Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

Veitshöchheimer Neujahrsempfang Teil 2: Ehrenring der Gemeinde für Bernhard Schlereth und Oswald Bamberger

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Beim Neujahrsempfang der Gemeinde ist es schon seit Jahrzehnten Usus, dass um das Gemeinwohl verdiente Persönlichkeiten besonders ausgezeichnet werden. Seit dem Vorjahr gibt es dafür die Ehrungsrichtlinien der Gemeinde vom 18.8.2021 mit den Ehrungsstufen von unten nach oben "Bürgermedaille", "Ehrenring" und "Ehrenbürgerschaft".

Bernhard Schlereth (2. v.r.) und Oswald Bamberger (Bildmitte) wurden so heute morgen  in den Mainfrankensälen durch 1. Bürgermeister Jürgen Götz  und 3. Bürgermeister Steffen Mucha (li.) mit dem Ehrenring der Gemeinde Veitshöchheim ausgezeichnet. Sie sind nach Altbürgermeister Rainer Kinzkofer (2.v.l.), der diese Auszeichnung bislang einmalig  zum 25jährigen Amtsjubiläum im Jahr 2011 erhielt, die einzigen, die bislang dieses vom Thüngersheimer Goldschmied Ulrich Jung gefertigte Schmuckstück persönlich tragen dürfen.

Der Ehrenring trägt auf der Außenseite das handgravierte Wappen der Gemeinde (Vitus) und auf der Innenseite den Namen des Ausgezeichneten. Er ist aus 925er Silber sowie einer Siegelplatte aus 750er Gold hergestellt.  Die Anzahl der Träger des Ehrenringes auf fünf lebende Personen beschränkt bleiben.

Nach der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Altbürgermeister Rainer Kinzkofer im April 2022 beim Festakt zur 925 Jahr-Feier war im Vorjahr der Mittelständler Erhard Mehlig die zweite Persönlichkeit, die nach der neuen Ehrenordnung der Gemeinde ausgezeichnet wurde und zwar mit der Bürgermedaille, über deren Verleihung allein der Bürgermeister entscheiden kann, im Gegensatz zum Ehrenring und der Ehrenbürgerschaft, für deren Verleihung der Gemeinderat zuständig ist.

So hat laut Bürgermeister Jürgen Götz der Gemeinderat in seiner Sitzung am 12. September 2023 beschlossen, an die Herren Oswald Bamberger und Bernhard Schlereth den Ehrenring der Gemeinde zu verleihen.

Götz: "Beide haben  sich mehr als 30 Jahre außerordentlich um unsere Gemeinde verdient gemacht. Sie sind Beleg und Vorbilder für eine aktive, kreative Bürgergesellschaft, ohne die unser Gesellschaftssystem nicht funktionsfähig wäre. Sie haben verantwortungsbewusst, uneigennützig und in bürgerschaftlicher Verbundenheit die positive Entwicklung und die bekannt hohe Wohn- und Lebensqualität Veitshöchheims entscheidend mitgeprägt." Er freue sich daher sehr, zwei solche Lebensläufe honorieren und beiden den Ehrenring der Gemeinde verleihen  zu dürfen. 

Laudatio des Bürgermeisters für Bernhard Schlereth

Bernhard Schlereth ist eines der Gesichter der Fränkischen Fastnacht: Ob beim Veitshöchheimer Carneval Club 1966 e.V. oder als Präsident des Fastnacht-Verbandes Franken hat er sich mit viel Herzblut der Fastnachts-Tradition gewidmet und sie weiterentwickelt. Große Verdienste hat er sich dabei auch um die Nachwuchsarbeit erworben: Bernhard Schlereth hat viele Fastnachtstalente entdeckt und gefördert. Darüber hinaus engagiert er sich auch im Vereinsleben von Veitshöchheim und ist kommunalpolitisch aktiv.

Seit 1981 engagierte er sich auf Ortsebene in unterschiedlichen Funktionen als zweiter Clubpräsident, Schatzmeister, Elferrat, Kassenrevisor und Senator beim Veitshöchheimer Carneval- Club, bevor er dann beim Fastnachtsverband Franken (FVF) Karriere machte, zunächst ab 1997 als Schatzmeister und dann von 2003 bis 2020 als dessen Präsident und jetzt als Ehrenpräsident.

Weitere Funktionen übte er zunächst als Beirat im Präsidium des Bund Deutscher Karneval und von 2012 bis vor kurzem als dessen Vizepräsident aus.

Er hat wesentlichen Anteil am Erfolg der BR-Sendung „Fastnacht in Franken“. Nicht zuletzt ihm ist es als langjähriges Mitglied der Veranstaltungsgesellschaft der Fernsehsitzung zu verdanken, dass diese in Veitshöchheim ihre Geschäftsstelle in einem eigenen „Haus der Fränkischen Fasnacht“ einrichtete und 2015 der FVF seinen Sitz von Nürnberg nach hier verlegte. Auch die Bemalung des Fastnachtshauses als Sehenswürdigkeit unserer Gemeinde ging auf seine Initiative zurück und wurde teilweise sogar privat von Bernhard Schlereth finanziert.

