Die Pflege vor Ort in Veitshöchheim – Bericht über Info-Veranstaltung des VdK-Ortsvereins Veitshöchheim am 11.5.2023
Foto VdK von der Infoveranstaltung im Rathaus: v.l.n.r. Bürgermeister Jürgen Götz, Christina Fechner (HolosSana), Christina Feiler, Barbara Bender (St. Hedwig), Reiner und Antje Benkert (Tagespflege Rhö), Gertraud Azar, Barbara Heller (Kommunalunternehmen), Jessica Funk-Roger (St. Stephanus), Marlene Grossmann, Bernd Welti (VdK)
Der VdK Ortsverein hat begonnen, in diesem Jahr eine Reihe von Vorträgen zum Thema Pflege und Alter im Rathaussitzungssaal anzubieten. Begonnen wurde schon im März, als der Kreisgeschäftsführer des VdK, Herr Kellershohn, zu staatlichen Leistungen referiert hat. Bei der nächsten Veranstaltung für über 40 Teilnehmer ging es weiter mit der Vorstellung der Pflegeeinrichtungen in Veitshöchheim.
Die Frauenbeauftragte im Ortsverband Veitshöchheim und stellvertretende Frauenbeauftragte im Kreisverband, Gertraud Azar, begrüßte die Verantwortlichen der anwesenden Pflegeeinrichtungen, von Caritas St. Stephanus und St. Hedwig sowie HolosSana und Rhön-Tagespflege; ebenso weitere Gäste vom Kommunalunternehmen, Bürgermeister Jürgen Götz, 2. Bürgermeister Elmar Knorz und die Referentinnen für Senioren und Behinderte des Gemeinderats Marlene Goßmann und Christina Feiler.
Gertaud Azar betonte, dass sie trotz Mitarbeit im Seniorenbeirat wenige Infos zum Thema Pflege und Alter, vor Allem vor Ort, hatte, als sie mit der Arbeit im VdK begonnen hat. Davon ausgehend dachte sie, dass es auch anderen Mitbürgern ähnlich ergeht. Deshalb kam der Gedanke, auf alle Möglichkeiten, die sich für Pflegebedürftige in Veitshöchheim ergeben, in einer gemeinsamen Veranstaltung vorzustellen; Was machen diese Einrichtungen und wo liegt der Unterschied?
Begonnen wurde mit Barbara Bender vom Caritas Seniorenheim St. Hedwig. St. Hedwig ist das Seniorenheim im Herzen Veitshöchheims. Es besitzt 94 Einzelzimmer in der Größe von ca.23 bis 32 qm für ältere Damen und Herren, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation und ihres Pflegebedarfs nicht mehr in ihrem häuslichen Umfeld leben können. Dabei sind die Bewohner oft nur kurz, im Ausnahmefall jedoch auch bis zu 11 Jahren, im Haus. St. Hedwig verfolgt ein offenes Konzept. Abgeschlossene Stationen gibt es nicht. Die meisten Bewohner kommen aus Veitshöchheim und bleiben damit in ihrem sozialen Umfeld.
Weiter ging es mit der Caritas Einrichtung St. Stephanus mit Jessica Funk Roger. St. Stephanus ist eine Einrichtung der ambulanten Pflege in der Bahnhofstr. Der Einzugsbereich reicht von Veitshöchheim bis Thüngersheim und Gadheim. Es sind 27 Mitarbeiter beschäftigt. Außerdem gibt es 8 Schülerinnen aus anderen Ausbildungseinrichtungen, mit denen ein Kooperationsvertrag besteht. Eine Mitarbeiterin macht durchschnittlich 5 Hausbesuche am Tag. Die Leistungen sind außerdem Verhinderungspflege, Entlastungsleistungen und Behandlungspflege. Des Weiteren gibt es eine Hauswirtschafterin, die sich um Tätigkeiten im Haushalt kümmert und die als Kassenleistung abgerechnet werden kann. In nächster Zukunft soll noch ein Therapiehund zur Verfügung stehen.
Auch bei HolosSana mit Christina Fechner gibt es die Leistungen im pflegerischen Bereich. Darüber hinaus stehen noch 6 Hauswirtschafterinnen zur Verfügung, die auch ohne Kassenleistung abgerufen werden können. Von den 20 Mitarbeitern sind 4 männlich. Zusätzlich gibt es noch 4 ext. und 2 interne Schüler, sowie eine Palliativschwester. HolosSana befindet sich An der Steige und ist seit 3 Jahren auf dem Markt. Die Tagespflege Rhön mit H. und Fr. Benkert wurde 1996 in Bad Kissingen gegründet und hat erst seit kurzem einen Standort in der Thüngersheimer Str. Eine Tagespflege ist eine Einrichtung, in der Pflegebedürftige tagsüber betreut werden. Den Abend und die Nacht verbringen sie zu Hause. Die Tagespflege verfügt über einen Fahrdienst, der die Pflegebedürftigen jeweils abholt und nach Hause bringt. Wie oft und wie lange man die Tagespflege in Anspruch nehmen möchte ist jedem selbst überlassen. In der Tagespflege Rhön wird täglich von einer Hauswirtschafterin frisch gekocht. Um sich mit dem Konzept vertraut zu machen, ist eine Besichtigung der Einrichtung möglich, ebenso wird ein Schnuppertag angeboten. 30 Plätze stehen zur Verfügung. Neben der Hauswirtschafterin gibt es noch 3 Kräfte davon 2 in Vollzeit. Ebenso ist ein Bett für Pflegebedürftige vorhanden.
