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Zwei Club-Profis und ein 1.FCN-Aufsichtsrat beantworteten beim Veitshöchheimer Fanclub Fragen und gaben Autogramme

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Die neue Saison, sie wird für alle Cluberer eine besondere. Vier Jahre nach dem Abstieg kehrt der 1. FC Nürnberg ins Fußball-Oberhaus Deutschlands zurück.

Am letzten Sonntag machten sich Spieler, Trainer und Verantwortliche des 1. FC Nürnberg erstmals gemeinsam auf den Weg und statteten 19 der rund 700 offiziellen Fanklubs, die mit ihrer Bewerbung erfolgreich waren, einen Besuch ab.

Auch zwei Fanklubs aus Unterfranken hatten Glück. Darunter die Club-Fans Veitshöchheim, die am SV-Sportgelände Flügelstürmer Sebastian Kerk (2.v.r.), das neu gekommene Mittelfeldtalent Timothy Tillmann (3. v.r.) und Aufsichtsratsmitglied Hanns-Thomas Schamel (3.v.l.) empfingen. Rechts der Veitshöchheimer Clubfan-Vorsitzende Peter Katzorek und links Bürgermeister Jürgen Götz, der sich als Clubfan outete und rechts von ihm der Bezirk 5-Fan-Club-Koordinator Christian Wolf aus Güntersleben.

Die Gäste standen zwei Stunden lang für Fragen, Photos und Autogramme zur Verfügung. Auf diesem Foto sind hinten neben dem Bürgermeister noch abgebildet vom Veitshöchheimer Fanclub links Schriftführer Frank Hussy, rechts von ihm die beiden 2. Vorsitzenden Thomas Weber und Michael Karg und die Kassiererin Sandra Katzorek.

Vorsitzender Katzorek hatte 78 Fan-Clubs aus der Region angeschrieben. Der Einladung waren zehn Fanclubs gefolgt. Am stärksten vertreten war neben den Veitshöchheimer Fans Güntersleben mit 16 Clubfans.

Die Gäste aus Nürnberg hieß auch der fußballbegeisterte Veitshöchheimer Bürgermeister Jürgen Götz herzlich willkommen, ist er doch Mitglied beim ältesten der vier örtlichen Fanclubs (neben den seit 42 Jahren bestehenden Clubberern gibt es noch einen Löwen-Fan-,  Gladbach-Fan- und erst seit zehn Jahren einen Bayern-Fanclub).

Christian Wolf, Vorsitzender des Fanclub-Bezirks 5 hatte gleichzeitig zur Bezirksversammlung eingeladen, um im Anschluss nach der Abreise der Gäste Details für die kommende Saison wie Karten und Fahrten zu den Club-Spielen abzuklären.

Hanns-Thomas Schamel, der im Aufsichtsrat des 1.FCN seit 2010 mit kurzer Unterbrechung 2014 vertreten ist, hatte vor allem Fragen zu beantworten über die finanzielle Situation beim Club und die Möglichkeiten Spieler zu verpflichten.

Sportvorstand Andreas Bornemann und Trainer Michael Köllner würden um die Notwendigkeit von Verstärkungen für den Aufstiegskader wissen, aber wegen des beschränkten Budgets auf Geduld und den Faktor Zeit setzen. Die Transferphase ende schließlich erst nach dem ersten Bundesliga-Spiel in Berlin.

Der 1.FCN, so sagte er, befinde sich auf einem sehr guten Weg. Der Club habe sich ein Leitbild gegeben (siehe nachstehender Link) und ein sportliches Konzept erarbeitet, um wieder an frühere Erfolge anknüpfen zu können. Geprägt sei dieses von Durchlässigkeit und Nachwuchsrekrutierung (Anfragen nach Details dieses Konzepts gab es nicht).

Von Katzorek zu einem möglichen Verkauf des Trainingsgeländes und über Planungen für ein neues Spielfeld für die  Amateure befragt, sagte er, eine solche Idee stehe grundsätzlich im Raum, sei aber derzeit kein Thema auch nicht, den 1. FC Nürnberg e. V. in eine GmbH & Co. KG auszugliedern.

Der Club, so Schamel, sei nicht auf Rosen gebettet, sei aber trotz des kleinsten Etats aller Vereine in der  1. BL als Aufsteiger gut aufgestellt. Er äußerte sich zuversichtlich, gut in die Bundesligasaison zu starten.  Am wichtigsten sei der Teamgeist und dieser stimme beim Club.

Angesprochen wurden Gerüchte, nach denen der kaufmännische Vorstand Michael Meeske, dessen Familie in Hamburg wohnt, vom VfL Wolfsburg umworben werde. Dazu sagte Schamel, Meeske habe einen Vertrag bis 2019. Über alles beim Club stehe nun das verabschiedete Konzept, dessen Werte zu erfüllen seien, egal wer welche Position einnimmt. Es wäre aber schön, so Schamel, wenn Meeske in Nürnberg bleiben würde.

Sebastian Kerk
Geburtsdatum: 17.04.1994
Geburtsort: Bad Wurzach
Nationalität: deutsch
Größe: 1,84 m
 

Der Linksfuß hat alle DFB Jugendnationalmannschaften durchlaufen. Man hat ihm ein großes Talent attestiert. Seit 2008 war er beim SC Freiburg, konnte sich dort aber nie so richtig durchsetzen. Schon 2015/16 kam er zum FCN und in der Saison 2016/17 war er an den FC Kaiserslautern ausgeliehen. Jetzt ist er seit 2017 fest beim 1. FCN.

In Veitshöchheim hinterließ der Spieler einen blendenden Eindruck. Er beantwortete alle Fragen souverän. „Ich bin mit dem Ziel hergekommen, mit dem Club aufzusteigen. Das hat ganz gut geklappt, für mich lief die Saison aber nicht so optimal,“ erklärte er.

