Das Feedback war grandios - Theater am Hofgarten verzauberte mit dem Zauberer von Oz 600 große und kleine Märchenfans
600 Zuschauer sahen in den Mainfrankensälen eine tolle Inszenierung des "Zauberers von Oz" von engagierten großen und kleinen Schauspielern im harmonischen Zusammenspiel und tolle farbenfrohe Bühnenbilder im Wechsel.
Mit einer Mega-Leistung verzauberte das Veitshöchheimer Theater am Hofgarten am vierten Adventssonntag in den Mainfrankensälen in zwei Vorstellungen insgesamt 600 große und kleine Märchenfans mit dem "Zauberer von Oz". Es ist dies ein Theaterstück frei nach dem 1900 erschienenen Kinderbuch von Lyman F. Baum in der Fassung von der Laientheatergruppe Zick-Zack in Pfalzdorf.
Nach zuletzt "Aschenputtel" im Jahr 2014 war es nun bereits das 24. Weihnachtsmärchen des Theatervereins. Wie der Vereinsvorsitzende Bernd Schäfer zu Beginn erklärte, war sein Verein heilfroh, dass nach mehreren Jahren Abstinenz nun mit Dr. Matthias Brunzel (im Bild links) sich wieder jemand aus den eigenen Reihen bereit erklärte, die Regie zu übernehmen. Der Urologe konnte eine gelungene Premiere als Regisseur feiern.
Nach dem Feedback von Besuchern war es ein alle beeindruckendes Meisterwerk, das der neue Regisseur auf Anhieb ablieferte.
"Es hat sich gelohnt, dass wir den Urlaub verschoben haben. Uns hat das Stück sehr gut gefallen," war zu hören oder "Die Vorstellung war wirklich super schön."
Brunzel hatte sich an die Herausforderung gewagt, als Bühnenbild die zwölf Meter breite Leinwand zu nutzen, seitlich eingefasst von zwei kleinen festen Kulissen von Peter Kern. Auf der Leinwand wurden im Laufe des 80minütigen Geschehens adäquat zu den Spielszenen 20 knallige, sehr farbenfrohe Märchenbilder projiziert, von den Vereinsmitgliedern Petra und Jürgen Schwitkowski grafisch sehr aufwändig kreiert.
Hervorragend klappte das Zusammenspiel der engagierten erwachsenen Akteure mit den kleinen Schauspielern. Über die Hälfte des 15köpfigen Ensembles war unter 20 Jahre, darunter auch als Jüngster der fünfjährige Liam Angermeier als Zauberer-Gehilfe und Jungbär.
Bei den beiden eintrittsfreien Aufführungen zeigte sich am Ende das Publikum spendenfreudig. Vereinsvorsitzender Bernd Schäfer (am Mikrofon) konnte so dem Verein Greifvogelhilfe e.V. einen Scheck über 500 Euro übergeben, den Falkner und 1. Vorsitzenden Harald Dellert (rechts) im Beisein des Vorstandsmitglieds Alexander Götz und der Praktikantin Lotta in Empfang nahmen. Der Verein betreibt im Veitshöchheimer Sendelbachtal seit einem Jahr auf ehrenamtlicher Basis eine Auffang-, Pflege- und Behandlungsstation für verletzte Tiere aus ganz Unterfranken. Alexander Götz bedauerte, dass es dem Greifvogelhilfeverein untersagt wurde, dem Publikum im Saal Eulen aus der Auffangstation vorstellen zu können. Er fand dies sehr schade, da die Tiere gesichert seien und nichts passieren könne.
Wie in dem 1939 mit Judy Garland in der Rolle der Dorothy als Musical verfilmten Kinderbuch-Klassiker war zu Beginn "Somewhere over the rainbow" zu hören, von Felicia Angermeier auf der Querflöte gespielt, die auch eine Blume, eine Spinne und eine Mohnblume verkörperte.
