Veitshöchheimer Hobbykünstlermarkt zog weit über 1000 Besucher in die Mainfrankensäle - Sehr abwechslungsreiches Angebot von 31 Ausstellern
Unter dem Motto „Musik und Kunst am Main“ eröffnete Bürgermeister Jürgen Götz am Feiertag Christi Himmelfahrt den 15. im zweijährigen Rhythmus von der Gemeinde veranstalteten Hobbykünstlermarkt in den Mainfrankensälen, während zeitgleich entlang der Mainuferpromenade bis zum Minigolfplatz die 5. Promenadenmischung über die Bühne ging.
Der Bürgermeister brachte seine Freude zum Ausdruck, dass 31 Künstlerinnen und Künstler im modernen und repräsentativen Ambiente der Mainfrankensäle mitmachten, mit einem bunten und sehr abwechslungsreichen Angebot, mit verschiedensten Materialien und Formen der Kunst. Das Wort „Hobby“ setzte Götz in Anführungszeichen, angesichts der tollen Stücke, die hier präsentiert wurden. Hier wurden Kreativträume wahr und inspirierten Nachahmer, selber einmal die schönsten Dinge zu zaubern.
Unter den 31 aus Veitshöchheim und dem befreundeten Umland kommenden Ausstellern waren auch einige neue Gesichter. Allen ist zu eigen, dass sie Großteils im Verborgenen sehr viel Freizeit in ihr künstlerisches Schaffen investieren. Weit über 1000 Besucher suchten im Laufe des Tages das Gespräch und die Begegnung mit den Ausstellern und zeigten sich beeindruckt über die ausgestellten Werke, bei denen Malerei, Keramik, Holz- und Metallkunst, Genähtes und Schmuck in allen Variationen dominierten.
Wie man am Ende des Tages hören konnte, war beim Großteil der Aussteller der erhoffte Erfolg, den der Bürgermeister am frühen Morgen beim Zuprosten den Ausstellern gewünscht hatte, eingetreten. Wie die Organisatorin Karen Heußner vom gemeindlichen Kulturreferat in Erfahrung bringen konnte, äußerten sich fast alle zufrieden, waren fortlaufend Besucher da.
Für einen originellen Farbtupfer und Hingucker sorgte wieder einmal Fritz Weber mit einer Satire den Sündenfall der biblischen Urgeschichte durch den verbotenen Apfelverzehr vom Erkenntnisbaum glossiert, als Adam und Eva der List der Schlange erliegen. So hat Weber die Eva als Schwarze Domina und den Adam mittels einer 100 Jahre alten Schaufensterpuppe der Firma Obermeier in München als ihr unterwürfigen Mann dargestellt, den er mit einer ausrangierten Abgussrohrschelle an einen Baum gefesselt hat mit der Feststellung: "So wars bestimmt nicht!" .
Keramisch hochwertige handmodellierte Kunstwerke hauptsächlich mit Tiermotiven, u.a. ihre niedlichen Katzen- und Hundegesichter und auch schwimmende Frösche und Enten aus Ton, präsentierte Claudia Vogg aus der Blumenstraße. Seit 14 Jahren ist sie diesem Hobby verfallen, hat einen eigenen Brennofen und eine Drehscheibe und ist bereits zum fünften Mal bei der Hobbykunstausstellung dabei. Sie freut sich, den vielen Bekannten, die vorbeischauen, zu zeigen, was sie alles kann.
Neben der Gartendeko legt Vogg inzwischen auch großen Wert auf edel aussehendes, spülmaschinenfestes Gebrauchsgeschirr wie Schüssel, Schalen, Teller und Tassen, entsprechend Trend in grau-weiß.
Schon zum fünften Mal stellt Utta Will aus dem Speckert ihre Keramik-Kunstwerke nicht nur für den Garten aus. Sie offenbarte ihre ganze Schaffenskraft mit einer Vielzahl an Köpfen, Büsten, Stelen, Skulpturen und vielen originellen Kreationen aus der Pflanzen- und Tierwelt, wie Hasen, beleuchtete Tropfen und Boote mit Menschen.
Die Keramik-Künstlerin Barbara Grimm ist seit über drei Jahrzehnten für ihre herrliche winterfeste Gartenkeramik wie Raben, Eulen, Hühner, Katzen, Hunde, Frösche und menschliche Figuren, Kugelbäumen und Skulpturen verschiedenster Art bekannt. In den Mainfrankensälen hatte sie zahlreiche Neuschöpfungen dabei, wie die afrikanischen Sandhühner links oder ein Rabe mit einer rauen Oberfläche, für den Grimm eine neue Glasur ausprobierte.
Bestaunt und bewundert wurde dieser Grimm'sche Märchenpalast.
Zum zweiten Mal als Aussteller war Herbert Geudner (re.)aus der Stresemannstraße mit seiner Malerei in Öl und Acryl. Früher als Drucker bei der Firma Stürtz hatte er mit Farben gespielt. Nun machte er nach seiner Verrentung vor vier Jahren die "Nass in Nass-Ölmalerei" als Autodiktat zu seinem Hobby und ahmt gelungen große Meister wie Spitzweg, Van Gogh oder wie oben das "Blaue Pferd" von Franz Marc nach. Links hat er den Big Apple von New York verewigt.
Ab und zu gestaltet Geudner aus Farbresten auch farbenfrohe abstrakte Bilder.
