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Eine wahnsinnige Leistung: 60 Jahre Betriebszugehörigkeit von Monika Hoier, seit 2002 als Chefin des Autohauses Keller

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

60 Jahre Tätigkeit in ein und demselben Unternehmen: Dieses einzigartige phantastische Leistung konnte am 1. August 2023 die seit ihrer Geburt in Veitshöchheim ansässige Monika Hoier im von ihrem Vater Erwin Keller 1946 gegründeten Autohaus Keller feiern.

Im Bild  oben (Foto Dieter Gürz) ist die Jubilarin an ihrem Arbeitsplatz mit ihrer Enkelin Fabienne zu sehen, wo sie schon seit Fertigstellung des Hauptbetriebsgebäudes im Jahr 1978, also nun schon seit 45 Jahren anzutreffen ist. Seit dem Tod ihres Vaters 2002 leitet Monika Hoier die Firma mit derzeit 60 Mitarbeitern zunächst als Einzelunternehmen und seit der Überführung in eine GmbH im Jahr 2016 als Geschäftsführerin, als VW und Audi Partner. Die Marken SKODA und SEAT kamen vorausschauend dazu.

Auf ihr "wahnsinniges" Betriebsjubiläum stoßen auf dem Foto unten mit ihr die Belegschaft und im Bild links (Fotos Autohaus) in dritter Generation ihr Sohn Roland (Serviceleiter, seit 2000 im Betrieb) und ihre Tochter Maria (Prokuristin, seit 2010 im Betrieb) an.

Am 01.08.1963 hatte Monika Hoier nach der Schulzeit in der örtlichen Vitus-Grundschule, vier Jahren im Internat der Englischen Fräulein in Bad Kissingen und zwei Jahren in Würzburg eine Ausbildung als Bürokauffrau im Autohaus ihres Vaters begonnen. Wenn Not am Mann in der Werkstatt war, so erinnert sie sich, hatte ihr Vater kein Problem, sie um Mithilfe zu bitten, was für sie selbstverständlich war, sei es, Autos sauber zu machen, die Fettpresse zutreten oder Bremsen zu entlüften. Der Betrieb hatte damals zehn Mitarbeiter.

Ihre Mutter Anny, die kaufmännisch den Betrieb ihres Vaters führte, gab ihr dann ihr gesamtes Wissen weiter, so dass sie dann nach deren Tod diese Aufgabe wahrnehmen konnte, sprich für die Buchhaltung, den Verkauf und die Lohnkalkulation der Firma zuständig zu sein. Von ihrer Mutter habe sie auch im Gegensatz zu ihrem oft polternden Vater die menschliche Art geerbt, bis heute Mutter der  Kompanie (Firma) zu sein. Ihr Bruder Bernhard war bis zu seinem Tod 2005 Werkstattleiter.

Auch im Alter von 76 Jahren denkt die Geschäftsführerin (Foto Dieter Gürz) noch lange nicht ans Aufhören, lenkt  wie seit jeher an sechs Werktagen von zehn bis 17 Uhr voller Tatenkraft und Energie im Büro die Firma, ohne Stress zu spüren, ist ständig am Überlegen, wie sie das Unternehmen, wo sie mit 51 Prozent die Majorität besitzt, beispielsweise energietechnisch und auch digital voranbringt. Ihre beiden Kinder, die gleichberechtigt zu 49 Prozent beteiligt sind, wirken nach ihren Worten dabei natürlich tatkräftig mit.

In den 77 Jahren Autohaus-Keller hätten sich die Reparaturmethoden und die Arbeitsweise gewaltig geändert. So gab es früher Werkzeuge und Hilfsmittel wie Amboss, Schmiedefeuer, Brecheisen, Flaschenzug, Ketten- und Stahlseile, einen Wagner als Mechaniker und einen Sattler für den Innenraum. Schon 2012 hatte Monika Hoier bei der Eröffnung des neuen Karosserie- und Reifenzentrums festgestellt, dass es ein computergesteuertes Richtsystem anhand von eingespeicherten Messwerten gebe und die Präzision in der Schweiß- und Verbindungstechnik das A und O sei. Das Autohaus sei dem Ruf der Moderne gefolgt und habe dementsprechend die Methoden und  Arbeitsplätze angepasst. " Diese Entwicklung ist seitdem insbesondere auch durch die Elektroautos  weiter fortgeschritten.

Wichtig war ihr stets, dass die Firma nicht nur auf einem Standbein steht, also sich nicht nur auf ein Fabrikat spezialisiert. So hat das Autohaus einen Abschleppdienst, ein Räderhotel, Karossiereinstandsetzung und hierzu auch eine Leistungsvereinbarung mit der HUK bei Unfallschäden.

Voller Stolz ist die Familie, dass ihr Autohaus 2022 zu den 18 besten Audi-Betrieben von 1.350 Audi-Partnern deutschlandweit gehört. Diese hohe Auszeichnung der Audi AG konnten Roland und Maria Hoier bei der Verleihung auf Malta entgegennehmen (Foto Autohaus). Bereits 2019 konnte der Betrieb zum fünften Mal den Titel „Audi Top Service Partner“ gewinnen.

Großer Stolz erfüllt Monika Hoier auch, dass inzwischen auch zwei Enkelinnen nun schon in vierter Generation in der Kfz-Branche ihre betriebliche Zukunft sehen. So schloss gerade, in die Fußstapfen ihrer Oma und ihrer Tante tretend, Rolands Tochter Fabienne außerhalb der Firma ihre Ausbildung zur Automobilkauffrau ab und beginnt deren Schwester Sophie Anfang September eine Ausbildung zur Kfz-Mechatronikerin.

