Veitshöchheimer Corona-Notausschuss stimmte Quertrassierung einer Rebfläche im Sonnenschein zu
Das gemeindliche Einvernehmen zum Bauantrag für die im Lageplan markierte Rebfläche am Radweg der B 27 Richtung Thüngersheim kurz nach dem Baugebiet Birkental erteilte der vom Gemeinderat als Corona-Notausschuss eingesetzte Ferienausschuss einstimmig in seiner Sitzung am Dienstag in den Mainfrankensälen.
Für die Anlage einer Rebfläche zur Erzeugung hochwertiger Weine in Anbetracht einer Ökonomischen und Biologischen Bewirtschaftung der Fläche ist geplant, einen bestehenden, 3131 Quadratmeter großen Weinberg „unterhalb Talbergweg", Fl. Nr. 3497, welcher bisher in Falllinie bewirtschaftet wurde (siehe Luftbild), in eine Querterrassierung mit Kleinterrassen umzugestalten.
Die Quertrassierung des Weinbergs zur wirtschaftlicheren maschinellen Bewirtschaftung erfordert Abgrabungen und Aufschüttungen. Damit war ein entsprechender Bauantrag erforderlich.
Auf die oberhalb der Steinmauer liegende 935 Quadratmeter große Fläche des Grundstückes wird als Rebfläche verzichtet. Dieser Bereich des Grundstückes soll zu einem Rückzugsraum der Natur aufgelassen werden.
Wie auf dem Foto oben zu sehen, führt zur Beginn der Rebfläche nach Mainunterquerung die 1980 in Betrieb genommene Mittel-Europäische Gasleitung (Megal) als 459 Kilometer langer Nordhauptteil des europäischen Ferngasverbundsystems von Waidhaus bis Medelsheim den Berg hoch weiter zur Verdichterstation in Rimpar.
Der genaue Verlauf und die Geometrie der geplanten Querterrassen sollen sich laut Baubeschreibung an der vorhandenen Geländetopografie orientieren. Die Modellierung der Terrassen durch Abgraben und Anböschen soll mittels Massenausgleich des Bodenmaterials erfolgen. Die Ausführung der Arbeiten erfolgt laut Baubeschreibung vom obersten Geländepunkt nach unten zum Fuß des Weinbergs. Notwendige Aufschüttmengen im oberen Bereich werden vom untersten Gelände geholt. Im Zuge des Baufortschritts gleicht sich dies wieder aus.
Zur Sicherung der Böschungen und Terrassen, sowie um Wind- und Wassererosionen zu vermeiden, werden verschiedene Ausführungen, wie .z.B. eine Strohabdeckung, spezielle Einsaaten usw. angedacht. Außerdem sollen die einzelnen Terrassen mit einem leichten Gefälle nach innen, sowie einem kontinuierlichem Längsgefälle, ausgeführt werden.
Zur wirtschaftlichen maschinellen Bewirtschaftung sind nicht terrassierte Vertikaldurchgänge an den seitlichen Weinbergsrändern und am Wege-Anschluss geplant.
Das Vorhaben liegt im Außenbereich von Veitshöchheim und beurteilt sich nach § 35 Baugesetzbuch. Die in Frage stehende Fläche ist im geltenden Flächennutzungsplan als Fläche für die Landwirtschaft, eine Teilfläche als Feldgehölze und Hecken ausgewiesen, die wie oben beschrieben von der geplanten Querterrassierung unberührt bleibt.
Die ab 1975 bis 1984 durch Flurbereinigung zur Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen optimierte Veitshöchheimer Weinlage „Am Sonnenschein“ ist mit einer Rebfläche von 10,5 Hektar und 1,3 Hektar großen, naturbelassenen Flächen zwar nicht besonders groß, zählt aber landschaftlich mit dem großartigen Blick über das Maintal zu den schönsten im Fränkischen Weinland. Auf dem Luftbild ist auch rechts unten die Fläche ersichtlich, die Gegenstand des Bauantrages ist.
Den Weinberg ziert in der Mitte direkt am Radweg eine Plastik "Maria mit dem Kind", errichtet von Walter Götzner, zum Gedenken an seine Ehefrau Anna.
Die Plastik steht auf einem geschweiftem Figurenpodest mit der Inschrift "Salve Regina".
Den Sockelblock auf der Bodenplatte mit einer Frontplatte aus Sandstein schließt eine profilierte Abdeckplatte ab.
Die Frontplatte ziert die Inschrift "... und zu... Mari[a] ... grünen th[a]l ... Lob ehr zu beweisen O Mutter die so gnadenreich Laß uns kein Schaden Leiden wend ab all böße wetterstreich und führ uns zu dir mit freuden". Am Sockelfuß vorne ist die Jahreszahl 1764 eingehauen.