Unter seiner Ägide hat sich die Zahl der Mitgliedsvereine des FVF innerhalb von zehn Jahren von 220 auf 320 erhöht und die Zahl der Mitglieder auf 100.000, davon 20.000 Jugendliche. Dies beweist, dass ihm die Jugendarbeit besonders am Herzen liege.

Weiter ist es Herrn Schlereth als Stiftungsvorstand zu verdanken, dass nach umfänglichen Investitionen in Höhe von 4,5 Millionen Euro das völlig neukonzipierte Deutsche Fastnachtsmuseum in Kitzingen im November 2013 ohne Zeitverlust und Kostenüberschreitung eingeweiht werden konnte.

Einmalig in Deutschland ist sein Projekt in Kitzingen eine Deutsche Fastnachts-Akademie zu etablieren, womit Unterfranken als eines der Zentren der Fastnacht erneut aufgewertet wird. Dort werden die Narren ausgebildet, geschult und beraten, außerdem findet Forschungsarbeit dort statt.

Schließlich hat der Urveitshöchheimer Bernhard Schlereth als unermüdlicher Motor mit dem BR zusammen neue Sendeformate entwickelt wie die Närrische Weinprobe, Franken Helau und die Narrennachwuchssitzung "Wehe, wenn sie losgelassen".

Aber nicht nur im Bereich des Bayerischen Kulturgutes "Fasnacht" hat er Spuren hinterlassen. Er leitete viele Jahre den SPD-Ortsverein und war mehrere Jahre stellvertretender Kreisvorsitzender. Außerdem war er Mitglied des Gemeinderates in Veitshöchheim von 1985 bis 2006 und 13 Jahre lang Fraktionsvorsitzender der SPD und von 1990 bis 1996 zweiter Bürgermeister des Ortes. Dem Kreistag gehörte er schon vor 1996 an und wieder von 2008 bis 2020. Kürzlich ist er wieder in den Kreistag nachgerückt und somit wieder aktives Kreistagsmitglied. Zudem war er auch acht Jahre ehrenamtlicher Richter am Landgericht.

Daneben ist Herr Schlereth schon immer ein Aktivposten des Ortsvereins der Arbeiterwohlfahrt. So war er schon 1983 „Schaffer“ beim Bau des Kindergartens in der Steinstraße und steht der AWO bis heute, nach vielfältigen Funktionen im Vorstand, als Revisor zur Verfügung.

Während seiner zehnjährigen Tätigkeit als Vorsitzender des Sportvereins sorgte er für den zukunftsorientierten Um- und Anbau des Sportheims und die Sanierung und den Neubau der angrenzenden Spielfelder.

Acht Jahre lang wirkte Bernhard Schlereth bis Juni 2004 erfolgreich auch als ehrenamtlicher Geschäftsführer der 1994 gegründeten Touristik-GmbH im Würzburger Land, in der sich durch die erfolgreiche Vermarktung des Gebietes von Veitshöchheim bis Zellingen in zehn Jahren die Übernachtungszahlen von 20.000 auf bis zu 45.000 Übernachtungen mehr als verdoppelten.

Von Frühjahr 2015 bis 2020 brachte er seine reichhaltige Erfahrung auch als Aufsichtsrat in der von der Gemeinde damals neugegründeten Mainfrankensäle GmbH mit ein.

Bei der Konzeptionisierung des Seniorenwohnens am Alten Rewe Markt unterstützte Bernhard Schlereth die Gemeinde maßgeblich bei der Generierung von Fördermitteln durch den Freistaat Bayern wofür ich ihm außerordentlich dankbar bin

Zuletzt unterstützte Bernhard Schlereth die Kirchenstiftung des Würzburger Käppele bei der Sicherstellung der Finanzierung der anstehenden Generalsanierung, wobei er Fördermittel in Höhe von rd. 6,5 Mio. Euro generierte.

Für seine Verdienste erhielt Bernhard Schlereth bereits zahlreiche herausragende Auszeichnungen, u.a. den Bayerischen Verdienstorden und den Bundesverdienstorden. Zuletzt wurde ihm am 17.08.2023 im Rahmen eines Festaktes im Kulturzentrum Deutsche Fastnachtakadamie in Kitzingen in Anerkennung seines bedeutsamen Engagements für das kulturelle Leben der Region der sehr seltene Kulturpreis der Unterfränkischen Kulturstiftung des Bezirks 2023 verliehen.

Laudatio des Bürgermeisters für Oswald Bamberger

Auch Oswald Bamberger hat sich seit Jahrzehnten unermüdlich in den verschiedensten Bereichen der Gemeinde und im überörtlichen Gesehen eingesetzt. Sei es in verantwortlichen Positionen in den verschiedensten Vereinen, als ehrenamtlicher Richter und auch in kirchlichen sowie in politischen Gremien.

