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Asterix uff meefraenggisch in der Veitshöchheimer Bücherei im Bahnhof

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

1 asterixmeefraenggisch
1 asterixmeefraenggisch
von Dieter Gürz

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die Wördsborcher Asterix-Übersetzer  v.l. Gunther Schunk, Kai Fraass  und Hans-Dieter Wolf 

 

Literarischer Höhepunkt im 20. Jubiläumsjahr der Bücherei im Bahnhof

 

Als literarischen Höhepunkt im 20. Jubiläumsjahr der Bücherei im Bahnhof hatte sich Leiterin Elisabeth Birkhold mit „Asterix uff meefraenggisch“ etwas Besonderes einfallen lassen.

Die Wördsborcher Asterix-Übersetzer bescherten ihr ein volles Haus und lösten bei den 90 begeisterten Besucher mit Leseproben ihrer "Best of" Asterix-Drilochie uff meefränggisch wahre Lachsalven aus.

 

 

Vor 50 Jahren begann die unglaubliche Erfolgsgeschichte der in 100 Sprachen übersetzten Asterix-Comic-Serie, deren satirischer Humor auch in gebildeten Kreisen geschätzt wird und Einzug in den Latein-Unterricht fand. 

In Deutschland sind inzwischen schon 65 Mundartbände in 29 Dialekkten erschienen, die  insgesamt 1,5 Millionen Käufer fanden.

Als Sprechblasenfüller uff Meefränggisch betätigten sich recht erfolgreich die oben abgebildeten "Wördsborcher". Star-Kabarettist Urban Priol war  im zweiten und dritten Band für den Zungenschlag aus dem "Ascheberscher" Raum verantwortlich. Ihre bisher erschienenen drei  Bände "Dour de Frangn", "Di Frache der Ehr" und "Da boxe di Beude" fanden insgesamt 90.000 Mal Käufer.

 

Die  Würzburger Autoren gehören zu den Menschen, denen der Mix aus irrwitziger deutscher Muttersprache und »römischen Piratenlatein« noch nicht genug gewesen ist und die sich nicht scheuten, einzelnen Bestandteilen des heiligen Asterix-Kults ein völlig neues Gewand zu geben und verschiedene Geschichten neu zu übersetzen und neu zu interpretieren. Sie versetzten dazu das gallische Dörflein samt seiner Helden ins "Meedreiegg". Die Sprechblasen zu den original gebliebenen Bildszenen sind  humorvolle Kommentare zu Sprache und Sitten, Land und Leuten im Maindreieck:

 

"Es is fuchzich vor Christus. In ganz Frangn führn die Besatzer des Rechiment. In ganz Frangn? Nää - ä glens Völkle in Unnerfrangn wärd zwar schon lang underdrügged vo der Kapitale im Südn. Aber unbeuchsam wie se sin, dun se alleweil emal aufbegehr. Un für die Besatzer is des Lebm nit eifach in ihre Lacher Silvanum, Scheurebrum, Rieslania un Müllrum-Thurgia..."

 

 Die Story hat so bis auf die Bilder nichts mehr mit dem Original zu tun. Die verwendeten Ortsnamen sind allesamt eingefränkischt worden. Als Römische Siedlungen werden die meistangebauten fränkischen Weinsorten einfach etwas abgewandelt verwendet oder der Veitshöchheimer Hofgarten als "Irrgarden Veidsbachus". In den Hauptfiguren finden sich meefränggische Promis wieder wie die Ex-OB Pia Beckmann als "Pia Maxima" oder Höchbergs Bürgermeister als "Petrus Stichelix"  Und natürlich wurde das Geheimnis des Mädschigg-Schoppens gelüftet. Die Drei machten aus dem Zaubertrank des kleinen Galliers mit den Flügeln einen "Mädschigg-Schoppe".

Die sehr unterhaltsam vorgetragenen Leseausschnitte der Wördsborcher offenbarten einen eigenen Humor, der auch richtig wirkte, denn  die ständigen spontanen Lacher  im Publikum zeigten, dass viele den Text verstanden hatten.  Und für Personen, die des Dialekts nicht so mächtig waren wie anwesende Westfalen, für die gab es häufig eine Übersetzung, so wie in den Bänden ein Glossar. Die drei  "Wördsborcher" bauten zur Abwechslung auch meefränggische Quizfragen ihres demnächst erscheinenden Quiz-Bandes ein.

 

Im zweiten Band "Die Frache der Ehr" kommen die Ascheberger  mit ihrem Bürgermeister "Geldstinktnix" ins Spiel, wo der von dem echt Wördsborcher  Asterix gehütete Geldtiegel abhanden ist, Flußpiraten und Theaterleute eine Rolle spielen. Auch  im dritten Teil werden beim legendären "Kampf der Häuptlinge" handfeste Argumente ausgetauscht, Hinkelsteine geworfen und Feste gefeiert.

Das Fazit des Abends:"Uff ölle Fäll wurd widder jede Menge Spässli gemacht, D'dsachn aus der meefränggischn Gschichde erklärt unn Schwarzkiddl gebr'tn. Unn am End h ldn die Unnerfr ngn doch widder zamm gechn die Besatzer-Lümmel. Pfundsverreck!"

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