"Vor langer Zeit lebte Dorothy auf einem Bauernhof bei ihrer Tante Emmy ein herrliches, unbeschwertes Leben, wo sie oft von einem wunderschönen Phantasieland träumte, das sie das Zauberland über dem Regenbogen nannte." So führte Kerstin Angermeier mimik- und gestenreich in den liebevoll umgeschriebenen Musical-Klassiker ein, der den ursprünglichen Charme des Originals nicht verloren hat. Angermeier verkörpert dann in dem Stück Glinda, die gute Hexe des Nordens.
Die kleine Dorothy kommt aufgeregt nach Hause. Die gemeinen Nachbarn wollen ihr den geliebten Hund Toto entreißen. Doch weder Tante Emmi noch Onkel Henry haben Zeit, sich Dorothys Sorgen anzuhören. Plötzlich zieht ein Sturm auf und wirbelt Dorothy mitsamt ihrem Haus in weite Ferne. Mit lautem Krachen landet das von der 18jährigen Marie Mader gespielte kleine Mädchen im hinter dem Regenbogen liegenden magischen Land Oz, wo sie Felicia Angermeier und Ella Graf als Blumenmädchen willkommen heißen.
Um wieder nach Hause zu kommen, rät die liebenswerte Nordhexe Dorothy, den mächtigen Zauberer von Oz aufzusuchen, der weit im Süden des Reiches lebt. Er ist der einzige, der ihr nach ihren Worten dabei helfen kann. Sie schenkt Dorothy ein Paar rote Zauberschuhe, die sie auf ihrem Weg dorthin vor der bösen Hexe des Ostens beschützen sollen.
Und so begibt sich Dorothy auf den Weg durch das Kornfeld in das ferne Oz.
Auf der langen Reise durch das Reich Oz trifft Dorothy viele wundersame Gestalten. Da ist als erste die von Charmaine Brunzel verkörperte Vogelscheuche, die unzufrieden mit ihrem strohgefüllten Kopf ist und lieber ein schlaues Hirn ihr Eigen nennen würde.
Als Dorothy ihr verklickert, dass dies der Zauberer von Oz bewerkstelligen kann, geht sie mit auf die Reise.
Auch der eingerostete Blechmann (Marcel Maryniak) ist mit von der Partie, nach dem ihn Dorothy mit Öl wieder gangbar gemacht hatte. Der Zinnmann ist zwar äußerlich unverwüstlich. Er sehnt sich aber nach nichts mehr, als nach einem liebenden Herz in seiner metallenen Brust.
Mit Donner und Blitz versuchte die böse Hexe des Ostens (Cosima Martin) - unten - die Wanderer zu erschrecken und zur Umkehr zu bewegen.
Einen Schrecken jagen ihnen auch Spinnen (Felicia Angermeier und Ella Graf) und ein Wolf (Volker Graf) ein.
Und schließlich taucht da auch noch ein Löwe (Lotte Mader) auf, der zwar stark und gefährlich tut, dem aber zum König der Tiere eine entscheidende Eigenschaft fehlt: der Mut. So schließt auch er sich Dorothy an, in der Hoffnung auf Heilung durch den Zauberer von Oz.
"Ein Freund, ein guter Freund" beginnt der Kehrreim eines Marschliedes im Sechsachteltakt, 1930 für die Tonfilm-Operette "Die Drei von der Tankstelle" geschrieben. Und genau dieses Lied hat der Regisseur eingebaut, das Dorothy und ihre drei Freunde immer wieder singen, wenn sie sich nach bestandenem Abenteuer tanzend weiter "Auf dem Weg nach Oz" machen.
Mit ihren drei Begleitern muss Dorothy viele, spannende Abenteuer bestehen, um den Zauberer zu erreichen, denn laufend versucht die böse Hexe des Ostens mit ihren drei Gehilfen an die Zauberschuhe zu kommen. Peter Kern hat hier eine ansprechende Kulisse geschaffen, denn der einzige Sinn der bösen Hexe ist, in den Besitz der roten Zauberschuhe zu gelangen.
