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Bilhildiskindergarten feierte in abgespeckter Form 155 Jahre Kindergarten Bilhildisheim, 50 Jahre Kindergarten St. Bilhildis und zehn Jahre im Neubau

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Der Bilhildiskindergarten feiert in diesem Jahr das 155jährige Jubiläum des Kindergartens Bilhildisheim, 50 Jahre Kindergarten St. Bilhildis und 10 Jahre im Neubau in drei Teilen. Die erste Veranstaltung ging am Samstag, 20. Mai mit dem Bilhildisfest, der ersten Feierstation im und wie im Bild oben zu sehen vor dem Kindergarten über die Bühne. Die zweite Veranstaltung ist das Sommerfest am 16.Juni und die dritte ein Mitarbeitendenfest.

Im Mittelpunkt des abgespeckten Bildhildisfestes stand naturgemäß die heilige Bilhildis, die Namensgeberin des Kindergartens, deren Bildnis auch dessen Eingang ziert. Traditionell am Sonntag vor Pfingsten wird in Veitshöchheim der hier in der Mitte des 7. Jahrhunderts geborenen Heiligen gedacht. Die Gründerin des Mainzer Klosters Altomünster wird in Veitshöchheim seit 1720 als Ortspatronin verehrt. Im Bild oben freuen sich KiGa-Leiterin Angelika Vey-Rossellith und ihr Mitarbeiterinnenteam, dass die Bilhildisbüste von ihrem Stamm in der Vituskirche nun zum Bilhildisfest in den Kindergarten kommen konnte.

In der ersten Stunde konnten die 60 gekommenen Kinder im Innenbereich Fähnchen gestalten, basteln, spielen und dekorieren. Groß war die Freude über den  vom Kindergartenträger zum Jubiläum beschafften Sandkästen.

Im zweiten Teil des Festes auf der Wiese vor dem Kindergarteneingang stand dann das Leben der Heiligen Bilhildis mit Liedern wie "Herein, Herein, wir feiern heut ein Fest, weil Gott uns alle liebt" und Geschichten im Mittelpunkt des Geschehens.

Die kleine Alessia verkörperte das Bildnis der Bilhildis.

Die Kiga-Leiterin führte mit Kindern Szenen aus dem Leben der Heiligen auf, so auch wie sie gegen ihren Willen mit dem ungetauften, in Würzburg residierenden Herzog Heden vermählt wurde, wie sie heimlich per Schiff auf dem Main nach Mainz zu ihrem Onkel  Bischof Rigibertus reiste und nach dem Tod ihres Mannes  das Altmünster genannte Benediktinerinnenkloster gründete und bis zu ihrem Tod als Äbtissin leitete.

Pfarrer Christian Nowak war mit seinen Ministranten gekommen, um dann die Bilhildisbüste per Prozession unter den Klängen der kleinen Kirchenmusikgruppe  wieder zurück zur Vituskirche zum Festgottesdienst zu geleiten.

 

alle Fotos Dieter Gürz

Im Bild freuen sich KiGa-Leiterin Angelika Vey-Rossellit und ihr Mitarbeiterinnenteam, dass die Bilhildisbüste von ihrem Stamm in der Vituskirche nun zum Bilhildisfest in den Kindergarten kommen konnte.

KiGa-Leiterin Angelika Vey-Rossellit sagt zur Begründung, warum diese Jubiläen dreigeteilt gefeiert werden: "Wir wollen als Kindergartengemeinschaft zusammenwachsen. Es soll ein Fest sein, wo nur sehr wenige helfen müssen und das Helfen im Rahmen bleibt. Die Coronazeit hat nicht nur die Familien, sondern auch unsere Mitarbeitenden vor große Herausforderungen gestellt."

Im Kindergartenbereich konnte zwar wieder an Vor-Corona-Zeiten angeknüpft und die Gremienarbeit wie Kindergartenrat, Kinderparlament und die Wahlen zum Kindergartensprecher intensiviert werden. Auch die Sprechstunde konnte wieder stattfinden. Krankheitsbedingte Ausfälle, der Wunsch der Kinder und Familien nach Sicherheit habe dazu geführt, in erster Linie den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten. So erschien ein Fest im kleinen Rahmen  das richtige, zumal die Krankheitswellen nicht abreißen.

Die Leiterin äußerte sich auch dazu, was sich geändert in den Letzten 10 bzw. 50 Jahren:

"Ohne professionelle Kinderbetreuung können Familien ihre Lebenswelt nicht mehr gestalten. Aber auch in der Kinderbetreuung sind Veränderungen spürbar. Waren früher oft junge oder wenn schon Ältere, dann alleinstehende Fräuleins als Erzieherin beschäftigt. Allein die Gruppengröße zeigt uns wie sehr sich das Berufsbild geändert hat: Früher wurden im Bilhildisheim noch 60 Kinder von einer Schwester der Maria Stern Schwestern betreut. Sie war gelernte Erzieherin oder Kindergärtnerin.

Vor 50 Jahren plante man den ersten kath. Kindergarten St. Bilhildis mit einer Gruppengröße von 34 Kindern mit jeweils einer Erzieherin. Gleich danach kam eine Gesetzesänderung und die Gruppengröße war auf 25 beschränkt. Da hatten die Kinder viel Platz und große Gruppenräume…

Die Zeiten ändern sich… vor ca. 20 Jahren fing es an, dass Mütter berufstätig waren und kein Großelternteil zuhause war. Wir hatten damals mit den Eltern überlegt und so ist die Schulkindbetreuung und die Kleinkindbetreuung entstanden. Zuerst ohne große gesetzliche Regelungen und ohne viel Geld. Wir sind zu einem Kinderhaus geworden. Und hier hat sich schon gezeigt, dass wir Vorreiter waren, um eine Kindertageseinrichtung Zukunft fähig zu machen. Eine Verwaltungskraft, später Verwaltungsleitung wurde angestellt um Kita-leitung und den Träger zu entlasten.

Das neue, jetzt schon zehn Jahre alte Haus, steht für Qualität, Offenheit, Wertevermittlung im Sinne einer Verantwortung für mich, den anderen und unserer Schöpfung/ Erde. Das Lernen schon die Kleinsten: Sei es beim Kartoffellegen, der Regenwurmzucht oder dem Mülltrennen und Müll vermeiden. Unsere Kraft für die Arbeit schöpfen wir aus unserem Glauben. Deshalb feiern wir dieses Bilhildisfest, deshalb verbringen wir Zeit beim Malen und Spielen und auch beim Essen miteinander."         

155 Jahre Kindergarten Bilhildisheim

Bereits im Mai 1852  beschlossen die Gemeinderäte die Errichtung einer Kinderbewahranstalt. Bis zum Jahr 1867 musste man jedoch warten, bis nach Absegnung durch die königliche Lokalschulinspektion ein Vertrag mit dem Mutterhaus der Franziskanerinnen vom Kloster Maria Stern in Augsburg über den Unterricht der weiblichen Schuljugend und der Leitung der Kinderbewahranstalt geschlossen werden konnte.
 
Stationen der Unterbringung waren zunächst die gemeindlichen Gebäude in der Herrnstraße 17, ergänzt ab 1915 durch einen Spielplatz am Schießturm an der Hofgartenmauer, ab 1932 das umgebaute alte Gaswerk in der Thüngersheimer Straße, bis dann am 1. Juli 1973 die Einweihung des Bilhildiskindergartens an der jetzigen Stelle erfolgte und vor zehn Jahren mit dem Neubau der Kindergarten zum Familienpädagogischen Kompetenzzentrum weiterentwickelt wurde.
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