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Mit tollen schauspielerischen Leistungen, farbenfrohen Bühnenbildern und Kostümen, Musik, Feuerwerk und Nebelschwaden verzückte das Theater am Hofgarten mit DIE SCHÖNE UND DAS BIEST über 700 große und kleine Märchenfans

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

"Eine perfekte Inszenierung,  genial umgesetzt, einfach märchenhaft, meisterhaft schön, die werden immer besser" so lauteten die Superlative von Besuchern des Märchenspiels "Die schöne und das Biest", das als Walt-Disney-Zeichentrickfilm im Jahr 1991 weltberühmt wurde.

Das Veitshöchheimer Theater am Hofgarten bereitete nun am vierten Adventssonntag in den Mainfrankensälen mit diesem Märchen in einer Theaterfassung aus der Feder von Ina Raßbach-Bernscheid den über 700 großen und kleinen Märchenfans, die die beiden Vorstellungen besuchten, eine gelungene vorweihnachtliche Bescherung. Nach dem "Zauberer von Oz" im Vorjahr war es bereits das 25. Weihnachtsmärchen des Theatervereins, das zweite unter der Regie des Urologen Dr. Matthias Brunzel, der zugleich den Kammerdiener des Schlosses Jerome verkörperte (Foto links). Im Bild oben Manuel Seemann in der Rolle eines verzauberten Prinzen mit schrecklichem Äußeren und Carina Wohlfart in der Rolle der Belle, einer klugen, jungen, sehr hübschen Frau.

Die Inszenierung war wie schon im Vorjahr mehr als nur die reine Erzählung, sondern vielmehr eine wunderschön anzusehende Show mit Musik wie im Disney-Film, Feuerwerk und Nebelschwaden, die der Regisseur mit dem 18köpfigen Theater-Ensemble, darunter sieben Kinder und Jugendliche mit hohem technischen Aufwand in Szene setzte. In dem von sehr witzigen Einfällen und verzauberten Schlossbewohnern als Statuen geprägtem Märchen waren allein schon die prächtigen Kostüme der Darsteller eine Augenweide.

Als Bühnenbild nutzte Brunzel die zwölf Meter breite Leinwand mit elf farbenfrohen, von den Vereinsmitgliedern Petra und Jürgen Schwitkowski grafisch sehr aufwändig kreierten Bühnenbildern, so im ersten Akt eine Dorfkulisse mit vier wechselnden Tagesstimmungen.

Der zweite Akt spielte sich in einem feudalen Schloss ab, zunächst mit einem Bühnenbild vor dem Schloss mit Wolfsgeschrei, dann vom Vorraum des Schlosses, der Bibliothek, vom Ballsaal, vom Schloss nach der Erlösung des Prinzen, vom Ballsaal und schließlich vom Feuerwerk.

An beiden Seiten der Bühne hatte Peter Kern zwei drehbaren Kulisse geschaffen, passend zum Dorf im ersten Akt und zum Schloss im zweiten Akt.

Zu Beginn ertönte eine Explosion, überzogen Nebelschwaden die Bühne, während zum Intro auf der Leinwand der Weltruhm erlangte "Waltz Nr. 2" von Dmitri Shostakovitch erklang.

Die Zuschauer erfuhren zunächst von der Erzählerin (Marina Bertignoll): "Es war einmal ein schöner junger Prinz. Er lebte mit seinen treuen Dienern in einem wunderschönen Schloss inmitten eines Waldes, nahe einem kleinen Dorf. Er kannte kein Mitgefühl und kein Mitleid. Er dachte nur an Geld und Gold." Der eiskalte Prinz wollte so auch einer armen, alten Frau im Tausch gegen eine Rose nicht helfen. Diese habe sich dann als eine schöne Fee entpuppt, die den Prinz für seine Überheblichkeit in ein grauenhaftes Biest verwandelte. Dieser Fluch könne erst gelöst werden, wenn er ein Mädchen findet, das ihn trotz seines Aussehens liebt. Eine Rose werde sein Begleiter sein. Wenn das letzte Blatt abfalle, bevor er erlöst werde, bedeute dies den Untergang des Schlosses.

1. Akt

Nun beginnt die eigentliche Geschichte. Die Zuschauer lernen die wunderschöne und kluge Belle (Carina Wohlfart ) kennen,

die mit ihrem Vater, einem sonderlichen Erfinder, der mit Schießpulver experimentiert (vortrefflich vom erst 14jährigen Jan Lyding gespielt), in einem Dorf in der Nähe des Schlosses wohnt.