Die drei Gehilfen (Michael Gartner, Paul Schäfer und Bastian Graf) hat sie voll unter ihrer Fuchtel.
So mixen sie auf ihr Geheiß einen Betäubungsduft,
mit dem die böse Hexe die Blumenmädchen bestäubt, in der Erwartung, dass an den Blumen auch Dorothy mit ihren Begleitern riecht.
Dieser Wunsch geht in Erfüllung. Betäubt durch des Einatmen, sinken Dorothy und der Löwe kurz vor dem Ziel, dem Schloss des Zauberers, zu Boden.
Da ist guter Rat teuer.
Doch da kommt die gute Glinda ins Spiel, die es mit ihrem Zauberstab schneien lässt und so die Wirkung des Zauberduftes eliminiert,
so dass alle wieder wohlauf sind.
Da sinnt die böse Hexe auf eine neue Schandtat.
Endlich ist das Quartett im Zauberschloss angelangt,
wo sie der Schlosswächter (Bernd Schäfer) keineswegs freundlich empfängt, sondern sie des Platzes verweisen will.
Wieder werden sie durch Donner und Blitz erschreckt.
Schließlich werden sie nach zähem Ringen doch noch zum Zauberer (Manuel Seemann) vorgelassen, der jedoch gar nicht so hilfsbereit ist, wie sie alle dachten. Als Gegenleistung für seine Hilfe sollen sie ihm den Zauber-Besen der bösen Hexe bringen.
So machen sie sich auf den Weg ins Reich der bösen Hexe des Ostens.
Dort angekommen, fleht Dorothy die Hexe an, ihr zu ermöglichen, wieder nach Hause zu kommen.
Die böse Hexe wähnt sich jedoch am Ziel, nun Dorothy endlich ihrer roten Zauberschuhe berauben zu können.
Was ihr jedoch nicht gelingt. Gleichwohl wird Dorothy von den Gehilfen gefangen genommen und ist der Verzweiflung nahe.
Ratlos sind auch ihre Begleiter.
Bis ihnen die Idee kommt, Dorothy zu befreien.
Was ihnen dann zunächst auch gelingt.
Doch die drei Gehilfen bringen Dorothy erneut in ihre Gewalt.
Doch da hat Dorothy die geniale Idee, die böse Hexe mit Wasser zu besprühen.
Wie vom Blitz getroffen, sinkt diese tot zusammen.
Die drei Gehilfen freuen sich, nun endlich wieder frei über sich bestimmen zu können.
Freimütig übergeben sie den Zauberbesen an den Löwen.
Voller Freude geht es nun zurück zum Zauberschloss.
Da ist nun auch der Schlosswächter wie ausgewechselt, als er den Zauberbesen sieht
und auch der Zauberer von Oz hocherfreut, als er den Besen entgegennimmt.
Nachdem diese Aufgabe erfolgreich gelöst war, erhalten alle das, was sie sich gewünscht, allerdings wie der Zauberer ihnen offenbarte, ohne Glauben an sich selbst schon besessen haben, die Vogelscheuche den Doktortitel für Denkologie,
der Löwe den MUT-Orden
und der Zinnmann sein Herz.
Nun war Dorothy an der Reihe, der der Zauberer erklärte, ihr nicht helfen zu können.
Doch nun war wieder die gute Hexe Flinx zur Stelle, die Dorothy den Weg zur heimatlichen Farm eröffnete.
Nun flossen die Tränen, galt es Abschied zu nehmen, von den liebgewordenen Freunden,
war Dorothy endlich wieder zu Hause auf der Kansas Ranch.
Das Schlusswort oblag dann wieder der guten Hexe Glinda, die die Frage in den Raum warf, ob sich das alles wirklich ereignete oder nur im Traum von Dorothy vorkam und damit viele fragende Kinderaugen hinterließ.
Als Souffleuse fungierte Claudia Graf, für die Technik zuständig war Michael Oppmann und für die Maske Melanie Seybold.