Zum zweiten Mal beim Hobbykünstlermarkt dabei ist auch die seit fünf Jahren im Ort in der Mozartstraße wohnende Malerin Gudrun Harth. Die Künstlerin arbeitet mit Aquarell, Pastellkreide, Bleistift und Tusche, wobei sie gerne auch die Materialien vermischt. Ihre Motive findet die Blumenliebhaberin in der Natur und verändert diese nach ihrer Vorstellung. 1947 geboren, absolvierte sie von 1965 bis 1968 eine Ausbildung an der Werkkunstschule Würzburg. Nach einer Schaffenspause bis 1992 bildete sie sich als Autodidaktin weiter und betätigte sich als Dozentin für Malkurse an der VHS Schweinfurt und an der Klinik Heiligenfeld Bad Kissingen. An die Öffentlichkeit trat sie bislang schon mit zahlreichen Ausstellungen im fränkischen Raum. Hier zeigt sie bislang noch nicht ausgestellte Werke, hauptsächlich Naturbilder wie Bäume und Blumen.
Ein Schwerpunkt von Harth sind neuerdings auch ihre Kindergeburtstagskarten.
Sehr edel sind die von Evelyn Bräunlich, Güntersleben in grau-schwarz-weiß auf Leinwand und Holz gestalteten Acryl-Wachs-Bilder.
Für ihre kleinen höchst originellen Stuhlobjekte wurde die Künstlerin bei der Herrenberger Straßengalerie von einer Jury mit einem Kunstpreis bedacht. Verarbeitet hat sie dabei für die Lehne auf der Straße gefundene Rostsachen und Teile aus Stein und Holz sowie Scherben. Die weiße Sitzfläche gestaltete sie mit einer luftgetrockneten Tonmasse.
Lidia Kari (Bildmitte mit Tochter und Mann) aus dem Schenkenfeld siedelte 1991 als Russlanddeutsche aus Kirgisistan nach Nordrhein-Westfalen um. Als Rentnerin zog sie vor dreieinhalb Jahren nun zu ihrer Tochter nach Veitshöchheim. Malen ist bereits seit mehr als 50 Jahren ihr Hobby. Bei ihrer Öl- und Acrylmalerei, hauptsächlich sind es Tier-, Obst- und Blumenmotive, bevorzugt sie kräftige Farben. Festgehalten hat sie auch ihre alte Heimat, so eine Anpflanzung mit Wassermelonen oder die nahen, über 7.000 Meter hohen Berge des Tian Shan.
Das Hobby von Renate Koberger ist Schmuck und Seidenmalerei mit Landschaften und Tiermotiven. Für ihren Schmuck verarbeitet sie Naturmaterialien, Glas, Holz, Horn, Muscheln und Halbedelstein.
Bianca Müsing aus der Danziger Straße näht Taschenunikate aus ausgewählten Stoffen schon seit über 25 Jahren. Zu diesem Hobby kam die kaufmännische Angestellte damals über ihre Tochter, für die sie für den Kindergarten ein Kleid nebst Täschchen nähte. Bei ihrer fünften Teilnahme an der Ausstellung präsentierte sie für den Sommer unter Verwendung ausgefallener Stoffe elegante Leinen- und Kunstleder-Taschen und neuerdings auch Loops und bequeme Stretchröcke für den Alltag und für festliche Anlässe.
Präsent mit einem Stand war auch der Momokreis der Kolpingsfamilie mit Gerdi Möller, Alexandra Hartmann, Petra Klüpfel und Karola Weber. In den vergangenen Monaten erarbeitete der Arbeitskreis, der sich immer am 1. Montag im Monat von 10 bis 12 Uhr und/oder von 19 bis 21 Uhr in der ehemaligen Hausmeisterwohnung im Haus der Begegnung trifft, mit in verschiedenen Techniken erstellten originellen Stricksachen wie Loops, in der von Möller erfundenen Stricktechnik mittels Haushaltspapierrollen, außerdem Lacetücher und gestrickte Mützen sowie Bascetta-Sterne, Abschminkpads, Waschhandschuhe, Socken, Babysachen und Bienenwachstücher.
Die Spezialität von Karola Weber sind mit der Origamikunst gefaltete Geschenkbehälter.
Eine Vorliebe von Christine Scharnberger-Martin ist neben der Fertigung von sehenswertem Unikat-Schmuck aus Korallen, Onyx und anderen Halbedelsteinen in Kombination mit Metall, Acryl und Holz, für Babys Kuscheltiere, Schühchen, Puppenkleidchen und sonstige Accessoires zu häkeln.
Großes Interesse fand auch die selbstgenähte Kinderkleidung von Monika Schreck aus Thüngersheim.
Alma Gräf und ihre Tochter Gertrud Esposito präsentierten an ihrem Stand gestrickte Accessoires, Stulpen, Schals aus Effektgarn und Socken.
Der pensionierte Musiklehrer Peter Fenske fertigt als Unikate Acrylbilder, Collagen, Brettspiele und Kerzenständer aus Holz.
Die Fertigung origineller Weinflaschenhalter aus Holz, von textilen Bauchtaschen und Hundehalsbändern sind das Steckenpferd der Schwestern Sylvia und Angelika Ziegler.
Monika Buhla offerierte Karten, Verpackungen zum Verschenken von Schokolade und selbstgenähte Kleinigkeit.
Aus Fallschirmleinen fertigt der Rettungssanitäter Maximilian S. Schlüsselanhänger im einmaligem Design als Froschgesichter, die er bei Unfällen an beteiligte Kinder verschenkt. Entwickelt hat er auch Reflektor-Leinen mit zehnfacher Leuchtkraft (im Vordergrund oben), das beim Fotografieren mit dem Blitz aufleuchtet.
Die Gemeindeangestellte Sonja Auch, wohnhaft in Mittelsinn, war mit ihren Geschenkideen aus Stoff und Faden wie Schlüsselanhänger, Lesezeichen Kissen und mehr vertreten.