In der Aufstiegssaison war der 24-Jährige zu Beginn in Top-Form und einer der Erfolgsgaranten, riss sich dann aber am dritten Spieltag die Achillessehne und fiel dadurch lange aus. Jetzt ist "Kerki", wie ihn seine Mitspieler nennen, wieder im Mannschaftstraining. Offen ist aber noch, wie er nach seiner langen Pause mit der steigenden Belastung klarkommt.

Auf die Frage nach seinem Gesundheitszustand sagte er, er fühle er sich von Tag zu Tag besser.

"Wie die Chancen auf den Verbleib in der Bundesliga stehen", wollte Thomas Weber wissen. „Wir sind alle froh, dass es nun gegen richtig geile Gegner geht“, sagt der 24-Jährige, der bereits beim SC Freiburg 29 Erstliga-Einsätze sammelte. Außer ihm, so Kerk, seien im Kader des Club nur wenig Spieler mit 1. BL-Erfahrung. Seine Mitspieler seien aber alle Supertypen, die sich nach dem Motto "Einer für alle, alle für einen“ für die Mannschaft zerreißen und für den anderen laufen würden. Die Mannschaft sei von Trainer Michael Köllner jedenfalls gut vorbereitet worden. Der eine oder andere neue Spieler würde der Mannschaft aber sicherlich noch guttun.

Wieviel Tore er sich vorgenommen habe, in der kommenden Saison zu schießen, wollte ein anderer wissen. Als primäres Ziele nannte "Kerki" gesund zu bleiben. Meistens sei er für die Vorlagen zuständig. Wenn er fit bleibe, hofft er, auch das eine oder andere Tor zu schießen.

Von Interesse war auch sein "Verhältnis" zum Freiburger Trainer Streich. Wie er sagte, hatte er zu diesem ein gutes, auch wenn dieser ab und zu auf 180 war und ausflippte, auch gegenüber Spielern. Streich habe ihn gepusht, geführt und zum Profi gemacht. Kerk: "Es war eine sehr intensive Zeit".

Timothy Tillmann

Geburtsdatum: 04.01.1999

Geburtsort: Nürnberg 

Größe: 1,82 m

Nationalität: Deutschland  und Vereinigte Staaten

Position: Mittelfeld - Offensives Mittelfeld

Fuß:   rechts

Im Team seit:  02.07.2018

Vertrag bis:     30.06.2019

Der 19jährige kommt aus der Nürnberger Jugend, spielte in der Jugend bei Fürth, war seit 2015 bei Bayern München in der Reserve und ist jetzt ausgeliehen für eine Saison.

Zur Frage, ob es Unterschiede im Training von FCB und FCN gäbe, sagte er, kaum einen zu erkennen. Beim FCN habe jeder im Training Bock, Gas zu geben, was beim FCB nicht immer der Fall gewesen sei.

Timothy wurde von einem Fan attestiert, dass er beim Spiel in Würzburg eine gute Leistung abgeliefert habe. Auf seine Doppelstaatszugehörigkeit angesprochen meinte er, bei der U 21 spiele diese noch keine Rolle. Erst beim ersten A-Länderspiel müsse er sich für ein Land entscheiden. Dies sei aber derzeit kein Thema, stehe vielmehr der Club im Fokus.

Nach seinem Lieblingstrikot gefragt, gefällt Timothy das rotschwarze am Besten.

Gefragt wurden beide Spieler, wie sie zur Social Media stehen. Für beide gilt: "Fake-Accounts gibt es wie Sand am Meer. Eigentlich lassen sie uns kalt, wir können darüberstehen, sie ignorieren und belächeln."

Auf welche Vereine freuen sie sich besonders, gegen sie in der Bundesligazu spielen? Sebastian nannte hier Schalke 04. Schon von Kindheit an sei er ein Schalker Fan. Natürlich seien für ihn auch der BVB und die Bayern ein Highlight. Timothy freut sich dagegen schon auf das Max-Morlock-Station und die Fans des FCN. Er möchte in erster Linie bei jedem Spiel seine Leistung abrufen, egal gegen welche Mannschaft.

Die Gäste sollten auch einen Tipp für die kommende Runde abgeben. Die Spieler waren unisono der Meinung, in jedem Siel das Beste aus sich herauszuholen. Laut Schamel sei ein Mittelfeldplatz erstrebenswert.

Ob sie erkannt werden, wenn sie in Nürnberg privat unterwegs sind? wollte ein Fragesteller wissen. Ab und zu werde er schon angesprochen, so Timothy, ob er der Neue beim Club sei. Nach einem Selfie werde er aber in Ruhe gelassen. Er finde dies aber nicht schlimm. Er freue sich, so sagte dazu Sebastian, wenn er häufig nach einem Tor angesprochen werde. Nach einem kurzen Gequatsche werde er aber zufriedengelassen.

Von den Fans wurden weiter Wünsche geäußert zur Wiedereinführung der Fan-Sprechstunde vor den Spielen, zu den Zeiten der Stadionöffnung. Auch wollte ein Clubfan wissen, ob der Trainer im Spiel gegen Düsseldorf bewusst dem Club einen Einnahmeverlust von einer Million Euro durch eine seiner Meinung nach unverantwortliche Auswechslung zugefügt habe.

Am Ende der Fragerunde meinte der Veitshöchheimer Fanclub-Vorsitzende, er sei zufrieden mit den Antworten.

Rege war dann das Interesse bei der Autogrammstunde, ein von den Spielern signiertes Mannschaftsfoto zu bekommen.

Fotos (c) Dieter Gürz

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