Überhaupt stand für Monika Hoier ihre Familie und der Betrieb bisher stets im MIttelpunkt ihres Lebens. 1970 hat sie Günther Hoier geheiratet, bekam Roland  1975 und Maria 1983 und freut sich jetzt über ihre vier Enkel.  Ihren 70. Geburtstag feierte sie mit ihrer Großfamilie in Marokko und ihren 75. in Ägypten. So hat sie auch keine Zeit für Hobbies, außer Radfahren in der Umgebung und Wandern in den Bergen im Urlaub, lange Zeit auch Skifahren, wo sie einen Bein- und auch einmal einen Armbruch erlitt. Die Frohnatur konnte sie sich ansonsten bisher, wie sie erzählt, bester Gesundheit erfreuen.

77 Jahre Autohaus Keller

Gerade aus der Kriegsgefangenschaft im Februar 1946 zurückgekehrt, machte Erwin Keller im Alter von 25 Jahren aus der Not eine Tugend, in dem er sich der Instandsetzung liegengebliebener Autowracks widmete und so den Grundstein für sein eigenes Unternehmen legte.

Erwin Keller reparierte bei seinen Kunden vor Ort und im kleinen Hof des elterlichen Hauses in der Kirchstraße 1 (Ecke Obere Maingasse), wo auch Monika Hoier ihre Kindheit verbrachte. Das Anwesen  wurde im Rahmen der Altortsanierung abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der heute noch im Besitz der Familie ist (Fotos Dieter Gürz).

Ein Jahr später hat Erwin Keller das neben dem Rangierbahnhof liegende, im Krieg von der Bomben getroffene Grundstück der heutigen Scheffelstraße 1 im damaligen Gewerbegebiet von Veitshöchheim gekauft. Hier entstand nach Verfüllung der Bombentrichter in Eigenbau die erste Werkstatt mit Grube, Flaschenzügen und einer Laufkatze. Das Baumaterial waren selbstgefertigte Schlackensteine, der Zement wurde im Tauschhandel.  

Die neu gebaute Werkstatt lief gut. Aus ausgebrannten, stehen gebliebenen Fahrzeugen baute Erwin Keller mit seinem Vater, ein gelernter Wagner, erste gebrauchsfertige Fahrzeuge, die bestellten Stückzahlen konnte er gar nicht herstellen. Als 1950 Keller die DKW-Vertretung angeboten wurde, kam auch der Handel mit DKW Motorrädern in Schwung, die waggonweise nach Veitshöchheim kam. Es entstand die erste mechanische Tankstelle, so rund wie eine Litfaßsäule mit Benzin-Öl-Gemisch für die Zweitakter-DKW-Autos. Gefragt waren auch DKW-Autos mit Frontantrieb und der DKW-Schnelllaster.

Ein zusätzliches Standbein schuf Erwin Keller mit Landmaschinen wie Fräsen und Schmalspurschleppern für den privaten Einsatz durch Übernahme der Vertretung von BUNGARTZ und Holder für  Unter- und Mittelfranken, denn viele hatten einen Acker, einen Weinberg oder einen großen Garten zur Eigenversorgung.

1963, also vor 60 Jahren trat Monika Hoier in die Firma ein. 1966 kam der erste Neubau der Tankstelle CALTEX mit Pflegehalle und Verkaufsraum, die einem Pächter übertragen wurde. Es wechselten dann im Laufe der Jahre die Marken zu TEXACO, dann DEA bis schließlich das Autohaus  die Tankstelle an SHELL verpachtete.   

Aus der DKW Vertretung wurde die Auto Union und nach deren Verbindung mit NSU dann AUDI. 1996 kam der VW-Vertrag hinzu.

1970 stieg Monikas jüngerer Bruder Bernhard als Kfz-Meister in den Betrieb ein.  Zu viert haben dann die Kellers 1976 den Neubau des heutigen Stammhauses mit Büro, Teiledienst und zusätzlich zehn Arbeitsplätzen in Angriff genommen und 1978 bezogen.

2000 kommt mit ihrem Sohn Roland Hoier bereits die dritte Generation in die Firma, die zu diesem Zeitpunkt schon 25 Mitarbeiter hatte. Kurz darauf kam die Erweiterung an die bestehende Werkstatt mit weiteren sechs Arbeitsplätzen mit zusätzlicher Ausstellungsfläche und Teilelager.

Im Jahr 2002 ist  Monika nach dem Tod ihres  Vaters und Firmengründer Erwin Keller die neue Inhaberin der Firma mit damals 35 Mitarbeitern. Leider verstarb 2005 auch ihr Bruder Bernhard den Kampf gegen den Krebs und verstarb viel zu früh. 2010 kam dann Monikas Tochter Maria in den Familienbetrieb.

 

Ein Meilenstein in der Geschichte des Autohauses war das Jahr 2012, als Monika Hoier voller Stolz mit ihren Kindern Roland und Maria und 55 Mitarbeitern mit dem neuen Karosserie- und Reifenzentrum in der Scheffelstraße 1 die Fertigstellung eines zweiten Betriebes als weiteres Standbein des Autohauses feiern konnte. (siehe nachstehender Link auf Bericht vom 12.12.2012) - Fotos Dieter Gürz

Zum 1. Januar 2016 führte Monika Hoier ihr Einzelunternehmen in die Autohaus Keller GmbH über, in der sie mit 51 Prozent und ihre beiden Kinder gleichberechtigt zu 49 Prozent das Stammkapital halten.

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