Heute nahm die Staudigel GmbH im Veitshöchheimer Gewerbegebiet für 300.000 Euro eine 353 kWp starke PV-Anlage mit 893 Modulen in Betrieb
Einen Grund zum Feiern gab es heute bei der STAUDIGEL GmbH in der Benzstraße 8 im Veitshöchheimer Gewerbegebiet für Ursula Staudigel und Martin Hepp, die seit 2002 die Geschicke des auf Akustikbau, Schlitzplatten, Möbelbau, Wandverkleidungen und Serienmöbel spezialisierten Unternehmens mit derzeit 55 Mitarbeitern leiten.
Offiziell in Betrieb ging am frühen Morgen eine große Photovoltaik-Anlage, die die Energieversorgung Lohr-Karlstadt und Umgebung GmbH & Co. KG (DIE ENERGIE) auf dem Flachdach des Unternehmens installiert hat.
Symbolisch zum Startschuss des Sonnenstromes überreichte Marek Zelezny, Geschäftsführer der ENERGIE, den beiden Firmeninhabern eine Torte in Form eines Moduls, originell hergestellt von der Konditorei Schrödl GmbH in Karlstadt.
Die Montage der 893 Ultra-Hochleistungs Module a 395 Wp des chinesischen Unternehmens Trina Solar erfolgte durch DIE ENERGIE auf dem Flachdach des Unternehmens bereits im Juli 2022, auf 13 Grad aufgeständert in die Himmelsrichtungen Süd, Ost und West. Die Inbetriebnahme verzögerte sich dann aber um über ein Jahr, weil aufgrund der durch die Ukrainekrise stark angespannten Marktsituation die 110 kW-Wechselrichter nicht lieferbar waren. Trina Solar ist weltweit einer der größten Hersteller von PV-Modulen mit einer Produktionsstätte in den Niederlanden. Laut ENERGIE-Elektromeister Matthias Väth hat seine Firma in den letzten zwei Jahren bereits 3000 Module installiert.
Die Gesamtleistung der auf dem Staudigel-Flachdach insgesamt eine Fläche von 1670 Quadratmeter bedeckenden Module beläuft sich auf 353 kWp. Die zu erwartende jährliche Erzeugung durch die Module beträgt 340.000 kWh. Der zu erwartende Eigenverbrauchsanteil liegt bei rund 75 Prozent, da in der Firma wöchentlich nur fünf Tage gearbeitet wird. Der jährliche Strombedarf der Firma kann damit zu 16 Prozent mit PV-Strom gedeckt werden. Der Überschuss geht in die Direktvermarktung, das heißt der erzeugte Solarstrom wird an der Strombörse vermarktet und so ins Stromnetz eingespeist.
Assistiert von ENERGIE-Geschäftsführer und Bürgermeister legen Ursula Staudigel und Martin Hepp erstmals den Schalter für die Inbetriebnahme ihrer neuen PV-Anlage um.
Bei Investitonskosten von 300.000 Euro amortisiert sich nach ihrer Aussage die Anlage voraussichtlich nach zehn Jahren.
Kurz danach ist bereits trotz Regenwetters eine gerade erzeugte Leistung von 84,5 kW ablesbar.
Die Firma hat für ihre Mitarbeiter bereits auch drei Ladesäulen für sechs Elektroautos zum kostenlosen Beladen installiert, bislang nur von drei Beschäftigten genutzt.
Mit Zelezny und dessen Photovoltaik-Experten Matthias Väth freute sich auch Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz, dass nun ein großer Gewerbebetrieb aktiv zur Energiewende beiträgt und selbst Strom aus erneuerbaren Energien mit einer Photovoltaikanlage erzeugt. Die von der Gemeinde veranstaltete Wattwanderung im April dieses Jahres hatte zu Best-Practise-Beispielen von Bürgern und zu von der Gemeinde auf ihren Einrichtungen realisierten Photovoltaik anlagen geführt (siehe nachstehender Link).
Die enorme Investition der Staudigel GmbH trägt laut Bürgermeister für das bei der Fortschreibung des Veitshöchheimer Klimaschutzkonzepts im Oktober 2021 formulierte Ziel bei, die Treibhausgasemissionen in Veitshöchheim bis in das Jahr 2040 um 80 Prozent zu reduzieren.
Fotos Dieter Gürz
Info Firma Staudigel
87 Jahre Erfahrung, kombiniert mit motivierten Mitarbeitern, stetiger Entwicklung, Kundenorientierung und Technologie auf der Höhe der Zeit: Das sind die wichtigsten Faktoren für den Erfolg der auf Akustikbau, Einrichtungen für Hotels, Schlitzplatten, Möbelbau, Wandverkleidungen, Serienmöbel spezialisierten seit jeher in Veitshöchheim ansässigen Firma. Das mittelständische Unternehmen mit 55 Mitarbeitern und einer Produktionsfläche von ca. 7.500 Quadratmeter kann als Zulieferer als Referenzen aufweisen: die Einrichtung des Plenarsaales des Bayerischen Landtags und des Europäischen Patentamtes in München, Akustikplatten und Wandverkleidungen in den Mainfrankensälen, Einrichtungen in Hotels auf der ganzen Welt wie zuletzt im Maritim in Amsterdam, die Humboldt-Universität in Berlin, das Würzburger Stadttheater, die Mensa der Würzburger Uni oder zuletzt auch 2000 Quadratmeter der Weltfirma Continental AG (Umsatz 39,4 Milliarden Euro 2022) in Kassel.
Historie
Nach Gründung 1936 als Bau- und Möbelschreinerei Josef Staudigel in der Unteren Maingasse 42 in Veitshöchheim wurden die Räumlichkeiten bereits 1938 zu klein, die Schreinerei zog in die Thüngersheimer Straße um. In den Kriegsjahren 1940 bis 1945 ruhte der Betrieb.
Ab 1945 führte Johanna Staudigel, die Mutter von Waldemar Staudigel, den Betrieb als Bau- und Möbelschreinerei fort. Ab 1951 leitete Hans Möggenried (Stiefvater) die Geschicke der kleinen Firma.
1964 übernahm Waldemar Staudigel die Geschäfte und siedelte 1972 in das neu angelegte Gewerbegebiet von Veitshöchheim, Raiffeisenstraße 5, um. Das Einzelunternehmen Waldemar Staudigel wurde 1977 in die INNENAUSBAU STAUDIGEL GmbH eingebracht und die Produktionsfläche wurde gleichzeitig auf 1.000 m² erhöht.
1984 expandierte das Unternehmen weiter, ein Umzug in die Oberdürrbacher Straße 1 / Benzstraße 8 wurde nötig. Die Produktionsfläche wuchs auf 4.500 m² und wurde 1998 auf insgesamt 7.500 m² erweitert. Ebenso ist die Zahl der Mitarbeiter inzwischen auf rund 55 angestiegen.
Zum 01.01.2002 wurde die STAUDIGEL GmbH aufgrund des Generationswechsels gegründet. Die Geschäftsführung liegt seitdem in den Händen von Ursula Staudigel und Martin Hepp.
An die 40 an Klimaschutz und Energiewende Interessierte konnte am Samstag 22. April Bürgermeister Jürgen Götz zusammen mit seinem Klimaschutzmanager Jan Speth (rechts) zu Beginn der 1. von Speth...
Link auf Artikel vom 23.4.2023