Babyboom 2021 an den Würzburger Kliniken wirkte sich nicht in Veitshöchheim aus - Trotz 112 Anmeldungen im Sandäcker-Gebiet nur geringe Zunahme der Einwohnerzahl
Wie heute in der WOB zu lesen ist, erfuhren 2021 in den Würzburger Kliniken die Rekordzahlen im Jahr 2020 eine nochmalige Steigerung. Waren es 2020 in der Missioklinik und der Uni-Frauenklinik 2371 geborene Kinder, erblickten hier im Jahr 2021 insgesamt 2481 Kinder das Licht der Welt.
In Veitshöchheim wirkte sich dieser Babyboom allerdings nicht aus. Nach der Jahreschronik des Bürgerbüros errechnete sich für den Jahrgang 2021 mit 69 der niedrigste Stand der letzten Jahre. In den letzten zehn Jahren lag dagegen die Geburtenzahl in Veitshöchheim im Durchschnitt bei 84 Kindern pro Jahr.
Die Zahlen der jüngsten Geburtsjahrgänge sind von Bedeutung im Hinblick auf den Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen und wieviele Kinder eingeschult werden, ob also beispielsweise drei oder vier Eingangsklassen zu bilden sind.
Die Verwaltung schätzte in ihrer vom Gemeinderat im Juli 2020 abgesegneten Bedarfsfeststellung, dass im Neubaugebiet Sandäcker von den möglichen 192 Wohneinheiten 100 mit Familien bewohnt werden. Sie rechnet deshalb hier mit einem zusätzlichen Bedarf von 36 Krippenplätzen und 75 Plätzen für Kindergartenkinder, der nur durch einen Neubau befriedigt werden kann.
Der Bedarfsplan für das gesamte Gemeindegebiet geht von einem Fehl von 50 Krippen– und 125 Kindergartenplätzen aus.
Am 11. Mai 2021 hatte der Gemeinderat beschlossen, im Grünkeil der Gartensiedlung für 1,5 Mio. Euro einen Kindergartenneubau mit einer Kinderkrippe im EG für die übergangsweise im Haus der Begegnung untergebrachte Gruppe und eine Kindergartengruppe im OG als Ergänzung zum Kuratie-Kindergarten zu bauen.
Am 9. Juni 2021 entschied dann das Gremium ebenfalls in der Gartensiedlung einen weiteren Kindergarten auf einem hinter der Zweifeldtennishalle am Waldrand "Gebranntes Hölzlein" gelegenen Außenbereichsgrundstück zu bauen.
Im neuen Baugebiet Sandäcker ist zwar eine rege Bautätigkeit festzustellen. Bis Jahresende sind dort nach den Feststellungen des Einwohnermeldeamtes der Gemeinde bereits 112 Bewohner eingezogen.
Gleichwohl hat sich der Einwohnerzahl der Gemeinde bei den Hauptwohnungen mit 9522 gegenüber dem Vorjahr nur um 20 und bei den Nebenwohnungen nur um 8 auf 737 erhöht.
2021 standen ingesamt bei HW und NW 722 Zuzügen 658 Wegzüge gegenüber = ein Plus von 64. Da jedoch Veitshöchheim 2021, wie schon seit vielen Jahren, bedeutend mehr Sterbefälle als Geburten aufweist, reduziert sich diese Zahl wieder. 2021 ergibt sich bei 69 Geburten und 105 Sterbefällen ein negativer Saldo von 36, was dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre entspricht.
Immerhin konnte durch die Bautätigkeit im neuen Wohngebiet Sandäcker der Trend gebrochen werden, der in den letzten zehn Jahren zu einem Rückgang der Bevölkerungszahl um 453 auf den bisherigen Tiefstand von 9502 im Vorjahr führte.
Gegenüber 2011erhöht sich Ende des letzten Jahres die Zahl der in Veitshöchheim lebenden Ausländer von 448 (= 4,66 %) um 345 auf nunmehr 793 (= 7,73 %).
Weitere Einbußen erleiden 2021 die beiden Großkirchen. Innerhalb von sechs Jahren ging in Veitshöchheim die Zahl der Katholiken von 5286 (= 51,91 %) Ende 2015 auf 4663 (= 45 %) und der Protestanten von 2159 (= 20,92 %) zurück, während die Zahl der Konfessionslosen von 2814 (= 27,26 %) auf 3584 (= 35 %) stieg.
Interessant ist, dass in den letzten zehn Jahren die Zahl der über 65jährigen in Veitshöchheim unwesentlich zugenommen hat von 2347 (= 22 % von 9900) auf 2435 (= 24 % von 9522), gleichzeitig aber die Zahl der Erwerbstätigen 18 bis 65 von 6522 (= 63 %) auf 6222 (= 61 %) abgenommen hat, während wiederum die Kinder von 0-6 von 478 auf 583 zunahmen, während die Zahl der 7 bis 18jährigen geringfügig von 1090 (= 11 %) auf 1019 (= 10 %) zurückging.