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Gadheimer Feldgeschworener Kurt Weidner für 40 Jahre ehrenamtlichen Dienst geehrt

Veröffentlicht am von Dieter Gürz

Hohe staatliche Auszeichnung: Landrat Eberhard Nuß (links) ehrte verdiente, langjährige Feldgeschworene bei einem Ehrenabend in der Mehrzweckhalle in Unterpleichfeld, so auch den Gadheimer Feldgeschworenen Kurt Weidner für 40 Jahre ehrenamtlichen Dienst als Feldgeschworener.

Weil man der staatlichen Ehrung verdienter Siebener nach so langen Dienstzeiten in der Öffentlichkeit mehr Beachtung schenken sollte, so berichtet Wilma Wolf in der heutigen  Mainpost, finde ein eigener Empfang statt. Schließlich sei das Amt des Feldgeschworenen das traditionsreichste Ehrenamt in Bayern und gilt seit 2016 auch als deutsches Unesco Kulturerbe. „Wir möchten uns bei Ihnen sehr herzlich bedanken für einen großartigen ehrenamtlichen Dienst, den Sie über Jahrzehnte hinweg ausgeübt haben“, sagte der Landrat.

Feldgeschworene seien Garanten für Ehrlichkeit, Rechtmäßigkeit und als fränkische Bauern Garanten für natürliche Lebensgrundlagen, lobte er das große Engagement der 28 Geehrten aus allen Teilen des Landkreises. Darüber hinaus setzten sich Siebener in besonderem Maße für den Erhalt der heimischen Landwirtschaft ein.

Auf die Geschichte des Feldgeschworenenwesens ging Herbert Schmidt, stellvertretender Leiter des Vermessungsamtes Würzburg, in seiner Rede ein. In Franken lässt sich diese immerhin bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Bis heute sei das Siebener-Amt ein Modellfall lebendiger Zusammenarbeit zwischen Bürgern und Verwaltung geblieben.

Denn selbst die modernste Technik könne keinen Grenzstein zentimetergenau setzen. Aber auch für die Erhaltung des Grenzfriedens vor Ort gebe es nichts Besseres als die Feldgeschworenen. „Sie sind Kenner der Grenzen und Wahrer des Friedens“, lobte Schmidt.

Als Hüter der Grenzen bezeichnete Norbert Jesberger, Vorsitzender der Feldgeschworenenvereinigung links des Mains und der Arge der Feldgeschworenenvereinigungen in Unterfranken, die Siebener. Diese Aufgabe erfordere nicht nur ausgezeichnete Ortskenntnisse, sondern auch ein großes Maß an Menschenkenntnis, Fingerspitzengefühl und diplomatischem Geschick.

Auch heute, in Zeiten von GPS, Digitalisierung und 3-D-Vermessung sei das konkrete Wissen der Siebener über die Verhältnisse vor Ort unentbehrlich. Das Amt sei wertvoll und friedensstiftend und auch dafür da, der jungen Generation den Sinn und Zweck von Grenzen zu erläutern. „Macht weiter so, denn ihr seid das Bindeglied zwischen Gemeinde, Bevölkerung und Natur“, forderte er die Geehrten auf.

Siebener leisten ihren Dienst bei Vermessungen der Vermessungsverwaltung, bei Baumaßnahmen der Gemeinde oder der Mitbürger oder machen Grenzgänge mit Schulen und anderen Vereinigungen, erklärte Jesberger.

Quelle: Foto Jürgen Götz, Text: Wilma Wolf

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