Zum Auftakt der Veitshöchheimer Sommerkonzertreihe sorgte die Mucho Mojo Bluesband aus Würzburg im Weingut Hessler für Furore
In seine 15. Auflage startete erfolgreich am Sonntagabend mit dem Auftritt der Mucho Mojo Bluesband aus Würzburg die Sommerkonzertreihe der Gemeinde Veitshöchheim, dieses Mal ausnahmsweise nicht im Veitshöchheimer Synagogenhof, sondern in der beschaulichen Hofatmosphäre des Weingutes Hessler.
Die gemeindliche Kulturreferentin Dr. Martina Edelmann, die auch heuer wieder zusammen mit dem örtlichen Profimusiker Rainer Schwander für die sechs Sommerferien-Sonntage ein vielseitig gestaltetes Programm mit einem Spektrum unterschiedlicher Stilrichtungen auf die Beine gestellt hat, freute sich bei ihrer Begrüßung, dass sich an die 100 Gäste bei diesem Sonderkonzert trotz des gleichzeitigen Europameisterschaftsendspiels der Frauen eingefunden hatten.
Eine betrübliche Nachricht hatte Edelmann für den nächsten Sonntag: Wegen Krankheit muss das Konzert am 7. August im Synagogenhof mit dem Duo Chaehong Lim & Izumi Fujii ausfallen.
Nächster Termin ist somit der 14. August 2022 mit dem Audax Saxophonquartett.
An einem lauen Sommerabend konnten die Gäste nicht nur die Hessler-Weine und Schinken- und Käsestangen genießen. Sie kamen durch die uralten Songs aus den ersten Tagen des Electric Blues, die die fünf Musiker der nach dem legendären Talisman aus dem Land am Mississippi benannten Band Mucho Mojo lautstark ertönen ließen, voll auf ihre Kosten Für Furore sorgten v.l.n.r. Sebastian Schneider (Blues Harp), Schlagzeuger Helmut Kandert, Frontmann Robert Cotton, Bassist Gunther Schunk und Gitarrist Peter Schäbler.
Vor allem der bärtige Frontmann Robert Cotton, geboren in Chicago und gefeierter Interpret bei „The Voice Of Germany 2021“, gab den Songs der Blues-Größen den nötigen Druck und die passende Poesie, die der Blues braucht.
Den Sound der Band bestimmte daneben besonders auch Sebastian Schneider, der seiner Blues Harp einen brillanten und kräftigen Klang entlockte und so für einen tollen musikalischen Genuss sorgte.
Es waren auch viele lustige Stücke dabei, die Bassist Gunther Schunk (hinten), schelmisch erläuterte, so auch "Fattening Frogs for Snakes" von Sonny Boy Williamson aus dem Jahr 1959, wo ein gereifter Mann kundtut "Ich sage all meinen Freunden, dass ich keine Frösche mehr für Schlangen mäste" (vorne Gitarrist Peter Schäbler). Schunk ist in Veitshöchheim als Autor bekannt durch seine Lesungen in der Bücherei im Bahnhof "Asterix auf Meefränkisch" (siehe nachstehender Link).
Von Williamson stammt auch der von Gary Moore 1992 gecoverte rockige Blues "Don't Start Me Talkin" aus dem Jahr 1955, der von einer Frau erzählt, die ausgeht und dann ihrem Mann Lügen auftischt.
Nach der Pause heizten die Musiker gleich die Stimmung auf mit dem Rock-Klassiker "Let the Good Times Roll" von B. B. King aus dem Jahr 1961 (Hey Leute, lasst uns Spaß haben, du lebst nur einmal).
Durch die Blues Brothers bekannt wurde 1980 das von der Band präsentierte Lied "She caught the katy" (Sie hat die Katy erwischt ...und mir ein Maultier zum Reiten hinterlassen). Von diesen stammt auch "Hey Bartender" am Ende des Konzerts, passend zur Lokation des Weingutes.
Zu hören war auch "Walking through the Park" von Muddy Waters und von dieser Blues-Größe auch "I Can't Be Satisfied" als eine von mehreren Zugaben .
Seine Premiere feierte eindrucksvoll Helmut Kandert aus Reichenberg als neuer Schlagzeuger in Nachfolge von Marius Mitnacht, der noch im Programmflyer ausgedruckt war.
Fotos Dieter Gürz