Kultur. Corona. Nachgefragt: Was macht eigentlich ….. José Sanchez
In der neuen Reihe, zusammengestellt von Kulturamt der Gemeinde Veitshöchheim in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferenten des Gemeinderats, Bernhard von der Goltz, wird nachgefragt, was man so tut, wenn man eigentlich nichts tun kann.
Was macht eigentlich ….. José Sanchez:
José Sanchez, der seit Jahrzehnten in Veitshöchheim lebt, ist ein Veitshöchheimer Urgestein. Das gemietete Haus in der Thüngersheimer Straße 84, sein „Studio Sanchez“, hat er als Atelier, Tanz- und Musizierstudio gleichermaßen eingerichtet. Er hat zeitlebens als Freiberufler gelebt und dabei seinen Unterhalt von der Malerei, von Tanzseminaren (Irish Set Dancing) und der Musik bestritten.
Im Bild oben der Künstler vor seinem Werk "Tiepolo Tutti Frutti Tralala"
Die Gemeinde hat von ihm das Bild „Eishöchheim“ erworben.
Mit höchst originellen Einfällen verblüfft der 67jährige immer wieder, so wie im Bild bei der Promenadenmischung 2019, als er mit seinem Traumfänger alle fasziniert. Es ist dies eine geschnitzte Figur aus uraltem Holz einer Kirschbank, die zwei Schmetterlingsnetze in die Höhe reckt, bis auf sechs Meter Höhe begibt. Die senkrechte Stange wird durch Schleifsteine stabilisiert. Versehen hat der Künstler sein Werk auch mit den Himmelsrichtungen und querstehenden, nach oben führenden Treppenstufen. Die kreisförmig auf der Wiese angeordneten "radioaktiven" Bälle haben Abschirmaufgaben.
Auf die Frage, ob er in Corona-Zeiten Arbeit hat, sagt er: „Nicht wirklich“. Er betreut einen erwachsenen Autisten, mit dem er zweimal in der Woche eine Malstunde hält. Ansonsten lebt er von seinen Ersparnissen.
Schon merfach hat er sich für mehrere Künstlerhilfsangebote beworben, bekam aber immer zu hören, dass er eigentlich in keines dieser Programme hinein passe. Ob er noch ein paar Malkunden gebrauchen könne? „Ja, so 2-3 wären schön“.
Seine Bandprojekte „Silín“ und „Castán“ ruhen zurzeit, und auch seine Tanzkurse kann José nicht planen.
So besinnt sich José Sanchez auf seine puertorikanischen Wurzeln - beide Eltern stammen aus Puerto Rico (im Bild oben links sein Onkel Toro): Er hat von Hilfsprojekten gelesen, die Arbeitseinsätze im Land vermitteln, zum Teil auch nur wochenweise, um die Schäden zu beheben, die nach dem verheerenden Hurrican „Maria“ bis heute das Land prägen. So sieht er eine Chance, seine ungewollt freien Zeitkapazitäten sinnvoll zu nutzen.
Alle Fotos Dieter Gürz
Seine Kontaktdaten für Kunstinteressierte:
Handgeschöpfte Papierprägungen, Malerei, Grafik, Zeichnungen, Aktionen
Thüngersheimer Straße 84
97209 Veitshöchheim
Mobil: +49-175-5248594
E-Mail: josesan@t-online.de