Hilmar Laug ist neuer Feldgeschworener der Gemeinde Veitshöchheim als Nachfolger von Edmund Pabst
Bürgermeister Jürgen Götz nahm in seinem Amtszimmer dem neuen Feldgeschworenen der Gemeinde Veitshöchheim Hilmar Laug (Jahrgang 1956) den in der Feldgeschworenenordnung Bayerns vorgeschriebenen Eid für eine gewissenhafte und unparteiische Erfüllung seiner Amtspflichten, Verschwiegenheit und zeitlebens Bewahrung des Siebenergeheimnisses ab.
Nach der Vereidigung wünschten ihm Bürgermeister und Obmann Werner Röhm alles Gute für seine verantwortungsvolle Aufgabe als Nachfolger des Feldgeschworenen Edmund Pabst.
Laug gehört nun offiziell nach vorheriger Wahl durch die Gemeinschaft und Billigung durch den Gemeinderat zu den sieben Feldgeschworenen, die die 902 Hektar große Gemarkung Veitshöchheim zu betreuen haben. Dazu zählen neben Röhm weiter Franz-Josef Weißenberger, Peter Lampatzer, Hans Nieberler, Michael Köhler und Karl Wolf.
Daneben gibt es für die 170 Hektar große Gemarkungsfläche von Gadheim noch eine zweite Feldgeschworenen-Gemeinschaft im Ort mit vier Mitgliedern.
Hilmar Laug ist quasi ein „Altveitshöchheimer“ der sein ganzes Leben seinen Erstwohnsitz in Veitshöchheim hatte. Der fast 67 jährige ist hier aufgewachsen. Er war nach seinem Maschinenbaustudium in Schweinfurt über 40 Jahre in leitender Funktion bei der DB tätig, die letzten sieben Jahre bei der DB Regio Bayern für die Betriebsdurchführung in ganz Bayern zuständig und verantwortlich war. Seit dem 1. März 2023 ist er nun endgültig im Ruhestand. So hat er nun wieder etwas mehr Zeit für das Außerberufliche. Auf die Frage, was ihn dazu bewegt hat, sich als Feldgeschworener zur Verfügung zu stellen, antwortete Laug: „Die Flur in und um Veitshöchheim hat mich schon immer interessiert und ich kenne sie relativ gut. Als alter Veitshöchheimer, der über die lange Zeit die ich hier wohne viel zu Fuß aber auch mit dem Rad, in und um Veitshöchheim unterwegs war und ist, stelle ich mich gerne für dieses Ehrenamt zur Verfügung, sicher kann ich da noch das eine oder andere dazulernen und mich und mein Wissen sinnvoll einbringen“.
Der Bürgermeister dankte Edmund Pabst für seine aktive Zeit als Feldgeschworener seit März 2000 mit einem Präsentkorb (im Bild links hatte ihn damals der damalige Bürgermeister Rainer Kinzkofer vereidigt). Aufgrund seines Alters von 80 Jahren war Pabst aus dem aktiven Dienst ausgeschieden. Feldgeschworener bleibt er bis Lebensende.
Fotos Dieter Gürz
Die Feldgeschworenen haben aufgrund ihrer großen Ortskenntnis eine Mittlerfunktion zwischen Kommunen, Vermessungsbehörden und den Grundstückseigentümern und sind trotz satellitengesteuerter Vermessung und computergesteuerter Berechnung unverzichtbar.
Zuletzt hatten die Veitshöchheimer Feldgeschworenen bei der Vermessung des neuen Baugebietes "Sandäcker" 270 Grenzsteine zu setzen. Traditionsgemäß graben sie dabei nur ihnen bekannte Zeichen aus Metall, Glas, Ton oder Ähnlichem auf eine bestimmte Art und Weise mit ein. Dieses sogenannte Siebenergeheimnis ist für die Eingeweihten ein sicheres Indiz dafür, ob ein Grenzstein eventuell versetzt wurde. Das Siebenergeheimnis darf nur mündlich an Nachfolger weitergegeben werden.
Traditionell von sich aus führen die Feldgeschworenen die Grenzgänge im Frühjahr und im Spätherbst durch, bei der sie auf den Feld- und Waldwegen die Grenzzeichen überprüfen. Oft nehmen sie beim Gemarkungsgrenzgang entlang der aus der Echterzeit stammenden großen historischen Grenzsteine auch Schulklassen mit.