Der Landkreis Würzburg bietet durch das Kommunalunternehmen mit Barbara Heller und Angelika Kraus hauptsächlich Beratung an. Hierzu gibt es eine Fachstelle für pflegende Angehörige. 80-85% der Pflege finden in der Häuslichkeit statt. Es wird auch aufsuchende Beratung angeboten z.B. zum Wohnumfeld. In Kooperation mit Halma wird der Pflegestützpunkt Würzburg Bahnhofstr. betrieben. Ein Schwerpunkt der Beratung betrifft Demenz.
Barbara Bender und Bürgermeister Götz berichten noch auch über die neue Einrichtung auf dem alten REWE Gelände. Dort entsteht ein Objekt für betreutes Wohnen. Im Haus 1 vermietet die Gemeinde 16 Wohnungen im Rahmen des sozialen Wohnungsbaues. Im Haus 2 Träger betreibt die Caritas ambulante Wohngemeinschaften. Es sind 11 Wohnungen von 50-76 qm vorgesehen.
In allen Pflegeeinrichtungen ist Beratung kostenlos.
In der anschließenden Diskussion wurden noch Fragen zur Nachtpflege gestellt. Diese ist in der näheren Umgebung bisher nur in Karlstadt möglich.
Um die Angehörigen zu entlasten, wird demnächst von der Tagespflege Rhön auch eine Wochenendpflege angeboten.
Die dringend benötigte Kurzzeitpflege ist wegen Personalengpässen und Platzmangel in Veitshöchheim nahezu nicht möglich, da die Plätze schon lange Zeit ausgebucht sind. Gleiches gilt für Verhinderungspflege, soweit es nicht ambulant geht.
Auf die Frage nach Tieren zeigten sich alle Einrichtungen offen. Frau Bender (St. Hedwig) berichtete sogar von Pferden auf dem Gelände des Seniorenheims.
Erfreulich ist die Möglichkeit der Absprachen zwischen den Diensten, so dass eine Kombination zwischen Tagespflege und ambulanten Diensten machbar ist.
Bernd Welti, der Vorsitzende des VdK Ortsverbandes, wies darauf hin, dass die Personalnot in nächster Zeit wohl nicht behoben werden wird.
Wer Hilfe sucht kann sich auch an die Nachbarschaftshilfe wenden. Diese agiert im Vorfeld von Pflegebedürftigkeit und vermittelt ehrenamtliche Helfer für begleitende Tätigkeiten. Hier muss jedoch strikt abgegrenzt werden zu Pflegeleistungen mit und ohne Kassenleistungen, wie es die ambulanten Pflegdienste anbieten.
Eine Möglichkeit der Betreuung durch Ehrenamtliche sind auch die sog. Pflegebetreuer, für die die AOK, der VdK und die AWO Ausbildungen anbieten. Auch hier ist eine reine Pflegeleistung nicht möglich.
Wegen des kompakten Programms konnte das Thema Finanzierung nicht angesprochen werden.
Hierfür gibt es eine Nachfolgeveranstaltung am 14.6. bei der RA Nied referieren wird.
Hier noch ein paar Hilfen, die man sich organisieren kann, wenn es nötig wird:
Essen auf Rädern
- - Paritätischer Pflegedienst : Herr Gunnar Stövesand, Weinbergstr. 5, 97261 Güntersleben, Tel. 09365/881007
- - Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Würzburg : Frau Jutta Zenns, Zeppelinstr. 3, 97074 Würzburg, Tel. 0931/8000 853
- - Malteser Würzburg: Frau Elisabeth Kuhn, Mainaustr. 45A, 97082 Würzburg, Tel. 0931/4505240
- - Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.: Frau Ulrike Schell, Waltherstr. 6, 97074 Würzburg, Tel. 0931/79628-99
- - - Meyer Menü: Herr Deines (Tel. 0931 7304746 0), Delpstr. 4-8, 97084 Würzburg Tel. 0800 150 150 5 (gebührenfreie Bestell-Hotline)
Haushaltsnahe Dienstleistungserbringer Raum Würzburg mit Kassenzulassung
- Home Instead Eiseneckstr. 1, 97082 Würzburg Stadt/Landkreis WÜ 0931/7304540 wuerzburg@homeinstead.de
- - Hilfedienst Bahnhofstr. 37, 67105 Schifferstadt Stadt/Landkreis WÜ 0931/49738220 kontakt@hilfedienst.com
- - HolosSana An der Steige 2a 97209 Veitshöchheim Stadt/nördlicher Landkreis WÜ 0931/30499890 info@HolosSana.de
- - HWF Mainfranken Schafhofweg 7, 97234 Reichenberg Stadt/Landkreis WÜ 09366/980678 info@hwf-mainfranken.de
Text: Gertrud Azar
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