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Baustelle Geithainer Allee: Ingenieurbüro bezeichnet Leimkötter-Kritik an der Bauweise als absurdum

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

In einem Kommentar zum Bericht über den Stand der Bauarbeiten in der Geithainer Allee vom 25. September 2022 (siehe nachstehender Link) hatte Dieter Leimkötter u.a. den Umfang des Ausbaubereichs und die Bauweise kritisiert. Hierzu nimmt nun Dipl.-Ing. (FH) Klaus Maaßen vom von der Gemeinde beauftragten Ingenieurbüro Stubenrauch GmbH in Königsberg wie folgt Stellung:

"Wie bereits bei seinem Schreiben zur Günterslebener Straße wäre es meiner Ansicht nach besser gewesen, wenn er sich vorher bei den Fachleuten informiert hätte.

Punkt 1 : Die Geithainer Allee war vorher an der Querungsstelle 6,50 m breit. Durch den Einbau der Mittelinsel mit 2,50 m Breite und der beiden daran vorbeiführenden Fahrspuren von je 3,50 m Breite ergibt sich ein neuer Querschnitt von 9,50 m. Diese Verbreiterung muss nach der 8,50 m langen Mittelinsel wieder auf die alte Breite zusammengezogen werden. Diese Verziehung bedingt die Länge des Ausbaubereiches und ist im Lageplan ersichtlich.

Die Querungsstelle unterliegt der Förderung durch die Regierung von Unterfranken. Dabei sind die geltenden Ausbaurichtlinien zu beachten, die bei der Verkehrsbelastung der Geithainer Allee eine Dicke des frostsicheren Oberbaues von 60 cm erfordern.  Zudem wurde auf dem planmäßigem Aushubniveau die geforderte Tragfähigkeit nicht erreicht, so dass eine Untergrund- stabilisierung notwendig wurde. Um die Argumentation des Verfassers ad absurdum zu führen, sei angemerkt, dass dazu das alte Ausbaumaterial verwendet wurde, um die Umwelt und den Gemeindesäckel zu entlasten (hätte er beim zuständigen Vorarbeiter erfragen können).  Dadurch konnte der frostsichere Oberbau um 10 cm reduziert werden, was zusätzlich ca. 150 t neues Schottermaterial ersparte.

Im Ausbaubereich alt vorhanden war nach dem ca. 12 – 14 cm dicken Asphalt eine sehr feinkörnige Schotterschicht von rd. 30 cm Dicke.  Ein Ausbau nur des Verbreiterungsstreifens auf die erforderliche Frostdicke und ein Belassen des alten Reststückes hätte 2 unterschiedlich dicke und unterschiedlich gelagerte Baukörper ergeben, bei deren unterschiedlichem Setzungsverhalten  kurz über lang mit einem Abreißen des Anbaubereiches und einem Riss längs der bergseitigen Fahrspur zu rechnen gewesen wäre.

Punkt 2 : Auch zur Entlastung der Umwelt und des Gemeindesäckels wurde die Asphaltdecke in einem Zuge abgefräst. Ein abschnittsweises Abfräsen hätte mind.drei An-und Abtransporte von Fräse mit zugehörigem Equipment erfordert, was natürlich auf den Preis durchgeschlagen hätte. Zudem muss beachtet werden, dass vor Allem bei den im Herbst bei allen Bauämtern und Kommunen anstehenden Asphaltarbeiten der Einsatz einer solchen Fräse eingeplant sein muss und sich nicht beliebig nach Bedarf einer einzelnen Baustelle richten kann.

In Anbetracht der im Baubereich zulässigen Geschwindigkeit von 30 km/h ist, wenn sich alle Nutzer daran halten würden, die zusätzliche Lärmbelästigung meiner Ansicht nach zu tolerieren.

Der letzte Absatz im Schreiben des Herrn Leimkötter zeigt, dass es ihm nicht um die vorgeschobenen Umwelt- und Sparsamkeitsgründe geht, sondern dass sein gesamter Aufsatz politisch motiviert ist. Die Angriffe auf Verwaltung und Bürgermeister auf dem Rücken der Baustelle auszutragen, ist schlechter Stil und muss von unserer Seite entschieden zurückgewiesen werden."