Zu den Dorfbewohnern gehören die drei neunmal klugen Wäscherinnen Mimi (Ella Graf), Helene (Felicia Angermeier) und Babette (Alea Bertignoll),. die sich über Belle und ihren erfinderischen Vater auslassen, bei dem ein schief gegangenes Experiment das ganze Haus zum Beben bringt.

Die Drei  himmeln den gut aussehenden René (Matthias Mader) an und können es gar nicht fassen, dass dieser ständig  Belle den Hof macht, diese aber dessen ständige Angeberei und Prahlerei nicht ausstehen kann..

Als Belles Vater dann Pulver einkaufen will und nach einem Gewitter auch nach drei Tagen  noch nicht mit seinem Pferdewagen zurück ist, häufen sich die Gerüchte im Dorf, trägt einer jeder eine andere Version vor. So meint der Bäcker (Bastian Graf ), der Vermisste liege nach einem Überfall verletzt im Wald.

Der Bürgermeister (Adrian Kneitz) vermutet, er sei von Piraten in die Karibik verschleppt worden.

Madame Valence (Conny Lyding) mutmaßt, eine Hexe habe ihn in einen Baum verwandelt,

der Doktor (Michael Gartner) wiederum sagt, ihr Vater sei verwirrt und irre nun durch den Wald.

Der Pfarrer (Volker Graf) versucht Belle zu trösten.

Als schließlich René prahlt, er werde sich aufmachen und Belles Vater zurückbringen, erscheint dieser ganz plötzlich zur Freude aller wieder auf der Bildfläche. 

Wie er erzählt, war er ins Schloss geschlichen, wo niemand zu sehen war und er hungrig in der Küche ein Stück Käse aß. Nun sei er aber ganz verzweifelt, weil das Biest ihn erwischt hat und ihn nun wegen des  Diebstahls bestrafen und im Schloss zum Arbeiten behalten will. Während ihr Vater schläft, macht sich Belle in der Nacht  auf den Weg zum Schloss, um sich dem Biest an ihres Vaters Stelle zu stellen.

Am nächsten Morgen sinkt der Vater verzweifelt zu Boden.

Da sieht Prahlhans René seine Stunde gekommen. Er verspricht das Biest zu erledigen und das Dorf zu retten, so dass ihm die Dorfbewohner zujubeln und zu den Waffen greifen wollen.

Zur Musik "Spring Waltz (Mariage dAmour)" von Frederic Chopin beginnen die Umbauten für den zweiten Akt.

Im Schloss trifft Belle auf die durch den Fluch zu Statuen erstarrten Schlossbewohner, so auf den Kammerdiener Jerome (Dr. Matthias Brunzel) als Kerzenhalter, den Grafen (Alexander Götz) als Uhrenträger sowie

auf die Gräfin (Charmaine Brunzel ) mit ihren beiden Hausdamen Nanette (Kerstin Angermeier) und Madame Clothilde (Claudia Graf).

Belle scheint die Schlossbewohner in ihren Bann ziehen zu können.

Doch dann taucht das Biest auf und ist zuerst gar nicht begeistert, Belle vorzufinden. Er lässt sich jedoch dann darauf ein, dass sie anstelle ihres Vaters im Schloss bleibt und für ihn putzt und kocht.

Nach einiger Zeit erregt Belle durch ihre Belesenheit in der Bibliothek des Schlosses die Aufmerksamkeit des Biestes.

Das Biest fragt sich: "Ist sie die eine, die mich von meiner Verfluchtheit erlösen kann."

Sie kommen sich näher. Belle sagt: "Das Aussehen spielt keine Rolle. Niemand hat sich selber gemacht. Wichtig ist alleine das Herz." Daraufhin lädt das Biest Belle zu einem Festball ein.

Sehr zur Freude der Schlossbewohner, die sich nun eifrig um Belle bemühen und sie für das Fest einkleiden und herrichten.

Originell dann der Einfall der Erzählerin, zwei Mädchen aus dem Publikum auf die Bühne zu holen, die helfen, den in eine Uhr verwünschten Grafen wieder aufzuziehen, damit er wieder aufrecht gehen kann.

 Dieses Erlebnis wird der fünfjährigne Amelie und der achtjährigen Isabell noch lange in Erinnerung bleiben.

Nur noch zwei Blätter hat inzwischen die Rose. Höchste Zeit also für den in ein Tier verwunschenen Prinzen, Belle zu erobern, die ihn trotz seines grässlichen Aussehens liebt.

Wie die 5jährige Lina aus Waldbrunn, sind vor allem die kleinen Mädchen unter den Zuschauern  hellauf begeistert von dem prächtigen Prinzessinnen-Kleid, das die Hofdamen Belle für das Hoffest verpassten.

