Drohnentechnik im Weinberg: Die Jagd nach dem „Blauen Gold“ - Pressemitteilung der LWG
Derzeit zeigt der Sommer 2018 was in ihm steckt und dass er durchaus das Zeug dafür hat, an den Jahrhundertsommer 2003 nahtlos anzuknüpfen.
Aufgrund des „Backofenwetters“ raten daher die Experten, die tägliche Wasserration um einen Liter zu erhöhen, um Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schwächegefühl vorzubeugen.
Während der Mensch einfach zur Flasche greifen kann, ist laut Pressemitteilung der LWG Veitshöchheim die Wasserversorgung im Weinbau mit einem erheblichen Technik- und Kosteneinsatz verbunden, um das „Blaue Gold“ zum Rebstock zu bringen. Doch nicht nur der Weg, sondern der effiziente Einsatz von Wasser ist das Ziel. Die Experten der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) erobern daher den Luftraum über dem Weinberg, um mit modernster und fliegender Messtechnik den Trockenstress – und damit den idealen Bewässerungszeitpunkt – zu erfassen.
Drohne trifft Weinberg: Digitalisierung, Hightech und der Einsatz unkonventioneller Technik sind im Weinbau keine Zukunftsmusik, sondern schon heute Realität. Mit Drohnen wird auch der Luftraum über den Rebzeilen erobert, um den Trockenstress rebstockgenau zu erfassen und die Bewässerung effizient zu steuern. (© LWG Veitshöchheim)
Rebstock und Sonne gehören zusammen
Grün lass gehn´! Nicht alle Rebstöcke leiden gleich stark unter Hitze und Trockenheit. Die per Infrarotkamera erfassten Blatttemperaturen geben Aufschluss über die aktuelle Komfortzone (blau = ausreichende Wasserversorgung) des Rebstockes. Steigt die Blatttemperatur über definierte Schwellenwerte, ist eine Wasserzufuhr dringend notwendig. (© LWG Veitshöchheim)
Der Temperatur auf der Spur
Wenn jeder Tropfen ankommt: Mit einer flächendeckende Tröpfchenbewässerungsanlage kommt das Wasser dort an, wo es auch gebraucht wird: direkt am Rebstock. In Verbindung mit einem Hochtank, der Wasser in den niederschlagsstarken Wintermonaten zwischenspeichert, kann zudem die sommerliche Wasserknappheit entschärft werden. (© LWG Veitshöchheim)
Bei der Thermalanalyse wird der Temperaturgradient (Temperaturunterscheid an der Blattoberfläche) in der Laubwand gemessen. So droht dem Weinstock bei Trockenheit ein zunehmender Wassermangel, wenn die Blattschließzellen nicht teilweise geschlossen werden. Gleichzeitig müssen die Poren aber für den CO2-Austausch der Fotosynthese geöffnet bleiben. Durch die reduzierte Wasserabgabe erhöht sich die Blatttemperatur aufgrund fehlender Verdunstungskälte. Dieser Temperaturgeradient wird mittels Sensortechnik digital erfasst und bildlich dargestellt.