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W
Sachlich und fachlich fundiert auf die Kritik eingegangen und dabei kein Blatt vor dem Mund genommen. Solche klaren Worte sind in der heutigen Zeit leider selten. Zudem zeigt es, dass sich die Verwaltung oft mehr Gedanken bei ihrem Tun macht, als ihr von vielen Bürgern zugetraut wird. Diese Stellungnahme zeigt es recht deutlich.<br /> <br /> Herr Leimkötter sollte ernsthaft überlegen, ob sein politischer Niedergang der Verwaltung oder dem Bürgermeister zuzuschreiben ist, die er immer wieder - teils vielleicht auch nicht ganz unbegründet - aufs Korn nimmt. Er hat eine gute Politik gemacht, war aber schlichtweg bei der falschen Partei um erfolgreich zu sein.
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D
Werter Herr Maaßen,<br /> <br /> vielen Dank für die umfangreichen, wenngleich im Ton sehr scharf gehaltenen Erläuterungen.<br /> Es ist nun zumindest verständlich, warum die Maßnahmen wie das tiefgründige auskoffern des Bereiches, so durchgeführt werden. Eine bessere Kommunikation im Vorfeld der Maßnahme, entweder durch Sie oder die Gemeinde würde hier sehr viel zum Verständnis beitragen. Natürlich hätte ich, wie Sie anmerkten, einen Bauleiter vor Ort auch fragen können. Doch passiere ich den Bereich üblicherweise am Wochenende oder am Abend, und da ist bekanntlich niemand mehr vor Ort. Und mal ehrlich, wollten Sie wirklich, dass jeder informationshungrige Bürger die Bauarbeiter stört.<br /> <br /> Wo Sie meine Nachfrage zur Günterslebener Straße schon zur Sprache bringen, halten Sie es nicht für legitim, wenn der Personenkreis, der von der Baumaßnahme betroffen ist und der durch seine Steuern auch diese finanziert, nachfragt? Insbesondere dann, wenn gleichzeitig zahlreiche Projekte zeitlich deutlich aus dem Rahmen gefallen sind. Durch meine Nachfrage wurde die Sperrung des Kreuzungsbereiches Wolfstalstraße/Günterslebener Straße um vier Wochen nach hinten geschoben, sehr zur Freude der betroffenen Anlieger.<br /> <br /> Der Schutz der Anwohner ist auch Anliegen des zweiten Punktes meiner Nachfrage. Sie, das setzte ich mal voraus, sind nicht von der leider nicht unerheblichen zusätzlichen Lärmbelastung durch die aufgerauhte Straße betroffen. Ein wenig mehr Sensibilität den Leidtragenden gegenüber wäre angebracht, denke ich.<br /> <br /> Sie erläutern, dass es aus Wirtschaftlichkeitsgründen nicht durchführbar ist, die Fräsarbeiten aufzuteilen. Wäre es den nicht möglich gewesen, die Fräsarbeiten nur auf die Abschnitte der Günterslebener Straße und des südlichen Teils der Geithainer Allee zu beschränken und diese dann zu einem Zeitpunkt durchzuführen, die gegen Ende der Bauzeit liegt? Um Ihrem Einwand vorzubauen, dass so der Asphalt im zentralen Bereich zurückgewonnen werden konnte möchte ich gleich hier erwidern, dass auch der Asphalt, der nicht abgefräst wurde, recycelt werden kann und auch wurde.<br /> <br /> Betrachten wir das Projekt doch mal grundsätzlich. Die Aufgabenstellung besteht darin, Fußgängern eine Querung der Geithainer Allee zu ermöglichen. Dazu gäbe es ja neben der nun gewählten Fußgängerfurt ja auch andere Möglichkeiten. Ich kenne den Bedarf an dieser Stelle nicht, weiß auch nicht, ob im Vorfeld hier mal eine Datenerhebung stattfand. Straßenquerungen können auch anders ausgeführt werden. Etwa in Form des klassischen Zebrastreifens. Hier wäre der Eingriff auf die Straße minimal. Es bräuchte keine Verbreiterung, lediglich Markierungen, zwei Verkehrszeichen sowie eine Beleuchtung. Selbst als Laie kann ich beurteilen, dass diese Maßnahme deutlich günstiger sein dürfte, als die jetzige. Etwas Aufwändiger wäre eine Bedarfsampel, aber in den Kosten sicher immer noch günstiger als die Fußgängerfurt. Beide Varianten haben allerdings den Nachteil, dass sie dem Fußgänger Vorrang vor dem Automobilisten einräumen. In der jetzigen Variante hat der Fußgänger keine Rechte, sein Fluchtweg verkürzt sich lediglich auf die halbe Distanz.<br /> <br /> Werter Herr Maaßen,<br /> ich denke, dass ich als Veitshöchheimer Ortsbürger das Recht habe, Fragen zu den örtlichen Projekten zu stellen. Das hat mit einer politischen Kampagne, die sie hier vermuten, nichts zu tun. Die Anmerkungen zur Baumaßnahme waren sachlich und sind durch Sie nun ja auch beantwortet.<br /> <br /> Den Schuh mit der abstrusen Ausschilderung der die Maßnahme tangierenden Straßen, brauchen Sie sich nicht anziehen. Und haben Sie auch nicht. Hier greife ich, wie ich meine zurecht, Punkte auf, die im Verantwortungsbereich der Gemeinde liegen, da nur sie verkehrsrechtliche Anordnungen treffen kann. Ich hätte mich sehr gefreut, wenn hier ähnlich schnell reagiert wurde, wie sie es getan haben.<br /> <br /> Dieter Leimkötter
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