So war Herr Bamberger bei der Wiederaktivierung des Verschönerungsvereins Veitshöchheim im Jahr 1982 zunächst als Beisitzer und von 2007 bis 2015 als stellvertretender Vorsitzender aktiv. In dieser Zeit (2009) hat die Gemeinde Veitshöchheim die Goldmedaille beim Bundeswettbewerb Entente Florale gewonnen, wobei sich der Verschönerungsverein und Herr Bamberger persönlich sehr stark engagiert haben.

Von 1996 bis 2021 war Herr Bamberger Mitglied der Vorstandschaft des Eigenheimer Verbandes Veitshöchheim, mit knapp 900 Mitgliedern der zweitgrößte Verein unserer Gemeinde. Den ersten Vorsitz des Vereins hatte er von 2015 bis 2021 inne.

Immer dabei war Herr Bamberger, auch bei der Pflege der Grünanlage in der Gartensiedlung und bei der Fortführung des Jahresbaumweges.

Herr Bamberger ist Gründungsmitglied der Kolpingfamilie Veitshöchheim. Auch hier hat er sich von 1992 bis 1996 als 2. Vorstand und seitdem als Beisitzer in der Vorstandschaft aktiv engagiert und eingebracht. Die Kolpingfamilie Veitshöchheim pflegt eine sehr intensive Partnerschaft zu einem kenianischen Kindergarten.

Beim Veitshöchheimer Carneval Club (VCC) ist er seit 1968 Mitglied und seit vielen Jahren Senator des Vereins.

Darüber hinaus ist Oswald Bamberger Mitglied in elf weiteren Vereinen in der Gemeinde (größtenteils seit mehr als vier Jahrzehnten), wobei er diese bei Festen und Veranstaltungen in den letzten Jahrzehnten durch aktive Hilfe immer wieder unterstützt hat.

In den Jahren von 1980 bis 1988 war Herr Bamberger ehrenamtlicher Richter am Landgericht Würzburg. Zudem in der Zeit von 1996 bis 2004 war er ehrenamtlicher Richter am Jugendgericht in Würzburg.

In den Jahren 1969 bis 1973 und von 1983 bis 1988 war Oswald Bamberger aktiv im Pfarrgemeinderat der Kuratie heiligste Dreifaltigkeit in Veitshöchheim.

Seit 2013 bis heute ist er als Kirchenpfleger und Mitglied der Kirchenverwaltung in der Pfarrei St. Vitus Veitshöchheim u.a. für sämtliche Bau-, Sanierungs- und Unterhaltungsmaßnahmen der Pfarrei zuständig. Dazu gehören u.a. auch der Neubau des Bilhildiskindergartens, die Sanierung des Kindergarten St. Martin, der Unterhalt der historischen Pfarrkirche St. Vitus.

Bereits 1973 trat Oswald Bamberger in die Junge Union ein. Deren Ortsvorsitzender war er von 1976 bis 1978. Von 1976 bis 1980 war er zudem stellv. Kreisvorsitzender der JU.

Seit 1975 gehört Herr Bamberger dem CSU Ortsverband Veitshöchheim an, insgesamt 18 Jahre davon als stellv. Ortsvorsitzender. 6 Jahre war er zudem Mitglied im Kreisvorstand der CSU Würzburg Land.

Seit 1978 ist Herr Bamberger ununterbrochen Mitglied des Gemeinderates, 18 Jahre davon als 2. Bürgermeister (1996-2014). Überdies war er 12 Jahre Mitglied des Kreistages Würzburg.

Veitshöchheim pflegt seit dem Jahr 1990 eine sehr intensive Städtepartnerschaft mit der sächsischen Stadt Geithain, die Herr Bamberger von Anfang an begleitete. Seit 2003 bis heute ist Herr Bamberger der offizielle Partnerschaftsbeauftragte der Gemeinde. In dieser Rolle hat er viele Aktionen und Veranstaltungen in Geithain und in Veitshöchheim organisiert und initiiert. Darunter zahlreiche kulturelle Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen, gegenseitige Teilnahme an Festen, Schüleraustausch, Glühweinverkauf auf dem Weihnachtsmarkt in Geithain, Begegnungen von Vereinen sowie Bürgerreisen. Auch um den Austausch der beiden Kommunalverwaltungen hat er sich in den all den Jahren sehr bemüht.

Außerdem sei hier erwähnt, dass Herr Bamberger die aufgezeigten Tätigkeiten teilweise bis heute ausübt, obwohl seine Ehefrau seit etlichen Jahren schwer erkrankt ist und er zusätzlich Aufgaben der Betreuung seiner Frau übernommen hat.

Fotos Dieter Gürz

Kommentiere diesen Post