermenge reicht schlicht für das gesamte Gebäude samt Turnhalle nicht aus.

Einen Baubeginn im Jahr 2024 mit Fertigstellung 2026 strebt die Gemeinde auch für die Erweiterung des Feuerwehrhauses um Stellplätze, Lagerflächen und Einrichtung Schleusenraum, Bau einer Kalt-Halle zu Lagerzwecken und als Boot-Stellplatz sowie die Sanierung von Fassade, Tore und Fenster mit Abwicklung im Bauherrenmodell durch die BayernGrund an.

Im Sommer 2024 fertiggestellt sein sollen auf dem Gelände des alten REWE-Marktes die zwei Häuser der neuen Seniorenwohnanlage für betreutes Wohnen mit 35 + 16 Service- Wohnungen durch die Investorengruppe G+S Bau in Kooperation mit der Caritas. Das Haus 1 mit die örtliche Sozialstation ambulant betreuter Wohngemeinschaft für elf Demenzkranke und 16 Seniorenwohnungen wurde von der Gemeinde mit Hilfe des kommunalen Wohnraumförderprogramms käuflich erworben. Die Sozial-Wohnungen werden nach Fertigstellung von der Gemeinde vermietet  und mit den Mieteinnahmen das notwendige Darlehen Höhe von 3,23 Mio. Euro abbezahlt.

Bis zuletzt bei den Investitionen aufgehoben hatte sich der Bürgermeister den Mainsteg, für den er nur noch wenige Worte fand: "Eigentlich waren wir ja wirklich guter Dinge, dass nach der Wiederaufnahme der Arbeiten im Sommer unser Höchheimer Mainsteg in diesem Jahr noch in Betrieb gehen kann. Inzwischen ist klar, dass die viel diskutierten Schwingungsdämpfer eingebaut werden, was zu einer frühesten Fertigstellung im ersten Quartal 2024 führen wird." Wie zu erfahren war, werden müssen diese erst konstruiert, dann zur Fertigung in Auftrag gegeben, bevor sie am Überbau installiert werden können.

 Allgemeine Ausführungen des Bürgermeisters

Schließlich ging der Bürgermeister auf die globalen Krisen ein. So werde neben verheerenden Kriegen  2023 auch das heißeste Jahr in der Geschichte der Menschheit sein.  Er befand aber, dass 2023 auch ein Jahr mit bedeutenden positiven Entwicklungen war, unter anderem in der wissenschaftlichen Forschung und der Medizin. Mit großer Sorge erfüllen ihn aber Umfragen, die eine Vertrauenskrise in die Politik von bisher unbekanntem Ausmaß zeigen.

Götz: "Wir dürfen aber den Populisten und extremen Rändern nicht das Feld überlassen und keinesfalls die Wahrung unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung gefährden. Diese Grundordnung ist und bleibt der einzige Garant für unser Leben in Freiheit – das muss jeder und jedem in diesem Land klar sein. Um nicht missverstanden zu werden: Nichts ist so gut, dass es nicht verbessert werden könnte, auch bei uns in Veitshöchheim. Auch wir, als Entscheidungsträger vor Ort, machen nicht immer alles richtig. Aber gemeinsam haben wir bisher immer einen guten Weg gefunden. Konstruktive Kritik ist natürlich willkommen und führt manchmal auch zu besseren Lösungen. Sie dürfen versichert sein, dass es in meinem Interesse als Bürgermeister und im Interesse der Verwaltung und des Gemeinderates liegt, uns immer mit ganzer Kraft einzusetzen und unser direktes Umfeld zum Positiven zu beeinflussen. Dabei hilft uns auch die direkte Rückmeldung auf der Straße und im persönlichen Gespräch."

Der Bürgermeister betonte am Ende, dass wir noch in der Mehrheit eine leistungsfähige, eine einfallsreiche, mitfühlende, friedliebende und wohlwollende Gesellschaft sind und wir alle Fähigkeiten und Eigenschaften haben die wir brauchen, um eine gute Zukunft für uns in Deutschland, in Bayern und bei uns hier in Veitshöchheim zu gestalten. In diesem Sinne wünschte er, das Glas erhebend, allen im Saal ein gesundes, friedvolles und erfülltes neues Jahr 2024 mit dem notwendigen Optimismus und dem berühmten Quäntchen Glück.

Ereignisse 2023
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Abgeschlossene Projekte der Gemeinde im Jahr 2023
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