Beim Tanz zu den Klängen des von Audrey Hepburn gesungenen weltberühmten Hits "Moon River", den 1961 Henry Mancini für den Film "Frühstück bei Tiffany" komponierte, entflammt die Zuneigung von Belle zum Biest.

Denn das Biest ist nicht mehr wieder zu erkennen, ist nun ganz der Gentleman.

Doch dann stürmen zur Musik aus dem Ballett "Nussknacker" von Pjotr Iljitsch Tschaikowski die Dorfbewohner das Schloss, angeführt vom aufmüpfigen René.

Es kommt zu Handgemengen und der als Kerzenhalter verwunschene Kammerdiener gongt mit seinen Kerzen den Dorfarzt ko.

Als René auf das Biest mit dem Messer hinterrücks in den Rücken sticht, scheint alles verloren.

Doch durch Belles inzwischen starker Liebe  gelingt es, den bösen Zauber zu brechen und die Schlossbewohner zu erlösen. Zur traumhaften Musik von Chopin verwandelt sich das Biest zurück in den Prinzen mit einem nun guten Herzen.

Der Prinz kann es gar nicht fassen.

Die Schlossbewohner fallen sich um den Hals, der Graf umarmt seine Gräfin, denn endlich ist das Leben auch für sie wieder schön.

Der Kammerdiener freut sich mit der Hausdame Nanette, die nun endlich wieder ihre schlanke Figur vorzeigen kann.

Galant macht der Prinz Belle nun einen Heiratsantrag.

Und als diese sich innig auf der Bühne küssen, ist alles paletti, tobt das Publikum vor Begeisterung.

Keine Frage, dass diese glückliche Wendung im Finale mit einem großen Fest mit Feuerwerk und zur Musik von Frank Sinatras Nummer-eins-Hit "Somethin' stupid" groß gefeiert wird. Auch Belles Vater ist nun sehr beglückt, wie nun auch alle anderen Dorfbewohner.

 Auch das Großmaul René gibt sich nun ganz bescheiden.

Und wenn Belle und der Prinz nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute ...

Den verdienten Applaus gab es nicht nur für die tollen Schauspieler, sondern auch für alle, die dafür gesorgt haben, dass das Märchenstück so zauberhaft auf die Bühne gebracht werden konnte: Melanie Seybold (Maske und Frisuren), Marina Bertignoll (Souffleuse), Birgit Leimkötter und Tamara Kurz (Kostüme und Requisiten),  Peter Kern (Bühnenbild), Petra + Jürgen Schwitkowksi (Grafik), Michael Oppmann (Technik) und Lise Gold (Licht).

Der Eintritt war frei. Der Theaterverein freute sich aber über Spenden der Besucher nach der Vorstellung, die er wie alle Jahr zuvor für einen karitativen Zweck verwendet. In den Genuss von 500 Euro kam dieses Mal die Würzburger Kindertafel e.V., die  zweiter Vorsitzender Alexander Götz (rechts) und Regisseur Dr. Matthias Brunzel an Jutta Axe symbolisch mit einem großen Spendenscheck überreichten. Wie Axe berichtete, füllt ihr Verein in ehrenamtlicher Arbeit jeden Morgen ab 6.30 Uhr 328 Brotzeittüten mit gesunden Lebensmitteln und verteilt dies an bedürftige Kinder in 19 Würzburger Schulen und Kindergärten.

Hier nochmals die 18 Mitwirkenden, darunter sieben Kinder und Jugendliche des Märchenspiels in zwei Akten "Die schöne und das Biest" in den Mainfrankensälen: 

Carina Wohlfart (Belle - kluge, junge, sehr hübsche Frau), Manuel Seemann (Biest - ein  verzauberter Prinz mit schrecklichem Äußeren), Jan Lyding (Belle's Vater, Erfinder), Matthias Mader (René - Dorfheld, Angeber), Adrian Kneitz (Bürgermeister), drei kecke Wäscherinnen aus dem Dorf: Felicia Angermeier (Helene), Alea Bertignoll (Babette), Ella Graf (Mimi), Volker Graf (Pfarrer),  Bastian Graf (Bäcker), Conny Lyding (Mme Valence - Dorfbewohnerin),  Michael Gartner (Dorfarzt),  Claudia Graf (Mme. Clothilde - Hausdame im Schloss), Alexander Götz (Graf - Haushofmeister im Schloss), Charmaine Brunzel (Gräfin - Frau des Grafen), Dr. Matthias Brunzel (Jeromé - Kammerdiener im Schloss, zugleich Regisseur), Kerstin Angermeier (Nanette, Stubenmädchen im Schloss), und Marina Bertignoll (Erzählerin).

Foto (c) Dieter Gürz

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